Künstler schmuggeln Homeland-Kritik in die Serie

15.10.2015 - 12:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Links auf der Wand: Homeland ist rassistisch
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Links auf der Wand: Homeland ist rassistisch
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Es sollte nach einem authentischen Flüchtlingscamp aussehen. Stattdessen wurden Homeland-kritische Parolen an die Wand gesprüht. Weil die niemand lesen konnte, haben sie es auch ins Fernsehen geschafft.

So haben sich das die Produzenten von Homeland sicherlich nicht vorgestellt, als sie die Street Artists Heba Amin, Caram Kapp und Stone anheuerten, um ein Set authentischer zu gestalten. Gedreht wurde bei Berlin, doch es sollte nach einem libanesischen Flüchtlingslager aussehen. Die vorgesehenen Schriftzüge sollten Sympathien für den syrischen Machthaber Baschar al-Assad bekunden, doch die Künstler entschieden sich für ein paar andere Slogans. In einem Statement  decken sie auf, dass sie ein paar andere Sätze angebracht haben, die teilweise sogar im offiziellen Trailer zu sehen sind.

An den Wänden stehen nun Dinge wie "Homeland ist rassistisch", "Homeland ist ein Witz und der hat uns nicht zum Lachen gebracht", "Freiheit... jetzt in 3D!" und weiteres. Da alle viel zu beschäftigt mit der Einrichtung eines authentischen Sets waren und ohnehin niemand bei den Dreharbeiten die arabische Schrift lesen konnte, ist es auch niemandem aufgefallen und so haben es die Schriftzüge in die zweite Episode der aktuellen fünften Staffel geschafft.

Die US-Serie wurde des Öfteren dafür kritisiert, es mit den Details der Konflikte im Nahen Osten nicht allzu ernst zu nehmen und stattdessen ein unreflektiertes Porträt zu liefern, was zahlreiche Kritiker als politisch gefährlich  einstuften. Die Aufregung erreichte sogar pakistanische Botschaften, die sich kritisch über die Serie äußerten . Showrunner Alex Gansa äußerte sich zwar nicht zu den Vorwürfen, gab bei Deadline  aber folgendes zu Protokoll:

Wir wünschten, uns wären die Bilder vor der Ausstrahlung aufgefallen. Aber da Homeland immer versucht, auch selbst subversiv und eine Anregung für den öffentlichen Diskurs zu sein, können wir unsere Bewunderung für diese künstlerische Sabotage kaum verhehlen.

Was haltet ihr von der Aktion der Street Artists?

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