Am Anfang war der Flop: Metropolis feierte am 10. Januar 1927 im Berliner Ufa-Palast am Zoo Premiere, es lief eine von der Filmprüfstelle mit einer Länge von 4189 Metern genehmigte Fassung. Innerhalb der ersten vier Monate wurden jedoch so wenige Karten verkauft, dass die Ufa den Film zurückzog und eine gekürzte Fassung mit einer Länge von 3241 Metern für den landesweiten Kinostart im Sommer 1927 zusammenschnitt.
Obwohl auch als gekürzte Fassung niemals kommerziell erfolgreich, wuchs im Laufe der Jahrzehnte der Einfluss, den Metropolis auf andere Filme ausübte. Heute gilt dieses Werk von Fritz Lang als einer der bedeutensten Filme der Geschichte – insbesondere das Science-Ficton-Genre wurde durch Metropolis nachhaltig geprägt. Die nach der Premiere herausgeschnittenen Szenen galten seit Jahrzehnten als verschollen – bis letztes Jahr 16mm-Negative mit dem verlorenen Material in Buenos Aires wiederentdeckt wurden.
Natürlich begannen die eifrigen Restauratoren der in Frankfurt am Main ansässigen Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung umgehend mit der Wiederherstellung der Szenen. Zur Zeit liegt bereits ein Rohschnitt vor; nächstes Jahr feiert Metropolis auf der Berlinale in nahezu derselben Fassung Premiere, die schon am 10. Januar 1927 gezeigt wurde – eine Nachricht, die die Herzen aller Filmliebhaber höher schlagen lässt. Auch für das akustische Wohl ist gesorgt: Nach der Originalpartitur von Gottfried Huppertz wird die Aufführung vom Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin begleitet.
Die herausragende Bedeutung des Ausnahmewerkes von Fritz Lang betont Kulturstaatsminister Bernd Neumann: „Der Film Metropolis ist einer der Klassiker der Filmgeschichte, der Maßstäbe für die gesamte Filmkunst weltweit gesetzt hat. Die UNESCO hat auch aus diesem Grund Metropolis als ersten Film überhaupt in das Register “Memory of the World“ aufgenommen. Er steht symbolisch für die Tradition und die hohe Qualität des deutschen Filmerbes, dessen Bewahrung für uns einen hohen Stellenwert besitzt."
Auch alle moviepiloten freut diese Meldung ganz besonders.