Nennen wir es beim Namen: Der ARD ging der Arsch auf Grundeis. Das Hickhack um die Zusammenarbeit mit Stefan Raab bewies, wie schwer es den Öffentlich Rechtlichen fiel, zuzugeben, dass sie es alleine einfach nicht hinkriegen. Weder eine Vorauswahl zu treffen, mit der ein modernes Publikum etwas anfangen kann, noch eine Sendung wie Unser Star für Oslo auf die Beine zu stellen, für die sich mehr als die einschlägigen Fangruppen interessieren.
Entgegen seiner Beteuerungen hat Stefan Raab mit Unser Star für Oslo keinen Wettbewerb hinbekommen, der sich großartig von übrigen Casting Shows unterschied. Aber immerhin waren die Juroren fast schon übelkeiterregend freundlich und bewiesen, dass wir Zuschauer auch ohne Fremdschämen Spaß haben können. Ein weiterer Pluspunkt ist das gänzliche Fehlen von generischen Ghettochicks mit Jammerstory oder Vorstadtprolls und geschmacksverwirrten Vorzeigetunten mit ADS.
Das mag bei DSDS gut ankommen, bei Unser Star für Oslo geht es aber um mehr, als nur darum, welche Mainstream-Marionette als nächstes dem Publikum das Geld aus der Tasche ziehen soll. Das kommt vielleicht später einmal, fürs Erste kommt es darauf an, wer Deutschland beim größten Musikwettbewerb der Welt vertritt, wer Unser Star für Oslo wird.
Zur Wahl stehen heute Lena Meyer-Landrut und Jennifer Braun. Der bis Dienstag als sicherer Finalist gehandelte Christian Durstewitz hat es überraschend nicht ins Finale geschafft, nachdem Jennifer Braun mit “Heavy Cross” und “Hurt” eine umwerfende Leistung hingelegt hat. Aber wird die Frontfrau einer Coverband wirklich gegen das Phänomen Lena Meyer-Landrut ankommen?
Lena Meyer-Landrut war von Anfang an anders als die übrigen Kandidaten, in jeder Hinsicht. Von der ersten Runde an, galt sie in den Medien als Favoritin. Bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung dürften ihre Facebook-Fans die 15.000er-Marke überschritten haben. Aber reicht der Hype auch aus, um Lena frisch von den Abi-Klausuren nach Oslo zu katapultieren?
Wer ist Euer Star für Oslo? Stimmt schon mal ab – diese Leitungen sind schon vor den Auftritten offen… Ach ja, und wir haben absichtlich keine Kategorie “Keine von beiden” – wir sind hier nämlich nicht bei Wünsch Dir was…
Ihr Browser kann leider keine eingebetteten Frames anzeigen:
Sie können die eingebettete Seite über den folgenden Verweis
aufrufen: SELFHTML
Das Finale von Unser Star für Oslo läuft heute Abend um 20:15 Uhr in der ARD. Der Eurovision Song Contest folgt dann ab dem 27. Mai 2010 – bis dahin sollten die Lachshäppchen aber geschmiert sein! Für alle Grand Prix-Resistenten unter Euch: Nicht verzagen, es gibt doch noch unser Fernsehprogramm.