Horrorthriller Knock at the Cabin erklärt: Das steckt hinter dem ungewöhnlichen Ende

09.02.2023 - 17:00 UhrVor 1 Jahr aktualisiert
Knock at the CabinUniversal
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Mit Knock at the Cabin liefert Filmtwist-Meister M. Night Shyamalan einen neuen Mysterythriller ab, dessen Ende und Figuren wir euch hier genauer erklären.

Knock at the Cabin läuft jetzt in den deutschen Kinos. Wer nach dem neuen Horrorfilm von The Sixth Sense-Regisseur M. Night Shyamalan Erklärungen sucht, bekommt hier das Ende erklärt. Für alle anderen gilt: Achtung, Spoiler zum Ende von Knock at the Cabin!

Diese Fragen werden im Folgenden beantwortet:

  • 1. Was ist die Bedrohung in Knock at the Cabin?
  • 2. Existiert die Apokalypse wirklich?
  • 3. Wer sind die vier Fremden?
  • 4. So stark unterscheidet sich das Film-Ende von der Buchvorlage

1. Welche Gefahr droht in Knock at the Cabin?

Die Grundidee von Knock at the Cabin wird von M. Night Shyamalan früh etabliert: Das Paar Eric (Jonathan Groff) und Andrew (Ben Aldridge) macht mit der adoptierten Tochter Wen (Kristen Cui) Urlaub in einer Hütte im Wald. Das Familienidyll wird allerdings durch vier Fremde gestört, die in die Hütte eindringen und Eric, Andrew und Wen vor eine unmögliche Aufgabe: Die Familie muss einen unter sich auswählen und anschließend eigenhändig töten, um die Apokalypse zu verhindern.

Knock at the Cabin fordert Menschen-Opfer

Im liebenden Familienverbund muss also eine Person geopfert werden, um die gesamte Menschheit zu retten. Die Regeln der Eindringlinge lauten dabei wie folgt: Selbstmord ist nicht erlaubt. Jedes Mal, wenn sich Eric und Co. weigern, einen von sich zu töten, bricht eine neue Katastrophe über die Welt herein und der Untergang rückt näher. Wenn sie keine Entscheidung fällen, werden bald alle Menschen des Planeten sterben und sie werden als einzige Überlebende am Ende eine leere Welt bewohnen.

Wie genau das funktionieren soll und welche unbekannte Macht sie lenkt, erklären die Eindringlinge nicht (obwohl es viele christlich-religiöse Verweise gibt). Sie wissen selbst nicht, warum gerade Erics Familie als Retter vor dem Weltuntergang ausgewählt wurden. Aber sie behaupten, Visionen hätten sie hierhergeführt und daran sei nichts zu ändern.

2. Das Ende erklärt: Ist die Apokalypse in Knock at the Cabin real?

Die entscheidende Frage in Knock at the Cabin ist: Sind die vier Eindringlinge psychisch krank, gehören einem Kult an und haben all das auf perfide Weise vorbereitet? Oder sagen sie die Wahrheit und die Apokalypse steht wirklich unmittelbar bevor? Das hält der Film lange in der Schwebe. Die einzelnen Etappen des Weltuntergangs lauten:

  • 1.) Das Meer wird sich erheben.
  • 2.) Eine Plage wird ausbrechen.
  • 3.) Der Himmel wird herabfallen.
  • 4.) Dunkelheit wird sich über alles senken.
Ist die Apokalypse in Knock at the Cabin echt?

Die erste hereinbrechende Katastrophe der Seebeben mit anschließenden Tsunamis können noch gut als Zufall oder vorprogrammierte Nachrichtensendungen ausgelegt werden. Selbst das zweite Unheil der plötzlich ansteigenden Plage des "X9-Virus" hat schon Wochen vorher begonnen, wie der logisch argumentierende Andrew herausstellt. Spätestens, wenn die Flugzeuge weltweit nicht nur im Fernsehen, sondern auch über dem Wald vom Himmel fallen und Blitze aus einer dunklen Wolke herabstoßen, sollte allerdings klar sein: Der Weltuntergang findet wirklich statt.

Als das nicht länger zu leugnen ist, beschließt Eric, sich von Andrew töten zu lassen. Damit seine Familie, gemäß einer Vision, eine Zukunft in einer unzerstörten Welt hat. Als Andrew und Wen in die Zivilisation zurückkehren, sehen sie im Diner, dass tatsächlich alles wie im TV gezeigt passiert ist und das Schlimmste durch Erics Tod gerade noch abgewendet wurde. Sie haben unzählige Menschen gerettet.

