Top 7 der prüden Moralserien

08.07.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Die prüdeste der prüden Serien: Eine himmlische Familie
Vox
Die prüdeste der prüden Serien: Eine himmlische Familie
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Welche Assoziationen weckt bei euch das moderne Fersehen? Sex, Blut und Brüste. Wir verprügeln das verdorbene Fernsehvolk mit der Moralkeule! Unsere Top 7 der prüden Moralserien.

Sex & Crime? Nicht auf moviepilot.de! Wir nehmen unseren Bildungsauftrag schließlich ernst. Und doch bleiben einige Fragen: Wo kommen eigentlich die ganze Kinder in den folgenden TV-Serien her? Hat die der Klapperstorch gebracht oder haben wir es mit (bekanntermaßen seltenen) Fällen unbefleckter Empfängnis zu tun? Müssen die Protagonisten eigentlich nicht auf Toilette und wenn doch, scheiden sie dann nur süßlichen Rosenduft aus? Was machen diese Menschen eigentlich, wenn sie gerade nicht beten oder sich gegenseitig versichern, wie lieb sie sich haben? Und die brennendste Frage: Welcher Chirurg erbarmt sich und operiert den armen Darstellern die Stöcke aus ihren Allerwersten? Aber ehrlich, eigentlich ist es doch ganz schön, dass es im TV noch einige wenige Inseln von Moral und Anstand gibt. Unsere Top 7 der prüden Moralserien.

Platz 7: Heidi – Herzallerliebstes Alpenpanorama
Die japanische Heidi -Anime ist einfach herzallerliebst. Im schrecklichen Frankfurt fühlt sie sich unwohl, in den Bergen kann Heidi hingegen mit ihrem Großvater und dem Ziegenpeter über die Alm tollen. Selbst Adam und Eva dürften es im Paradies nicht schöner gehabt haben. Und anstatt Schlangen und böse Äpfel, gibt es in den Alpen nur Kühe und feinen Käse. Die Idylle ist perfekt. Ach ja, Gerüchte über den eigentlichen Grund für Ziegenpeters Spitznamen halten wir übrigens für üble Verleumdungen.

Platz 6: Die Bill Cosby Show – Heile Welt im Hause Huxtable
Die Die Bill Cosby Show hat es vor allem seinem liebenswerten Protagonisten Dr. Heathcliff ‘Cliff’ Huxtable alias Bill Cosby zu verdanken, dass die Familienserie noch nicht in Vergessenheit geraten ist. War es in der TV-Landschaft Mitte der 80er-Jahre zwar noch unüblich, dass afroamerikanische Figuren als wohlhabend dargestellt wurden und sie als Protagonisten eine derartige Aufmerksamkeit bekamen, ist diese Wirkung mittlerweile verblasst. Wir sehen in der Kult-Show heute eher den moralisch erhobenen Zeigefinger durchschimmern und empfinden die alltäglichen Elebnisse der Huxtables als übertrieben politisch korrekt. Wenn wir uns aber doch mal nach heiler Welt und braver Unterhaltung sehnen, sind wir bei Bill Cosby auf jeden Fall an der richtigen Adresse.

Platz 5: Die Schlümpfe – Dunkle Geheimnisse in Schlumpfhausen
Die Schlümpfe sind blau, klein, süß und (fast) immer freundlich. Doch über dem idyllischen Schlumpfhausen hängen einige dunkle Wolken. Wie kommt es beispielsweise, dass die ganze Bande den gleichen Vater hat? Da muss sich der frühe Papa Schlumpf mit seinem kleinen, blauen Freund ganz schön durch die Gegend geschlumpft haben. Okay, die Serie liefert tatsächlich eine Begründung, aber bitte: Werdet erwachsen! Auf den unterschwelligen Faschismus der Schlümpfe wollen wir hier gar nicht genauer eingehen. Es ist wie in der US-Politik: je konservativer, desto mehr Dreck am Stecken.

Platz 4: Die Waltons – Die Anti-Simpsons
Wenn es doch bloß diese Leute nicht gäbe, die nicht zur Familie gehören, dann könnte alles so schön sein. Alle hätten sich von früh bis spät lieb, nie gäbe es Probleme, und keiner müsste je seine Energien darauf verschwenden, sich zu ärgern. Das ist zumindest der Eindruck, der einen beim Anschauen der Waltons beschleicht, DER amerikanischen Bilderbuchfamilie schlechthin. Es sind immer die anderen, die für Ärger sorgen. Hätte es noch einen Beweis dafür gebraucht, wie entsetzlich tugendhaft Die Waltons sind, wäre er spätestens mit folgendem Zitat von George Bush Senior erbracht: Er wolle „amerikanische Familien viel mehr wie die Waltons machen, und viel weniger wie die Simpsons“. Dem ist nichts hinzuzufügen.

Platz 3: Um Himmels Willen – Bayerische Zucht und Ordnung
Nonnen in Niederbayern. Um Himmels Willen ist ein bezeichnender Titel, denn das ist vermutlich der erste Gedanke eines Menschen, der versehentlich auf diese ARD-Serie gezappt hat. Fritz Wepper spielt den Bürgermeister, Jutta Speidel ist (bis inklusive der fünften Staffel) seine Gegenspielerin und eine ach so moderne Nonne. In Städtchen Kalthental erleben sie herzerwärmende Abenteuer. Aber in Bayern herrschen bekanntlich Zucht und Ordnung und falls irgendwann jemand beweisen möchte, dass Serien ohne Sex & Crime so spannend sind wie kalter Kaffee, dann sollte er Um Himmels Willen als erdrückendes Beweismittel benutzen.

Platz 2: Unsere kleine Farm – Engel in historischen Kostümen
Mary, Laura, Carrie und Grace – sind sie nicht Engel?! So artige Mädchen wünschen sich wohl alle Eltern und deshalb strahlen der stolze Papa Charles und die noch stolzere Mama Caroline um die Wette – wenn sie nicht gerade Geldsorgen haben. In Unsere kleine Farm wird noch Wert auf eine gute Schulbildung gelegt – allein deshalb gilt diese idyllische Familienserie heute als überholt. In ihren historischen Kostümen erteilen uns die Ingalls die ein oder andere Lektion über Aufrichtigkeit, Anstand und Moral.

Platz 1: Eine himmlische Familie – Spaß haben verboten
Hilfe! Eric, das Familienoberhaupt der Camdens, ist Pastor und ein menschgewordener erhobener Zeigefinger. Der Mann versteht keinen Spaß bei Dingen, die Spaß machen. Sex, Rauchen, Alkohol? Der liebe Gott mag keine Sünder. Kein Wunder, dass seine Frau und die Kinder – zugegeben mit ein paar kleineren Ausreißern – genauso langweilig geworden sind. Das gleiche gilt übrigens für die Produzenten der Serie. Als die prominensteste Darstellerin aus Eine Himmlische Familie Jessica Biel für ein Männermagazin blank zog, machten ihr die Serien-Verantwortlichen die Hölle heiß.

Mit welcher prüden Moralserie werdet ihr eure Kinder (nicht) erziehen?

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