Am Freitag sollte in Los Angeles die Premiere zur 2. Staffel Tote Mädchen lügen nicht stattfinden. Netflix hat die Veranstaltung nach Information des Hollywood Reporter abgesagt, nachdem an einer Highschool in Santa Fe, Texas 10 Menschen bei einem Amoklauf zu Tode gekommen sind. Die 2. Staffel des Teenager-Dramas behandelt streckenweise Waffengewalt und einen vereitelten Amoklauf. Amerikanische Medien haben für diese Art des Amoklaufs einen Begriff erfunden; sie sprechen hierbei von "School Shootern".
Im Zuge der Absage der Tote Mädchen lügen nicht-Premiere veröffentlichte Netflix ein Statement:
Unser Herzen sind bei den Opfern des Amoklaufs an der Santa Fe Highschool und all den Opfern von Waffengewalt. Im Lichte der heutigen Tragödie sagen wir das 13 Reasons Why-Event zur Premiere ab.
Nach derzeitigem Stand sind die Folgen zur 2. Staffel weiterhin bei Netflix abrufbar.
Netflix warnt vor Tote Mädchen lügen nicht Staffel 2
Netflix ist sich der Wirkung seiner Serie seit ihrer ersten Staffel bewusst und hat für die 2. Staffel Tote Mädchen lügen nicht entsprechende Vorkehrungen getroffen. Warnkarten rufen Personen, die sich mit den Themen der Serie unwohl fühlen, dazu auf, sie sich nicht anzusehen - oder lediglich in Gesellschaft eines Erwachsenen. Jugendliche sollen über ihre Probleme sprechen, heißt es in einem Vortrag, den die Hauptdarsteller von 13 Reasons Why an ihre meist jugendlichen Zuschauer richten.
"Es gab eine Unmenge an Diskussion in der Gesellschaftskultur um die Serie", sagte etwa Showrunner Brian Yorkey. "Wir waren uns dieser Debatte bewusst. Wir haben sie uns angehört, die verschiedenen Seiten, alle Perspektiven [...]" Aus diesem sensiblen Bewusstsein heraus hat Netflix jetzt auch auf ein gesellschaftliches Ereignis reagiert, das mit der Serie bisher nicht Berührung gebracht wurde.
-
Tote Mädchen lügen nicht - Wie Netflix mit der Suizid-Angst umgeht
-
Tote Mädchen lügen nicht ist eine Serie, die sich verteidigen muss