Am Ende läuft im Radio das Lied "Boogie Shoes" von KC and the Sunshine Band. Der Song im Auto war schon auf der Hinfahrt zu hören und wurde von der ganzen Familie mitgesungen. Deshalb werten Andrew und Wen das als Zeichen aus dem Jenseits, von Eric.

3. Wer sind die vier Fremden in Knock at the Cabin?

Die vier Unbekannten, die in die Ferienhütte einfallen, stellen sich als Leonard (Dave Bautista), Sabrina (Nikki Amuka-Bird), Adriane (Abby Quinn) und Redmond (Rupert Grint) vor. Sie stammen aus unterschiedlichen Teilen der USA, haben sich online gefunden und am Tag des Hütten-Besuchs zum ersten Mal getroffen. Zusammengeführt wurden sie durch Visionen, die ihnen den Untergang zeigten, woraufhin sie sich gemäß ihrer Vorsehung Waffen bastelten und zu der "Retter-Familie" reisten.

Die Unbekannten stehen dabei für die vier Reiter der Apokalypse ein. Also die biblischen Vorboten des Jüngsten Gerichts in der Johannes-Offenbahrung. Symbolisch repräsentieren die vier häufig einzelne Leidens-Aspekte wie Krieg, Hunger/Knappheit, Krankheit und Tod. In Knock at the Cabin findet sich ihre Zahl auch in den vier Etappen des Weltuntergangs wieder.

Knock at the Cabin: Die 4 Reiter der Apokalypse

Mit ihren früheren Berufen und Leben knüpfen die Fremden an die Schrecken der vier apokalyptischen Reiter an. Redmond (aka Rory O'Bannon) verdeutlicht als Person Bosheit, weil er Andrew in seiner homophoben Vergangenheit in einer Kneipe niedergeschlagen hat. Leonard hingegen war Grundschullehrer, Sabrina Krankenschwester und Adriane Mutter. Das sind Rollen, die mit "anti-apokalyptischen" Eigenschaften der Orientierung, Heilung und Pflege einhergehen.

Immer, wenn die als Geisel genommene Familie ihre Mord-Entscheidung verweigert, töten die Fremden sich selbst, um den Weltuntergang durch ihr Opfer hinauszuzögern. So gewinnen sie Zeit, um Andrew und Eric die Opfer-Frage erneut zu stellen und sie von der Wahrheit ihrer Behauptung zu überzeugen.

4. Film vs. Buch: Das Ende von Knock at the Cabin weicht stark von der Vorlage ab

Knock at the Cabin basiert auf dem Horror-Roman The Cabin at the End of the World, der im Jahr 2019 von Autor Paul Tremblay veröffentlicht wurde und in Deutschland unter dem Titel Das Haus am Ende der Welt erschien. Doch während beide Erzählungen am Anfang deckungsgleich sind, unterscheiden sich die Enden von Buch und Film drastisch.

Die Unterschiede beginnen, nachdem Andrew seine Waffe aus dem Auto holt: Andrew erschießt im Film nicht Sabrina, sondern Ariane. Zugleich wird in der Romanvorlage auch die junge Wen im Handgemenge erschossen. Da der Tod des Mädchens nicht freiwillig durchgeführt wurde, ist die potenzielle Apokalypse aber laut Leonard nicht abgewendet: Entweder Eric oder Andrew müssen immer noch sterben.

Knock at the Cabin: Wen stirbt im Buch

Doch Sabrina wendet sich nach Wens Tod von ihrer Aufgabe ab, tötet Leonard und bietet Andrew und Eric an, sie zu ihrem Auto im Wald zu führen. Bevor Sabrina dort Suizid begeht, sagt sie dem Paar, die Apokalypse könne von ihnen noch abgewendet werden. Eric zieht daraufhin in Betracht, sein eigenes Leben zu nehmen, doch Andrew argumentiert, wenn es einen Gott gäbe, dem Wens Tod nicht ausreiche, weigere er sich, diesem Gott zu gehorchen. So überleben Eric und Andrew am Schluss beide und entkommen – unwissend, ob die Apokalypse real ist oder nicht. Die Roman-Lesenden erleben also ein deutlich offeneres Ende als das Filmpublikum von Knock at the Cabin.

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