Vor ungefähr einem Jahr bin ich im Appstore über ein kleines, feines Spiel gestolpert, das mich besonders durch seine Optik eingenommen hat. Nach ungefähr zwei Tagen war unsere Begegnung aber schon wieder vorbei.

Damit meine ich nicht, dass BADLAND mir nicht gefallen hat – im Gegenteil. Es hat mich so beglückt, dass ich immer wieder zum Handy griff und den kleinen, schwarzen Haufen Cloney durch die Level manövrierte und sein Abenteuer rasend schnell beendete. Mit der Game of the Year Edition schafft es Badland nun endlich auch auf Konsolen und PC.

In diesem Sidescroller werdet ihr ohne Erklärung in eine Welt voller Silhouetten und wunderschöner Hintergründe geworfen. Nachdem ihr durch Button-Mashing die Steuerung erkundet habt und euren Charakter via Knopfdruck in der Luft haltet, macht ihr euch mit eifrigen Flügelschlägen auf in die unbekannte Welt. Anders als in der mobilen Version könnt ihr den Protagonisten, das Schattenwesen Cloney, jetzt nicht nur nach oben und unten, sondern auch horizontal bewegen. In völlig neuen Leveln macht ihr euch auf den Weg, an Hindernissen und Rätseln vorbei. Diese Hindernisse reichen von Sägeblättern, über Bomben bis hin zu rollenden Felsbrocken.

Völlig hilflos seid ihr dabei nicht – mit Power-Ups könnt ihr euch den Hürden stellen. Dazu gehören Orbs, die Cloney klonen, entweder einmal oder zehnfach, ihn schrumpfen oder wachsen lassen und noch vieles mehr. So könnt ihr euch in einer Wolke aus Schattengestalten in eine schwierige Stelle stürzen, und hoffen, dass es wenigstens eines der Flatterwesen überlebt.

Die Power-Ups machen einen großen Teil von Badlands Reiz aus, sie machen das Spiel abwechslungsreich und spannend. Sie sind allerdings nicht immer hilfreich: ein falsch eingesammelter Wachstums-Orb kann schnell dafür sorgen, dass ihr nicht mehr durch eine Lücke passt und so Cloneys Schicksal besiegelt.

Vorausschauend die richtigen Dinge einzusammeln gehört, unter Anderem, zu den Rätseln mit denen Badland euch konfrontiert. Manchmal müsst ihr eure Gruppe aus Cloneys trennen und auf zwei Ebenen Orbs einsammeln (oder vermeiden) und Knöpfe betätigen, die der andere Gruppe den Weg ebnen. Diese Rätsel sind pfiffig und abwechslungsreich, allerdings habe ich selten mehr als drei Anläufe gebraucht, um ihnen auf die Schliche zu kommen.

Trotz der einfachen Rätsel ist Badland kein Zuckerschlecken. Der Schwierigkeitsgrad ist sehr hoch und der Tod wird euch unzählige Male ereilen. In vielen Fällen tut das dem Spielspaß keinen Abbruch, aber meine Frustration wuchs manches Mal in solche Höhen, dass das Action-Adventure zur Geduldsprobe wurde und mehr Arbeit als Vergnügen war. Diese frustrierenden Stellen erinnern von der Spielmechanik an Flappy Bird – lieber würde ich an schwierigen Rätseln scheitern, als an meinem ungenügenden Talent den A-Knopf im richtigen Moment zu drücken.

Fazit

Badland ist ein optisch sehr schönes Spiel, die Game of the Year-Edition wird der Schönheit der mobilen Version mehr als nur gerecht und erfreut Spieler mit handgemalten Hintergründen. Die Power-Ups sind abwechslungsreich und kreativ – eine Horde winziger Cloneys, die sich todesmutig den Hindernissen entgegenstürzen ist sehr unterhaltsam. Die Rätsel sind ebenfalls kreativ, aber nicht sehr anspruchsvoll.

Trotz dieser Attribute solltet ihr Badland meiner Meinung nach auf dem Handy oder Tablet und nicht auf der Konsole oder dem PC spielen. Die Steuerung ist auf mobilen Geräten intuitiver und sorgt so für weniger Frust. Der hohe Schwierigkeitsgrad gibt dem Spiel leider den Rest. Ich würde Badland in der Game of the Edition nicht noch einmal spielen, auf dem Handy sollte allerdings jeder einmal Bekanntschaft mit Cloney machen.

Badland - Game of the Year Edition wurde uns in Form eines Review-Keys von Frogmind zur Verfügung gestellt und auf der PS4 getestet.

Frustration im Wald im Test zu Badland

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