Jan-Josef Liefers spielt Karl-Theodor zu Guttenberg in TV-Satire

10.10.2011 - 12:21 Uhr
Jan-Josef Liefers
ARD
Jan-Josef Liefers
Erfolgs-Produzent Nico Hofmann will Karl-Theodor zu Guttenberg als liebenswerten Betrüger auf die Bildschirme bringen. Jan-Josef Liefers übernimmt die Rolle des fränkischen Freiherrn.

Im Zuge seiner Plagiatsaffäre legte Karl-Theodor zu Guttenberg im März seine politischen Ämter nieder. Der ehemalige Verteidigungsminister wohnt zwar in den USA, doch Nico Hofmann macht ihn zum satirischen Allgemeingut der Bundesrepublik. Der Regisseur von Solo für Klarinette und Produzent aufwendiger Fernsehfilme wie Die Flucht möchte aus dem Aufstieg und Fall des Politikers einen Film im Stil von Schtonk! des Regisseurs Helmut Dietl machen. Und wenn der Filmemacher einen deutschen Film über deutsche Themen drehen will, dann sollte er für die Hauptrolle natürlich einen Tatort-Helden verpflichten. Jan Josef Liefers schlüpft in die Rolle des gesegnet-verfluchten Karl Theodor zu Guttenberg.

Nico Hofmann hat Karl-Theodor zu Guttenberg zwar noch nicht privat informiert, sein Ziel wäre aber ihn und seine ganze Familie mit dem Film zu befrieden. Der Film soll den Mann nicht herunterputzen. Jan-Josef Liefers steht in der Regel für sympathische Rollen und Nico Hofmann äußert sich explizit: “sehr warm, sehr liebenswert” solle der Film werden. Der Filmtitel wird keine sarkastischen Ecken enthalten. Nico Hofmann bringt den Arbeitstitel Der große Bruder in Umlauf. Mit diesem großen Bruder ist der Ghostwriter gemeint, den der CSU-Strahlemann für seine Doktorarbeit angesetzt haben soll. Henning Baum ([[Der letzte Bulle) spielt den deutsch-satirischen Nachfolger von Ewan McGregor.

Ob wir wirklich einen familiär-warmherzigen Film erwarten dürfen, bleibt abzuwarten. Aus Respekt vor der Familie, und um künstlerisch eine möglichst freie Hand zu behalten, ändert Nico Hofmann natürlich den Namen von Karl-Theodor zu Guttenberg. Den beschwingten Gang des Ex-Ministers soll Jan-Josef Liefers aber dafür umso genauer nachahmen. Wenn das Projekt schnell angeschoben wird, dann kann Karl Theodor zu Guttenberg zu einem Vorzeige-Fall des breiten Daseinspektrums öffentlicher Personen werden: Held, Buhmann und satirische Filmfigur, in weniger als zwei Jahren. Schtonk behandelte auch einen brisanten deutschen Medienskandal. Der Film lockte die Leute scharenweise ins Kino. Manche hielten die deutsche Satire von Helmut Dietl sogar für oscarreif. Wer weiß, vielleicht blüht Karl-Theodor zu Guttenberg da noch internationaler Ruhm?

Allein schon bei der Wahl des Namens des Helden sprudelt der Kopf des Satirikers. Wie könnte zu Guttenberg in seiner eigenen Satire heißen?

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