^{Dieser Artikel entstand im Rahmen der Aktion Lieblingsmonster.}

Mein Monster lebte mit mir unter einem Dach. Eines Tages war es einfach da gewesen und hatte sich entschieden, nicht nur zu Besuch zu bleiben.
Es war monatelang in mir herangewachsen und hatte sich von meiner Liebe, all den Gedanken und der ein oder anderen guten Zutat ernährt.
Manchmal stank es gewaltig. Dann musste ich einschreiten, denn niemand sonst war da und keiner traute sich heran. Stubenrein kriegte ich es lange nicht.
Es konnte so laut schreien, dass die Nachbarn unruhig wurden. Seine Tobsuchtsanfälle waren gefürchtet. Beschwerden gab es manchmal schon.
Beißen konnte es und kratzen...
Manchmal hockte es trotzig unter meinem Bett und kam nicht wieder hervor. Im Schrank hatte es sich auch ein paarmal versteckt und sich dann köstlich darüber amüsiert, wie ich mich erschreckt hatte...
Wenn es lachte, steckte es mich damit an; ich konnte seinem Charme nicht widerstehen.
Ich liebte es, durch seine Haare zu wühlen und es durch Neckereien zum Quietschen zu bringen.
Was ihm in die Hände fiel, wurde angeknabbert und vollgesabbert. Am Tisch schmatzte es ganz fürchterlich und verbreitete jede Menge Essensreste um sich herum. Natürlich musste ich die später beseitigen, denn mein Monster interessierte sich leider nicht fürs Saubermachen.
Es hatte mich schwer im Griff. Ich tat einfach alles für sein Wohlergehen und so gedieh es prächtig.
Die Jahre vergingen und das Monster wuchs immer weiter. Es forderte viel ein und kostete mich einiges an Kraft. Was ich zurückbekam, waren die besten Jahre meines Lebens.
Wir erlebten viele Sachen zusammen- schöne, weniger schöne und auch einige traurige. Uns schweißte das zusammen.
Heute ist das Monster ausgezogen und lässt nicht nur die Wohnung, sondern auch mich ziemlich leer zurück. Ich vermisse mein Monster, auch wenn es viel Geduld gebraucht hat, es großzuziehen.
Nun geht es hinaus in die Welt, um sich in einer Monster- WG mit anderen Monstern zusammenzuschließen. Später möchte es in einer Monster- AG arbeiten. Soll es nur machen.
Hauptsache, es kommt mich oft genug besuchen und stellt die übliche Unordnung wieder her.
Und eines Tages wird es vor mir stehen und mir ein neues kleines Monster ins Haus bringen. Eines, das auch herrlich trotzen und quietschen kann.
Soll es nur kommen. Tisch und Bett stehen bereit.

^{Wir bedanken uns ganz herzlich bei den Sponsoren der Aktion Lieblingsmonster:}

Mein Monster

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