Ja, Quantum Break ist einen Blick wert — und ich erkläre euch, wieso

29.03.2016 - 18:15 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Quantum Break
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In der täglichen Spiele-Flut kann es sehr schnell passieren, dass uns der ein oder andere vielversprechende Titel entgeht. Quantum Break könnte trotz seines riesigen Produktionsaufwands in diese Kategorie fallen — und das wäre tatsächlich sehr schade.

Hätte mir mein Job nicht eine Review-Version in die Hand gedrückt, so wäre Quantum Break wohl eiskalt an mir vorbeigegangen. Bei mir daheim steht keine Xbox One und mein PC ist für aktuelle AAA-Spiele zu schwach auf der Brust, um das Microsoft-exklusive Abenteuer von Jack Joyce auf den Bildschirm zu zaubern. Überhaupt, Jack Joyce? Wer ist das und warum bekommt er ein eigenes Videospiel?

Quantum Break inszeniert Kämpfe überaus ästhetisch.

Mittlerweile habe ich viele, viele Spielstunden mit Quantum Break verbracht und ein deutlich besseres Bild von dem Titel bekommen, der momentan droht, ein wenig bei euch unterzugehen. Solange ich noch damit beschäftigt bin, mein abschließendes Review zum Spiel fertig zu basteln, will ich euch schon jetzt verraten, warum Quantum Break definitiv einen Blick wert ist.

Das gesamte Spiel ist eine gigantische Zeitreise

Spätestens seit Day of the Tentacle sind Zeitreisen ein dankbares und außerordentlich beliebtes Thema in Videospielen: Das Hin- und Herwechseln zwischen verschiedenen Orten, Zeitsträngen und Ereignissen sorgt immer wieder für erstaunt blickende Augenpaare, Um-die-Ecke-Denkmomente und markerschütternde "Ach so!"-Cliffhanger. Auch Quantum Break schöpft aus diesem reichen Vorrat an Steilvorlagen für magische Momente und schubst den Protagonisten Jack Joyce in ein Wirrwarr aus dystopischen Zukunftsvisionen und alles untergrabende Verschwörungstheorien. Regelmäßig müsst ihr außerdem weitreichende Entscheidungen treffen, deren Auswirkungen tatsächlich auch spürbare Konsequenzen auf den Spielverlauf haben. So formt ihr nicht nur euer eigenes Abenteuer, sondern fragt euch zwangsläufig, ob ihr jemals herausfinden werdet, zu welchen Enden die anderen Pfade geführt hätten.

Die Kämpfe sind schnell, fordernd und verdammt eindrucksvoll

Das Motiv der Zeitreise beschränkt sich klugerweise nicht nur auf die Geschichte, die Quantum Break erzählt, sondern wird auch vom Gameplay mit Freuden aufgegriffen. All eure übermenschlichen Fähigkeiten, zu deren Hintergrund ich noch nichts verraten will, ziehen ihre Kraft aus der Zeitreise: Ihr teleportiert euch durch Räume, füllt Gegner innerhalb eines Sekundenbruchteils mit tausenden Patronen oder stoßt Widersacher mit einem Zeitsprung aus dem Weg.

Die Kraft der Zeitreise befähigt euch auch mit abenteuerlichen Kräften.

All das geschieht innerhalb weniger Augenblicke und mit etwas Übung zaubert ihr so wirklich beeindruckende Choreographien auf den Bildschirm. Seit dem Shooter Vanquish von Platinum Games durfte ich mich nicht mehr so unabhängig und flüssig durch meine Umgebung bewegen, während teilweise ziemlich herausfordernde Gegner-Brocken ihre Schusswaffen gegen mich richten. Für Kampf-Ästheten ist Quantum Break also sicherlich die richtige Wahl.

Quantum Break ist nicht nur Spiel, sondern auch TV-Serie

Die vielleicht revolutionärste Idee, die Quantum Break vorstellt, ist der ausgewogene Mix aus Spielabschnitten und einer aufwändig produzierten TV-Serie, in der bekannte Schauspieler wie Marshall Allman, Dominic Monaghan oder Lance Reddick mitwirken. Nachdem ihr ein Kapitel des Spiels beendet habt, dürft ihr euch zurücklehnen und etwa 20 Minuten dabei zusehen, wie sich die Geschichte weiterentwickelt. Für jede eurer getroffenen Entscheidungen wurde eine eigene Serien-Episode gedreht, was dazu führte, dass die Film-Abschnitte gestreamt und nicht etwa als Dateien auf der Disc vorhanden sein werden .

Diese Mischung zweier Medien ist in dieser aufwändigen Form völlig neu und alleine deswegen schon wert, ausprobiert zu werden. Allerdings solltet ihr einigermaßen stabiles Internet zur Verfügung stellen können, denn sonst verkommt das Buffern der Serie zu einer schlimmen Stotter-Aktion. Wenn wir den Entwicklern glauben dürfen, so können wir im Zweifelsfall auch die Serien-Einschübe überspringen — allerdings kann dann durchaus passieren, dass ihr den ein oder anderen Twist der Geschichte nicht verstehen werdet. In meinem Review werde ich schließlich endgültig die Frage beantworten können, wie das Buffern der Episoden technisch funktioniert hat.

Die Entwickler haben keinen Respekt vor Level-Grenzen

Auch hier darf ich noch nicht zu viel verraten, doch wurde im Spielverlauf immer deutlicher, wie gerne die Entwickler hier und da an klassischen Level-Grenzen rütteln. So wandern wir beispielsweise durch einen klassischen "Geh von A nach B"-Korridor, bis dieser plötzlich völlig unvermittelt auseinander bricht und den Blick auf drei Panzer freigibt, die in Zeitlupe vom Himmel schweben und von uns als Klettervorlagen genutzt werden müssen.

Regelmäßige Entscheidungen mit gewaltigen Auswirkungen sind die Würze in der Quantum Break-Suppe.

Dieses Beispiel habe ich mir zwar ausgedacht, aber so in etwa müsst ihr euch viele Spielabschnitte von Quantum Break vorstellen. Immer wieder überrascht das Spiel, in dem es das Leveldesign auf den Kopf stellt und uns plötzlich vor völlig neue Herausforderungen stellt. So eine Respektlosigkeit vor Level-Grenzen sehen wir heutzutage nur selten — und das ist wirklich sehr schade, denn Spaß macht das Unvorhergesehene wirklich sehr.

All diese Eindrücke verleiten mich zu der Behauptung, dass Quantum Break sicherlich eines der interessantesten Spiele ist, die ihr derzeit eurer Freizeit einverleiben könnt. Ob das spannende Projekt letztendlich seinem Potenzial auch gerecht wird, könnt ihr Ende dieser Woche in meinem Review nachlesen. Bis dahin ist eine gesunde Portion Optimismus und Vorfreude mehr als angebracht — das könnt ihr mir getrost glauben.

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