Der Hype um den Indie-Film Spring Breakers, der vergangenen Monat erschien, ist noch gar nicht ganz vorbei, da hören wir schon wieder Neuigkeiten über den Kinoerfolg. Wie wir auf Schnittberichte.com lesen konnten, gibt es nun einige Eskapaden der deutschen FSK zu bewundern. In Amerika wurde der Film im Rating mit R bewertet (strong sexual content, language, nudity, drug use and violence throughout) und auch in Deutschland wurde der Film ungeschnitten ab 18 Jahren freigegeben. Dem Kinoverleih Wild Bunch erschien diese Freigabe wohl als nicht besonders lukrativ, weshalb sie dem Gremium der FSK einen weiteren Besuch abstatteten, um den Film erneut vorzulegen. Obwohl der Film nicht geschnitten wurde, bekam der Verleih seinen Willen und die begehrte Freigabe ab 16 Jahren, was zunächst nicht ungewöhnlich erschien, so hatte bereits die eine oder andere Filmcrew ein Umdenken bei der FSK erwirkt.
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So ganz ohne Veränderung hat die FSK den Film aber nicht herabgestuft, anstatt Szenen wegzuschneiden, wurde ein jugendfreundlicheres Ende zum Film dazu gedichtet. Wie Wild Bunch bestätigte, gibt es in der deutschen Version nun Texteinblenungen am Ende des Films, die die Geschehnisse in ein anderes Licht rücken sollen. Spoiler: Im Original kommen die Mädels am Ende ungestraft davon, in der deutschen Version ab 16 Jahren werden wir hingegen mithilfe von Texten über den hinzugedichteten weiteren Verlauf der Ereignisse informiert. Hier erfahren wir, dass die Mädchen später ihrer gerechten Strafe zugeführt, d.h. verhaftet wurden, lange Haftstrafen absitzen müssen und eines der Mädchen sich sogar umbringt. Spoiler Ende
Es ist interessant, was uns das über die Arbeit der FSK lehrt, denn da der Film ungeschnitten ist, sind weiterhin alle Szenen mit expliziter Gewalt und Sex enthalten, die für das 16-jährige Publikum vielleicht nur bedingt geeignet sind. Anscheinend reicht es aber, wenn im Nachhinein die Moralkeule geschwungen wird und alle Zuschauer nochmal erfahren, dass die bösen Mädels und Jungs mit so einem Lebensstil in einem schönen Rechtsstaat natürlich ihrer verdienten Strafe zugeführt werden. In den Credits gibt es übrigens noch einen kleinen Seitenhieb des Drehbuchautoren und Regisseurs Harmony Korine, der verlauten lässt: Written by Harmiony Korine except for the shitty ending.