Sopranos-Erfinder David Chase spricht über Tonys Schicksal

28.08.2014 - 14:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Gleich ist Schluss: Die letzte Szene der Sopranos
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Gleich ist Schluss: Die letzte Szene der Sopranos
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Oft kommt es vor, dass Serienfans von dem letztendlichen Schicksal der Hauptfiguren nicht begeistert sind. Dass dieses bei den Sopranos recht offen blieb, sorgt immer noch für Diskussionen, zu denen sich Schöpfer David Chase nun erneut geäußert hat.

Wenn eine langjährige, beliebte Fernsehserie zu Ende geht, kommt es nicht selten vor, dass die Zuschauer nicht begeistert sind vom letztendlichen Schicksal, das die Serien-Macher ihren Charakteren angedeihen lassen. Mal stirbt die Hauptfigur, mal lebt sie glücklich bis an ihr Ende, mal war alles nur ein Traum: Zwar hätten sich die Zuschauer oft ein ganz anderes Ende gewünscht, aber zumindest ist meist klar, was zum Schluss geschehen ist. Nicht so hingegen bei den Sopranos...

SPOILER: Am Ende der letzten Folge sitzen Tony, seine Frau Carmela und ihr Sohn A.J. gemeinsam in einem Restaurant und warten auf Tochter Meadow. Währenddessen zeigt sich, dass die Gaststätte von zahlreichen zwielichtigen Gestalten bevölkert ist, die allesamt nichts Gutes im Schilde zu führen scheinen. Kurz bevor Meadow zur Tür herein kommt, hebt Tony den Kopf

- und Schluss. Das Bild wird schwarz, und die Sopranos sind zu Ende. Obwohl dies nun bereits 7 Jahre zurück liegt, fragen sich seitdem erwartbarer Weise noch immer nicht wenige Anhänger, was denn da nur passiert sein mag, und ob Tony den Restaurantbesuch überlebt hat. Gestern nun veröffentlichte die Seite Vox  einen längeren Artikel zum Thema, in dem sich auch folgendes Zitat von Sopranos-Erfinder David Chase auf die Frage der Autorin findet, ob Tony Soprano tot sei:

Nein ist er nicht.

Zwar erklärt der Artikel dann in aller gebotenen Ausführlichkeit, dass Chases Antwort eigentlich völlig irrelevant sei, trotzdem verbreitete sich das Zitat natürlich in Windeseile. Dies hat nun wiederum zur Folge, dass David Chase durch seinen Publizist das folgende klärende Statement veröffentlichen ließ, ebenfalls zu finden auf Vox :

[...] David einfach nur mit "Tony Sopranos ist nicht tot" zu zitieren, ist nicht zutreffend. Es gibt einen viel größeren Kontext für diese Aussage, und für sich genommen stimmt sie nicht. Wie David Chase schon oftmals zu Protokoll gegeben hat, "ob Tony Soprano lebt oder tot ist, ist nicht der Punkt." Weiterhin nach einer Antwort zu suchen ist fruchtlos. Die letzte Szene der Sopranos wirft eine spirituelle Frage auf, für die es keine richtige oder falsche Antwort gibt.

Solltet ihr mit dieser Aussage wenig anfangen können, sei euch der oben erwähnte Artikel von Martha P. Nochimson auf Vox empfohlen, in dem sie sich tiefgehend mit der Herangehensweise von David Chase an die Sopranos und an seine anderen Projekte beschäftigt.

Mögt ihr lieber offene Enden oder solche, die keine Fragen offen lassen?

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