Verschwörung im Dschungelcamp? Die Umarmung von Danni und Elena ist eine Katastrophe

17.01.2020 - 15:00 UhrVor 4 Jahren aktualisiert
Dschungelcamp 2020: Alle Kandidaten im Überblick
TVNOW/Arya Shirazi
Dschungelcamp 2020: Alle Kandidaten im Überblick
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Der größte Cliffhanger der Dschungelcamp-Geschichte bringt den Verlauf der Staffel durcheinander. Danni und Elena mögen sich plötzlich wieder. Was steckt hinter dem trügerischen Frieden?

Die letzten Minuten der zurückliegenden Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!-Folge jagten aufmerksamen Beobachtern einen Schauer über den Rücken. Bei der Entscheidung über die letzte von den Zuschauern bestimmte Dschungelprüfung fielen Danni Büchner und Elena Miras wie von allen guten Geistern verlassen übereinander her.

Endlich Krawall im Camp: Warum herrschte plötzlich wieder Frieden?

Nein, sie prügelten sich nicht. Denn das wäre ja eine durchaus logische und erwartbare Konsequenz der Ereignisse gewesen. Zwischen Elena und Danni liegt ein Graben aus Missgunst und gegenseitigen Verdächtigungen. Ihre vergiftete Beziehung ist das spektakulärste Element der öden Staffel.

Und dann umarmen die beiden sich einfach wie zwei alte Freundinnen, als sie erfahren, dass das Publikum sie auch für die letzte Prüfung gemeinsam auserkiesen hat.

Was ist da passiert? Woher kommt die plötzliche Zuneigung - und wie echt ist sie? Ist da gar eine Verschwörung im Gange, das Dschungelcamp tatsächlich eine fingierte Danni-und-Elena-Show? Wir ordnen die im Tornado der Eindrücke noch verschwommenen Augenblicke.

Eine Rekonstruktion der Dschungelcamp-Ereignisse aus der letzten Folge:

  • 1. Danni Büchner stand schnell als Teilnehmerin 1 der Prüfung fest. Teilnehmerin 2 sollten entweder Elena oder Sonja Kirchberger sein.
  • 2. Elena behauptet, sich auf die Prüfung zu freuen. Es sei ja schließlich ihre vermeintlich letzte. Danni hatte zuvor ähnliche Gefühle angedeutet.
  • 3. Die Wahl fällt auf Elena, die sogleich wie vom Teufel gebissen aufspringt und zu ihrer einstigen Rivalin stürmt.
  • 4. Beide rufen: "Die letzte!" und umschlingen sich daraufhin für einige Minuten innig.
  • 5. "Wir haben es geschafft!" hauchen sie einander in die ohnehin feuchte Dschungelkleidung.
  • 6. "Uns kann keiner mehr wählen. Morgen kommt ein anderer dran", flüstert Danni
  • 7. Danni küsst Elena auf die Wange und flüstert danach noch etwas Unverständliches, was sich anhört wie "Egal, was noch kommt, das wird richtig geil heute."
  • 8. Danach löst sich das Knäuel auf und Elena wendet sich zerknautscht von Danni an die Gruppe: "Es ist das letzte Mal, Leute!"

Was die Umarmung für das Camp bedeutet

Das alles dauert nur etwas mehr als eine Minute, bringt die Ordnung der Dinge, die sich im Camp gerade zur bestmöglichen Dynamik formiert hatten, aber tüchtig durcheinander. Die verstörende Versöhnung zwischen Danni und Elena lässt sich vielfach deuten.

Der neue Frieden zerstört die beste Dschungelcamp-Dynamik

Wir erleben die Ereignisse im Dschungel nicht synchron. Zwischen der Zusammenfassung des Tages und der Wahl der Prüfungskandidaten, die live übertragen wird, liegen mehrere Stunden, eine ganze Nacht.

Elena Miras

Die Situation vor der Wahl: Die Stimmung in der Gruppe ist zum Zerreißen gespannt. Grüppchen bilden sich. Danni gerät heftig mit Toni Trips aneinander. In einem Schnittgewitter kurz nach der Dschungelprüfung grenzte die Show zwei Dschungel-Parteien voneinander ab.

In der einen Danni, Anastasiya Avilova und Sven Ottke. In der anderen Danni, Markus Reinecke, Toni und Sonja Kirchberger, unter anderem. Die bestmögliche Dschungel-Konstellation schälte sich in dieser 7. Folge heraus, die an die berühmten Ausgaben mit Larissa Marolt und Sarah Knappik erinnerte.

Die Situation nach der Wahl: Der vor allem über die Personen von Danni und Elena geführte Konflikt ist scheinbar beigelegt. Dieser Ausgang wäre eine Katastrophe für die Show, die sich in der letzten Woche allein mit den privaten Geschichten, die die Kandidaten ins Camp schleppen, über Wasser hielt.

Aber die Geduld der Zuschauer, so deutete sich schon länger an, sollte belohnt werden. Im Hintergrund brodelte es, bildeten sich allmählich Allianzen. Das alles wäre durch den unerwarteten Schulterschluss nun wieder eingerissen. Gerade wo es schön wurde. Die Versöhnung, so sie denn Bestand hätte, wäre eine konkrete Bedrohung für den gerade hochgeschraubten Unterhaltungsgrad der Staffel.

Der hergestellte Frieden könnte natürlich nur für den Moment, im Freudentaumel der Erleichterung, währen. Das gemeinsame Unglück schweißte Elena und Danni nicht zusammen. Vermochte dies nun die geteilte Erleichterung?

Die Hoffnung: Wenn die Glückshormonspeicher wieder leergefegt sind, bricht wieder eisiger Krieg zwischen den Fronten aus. Echte Freundschaft gibt es im Camp ja sowieso nicht. Wie stabil ist der Nichtangriffspakt von Danni und Elena? Ein halber Becher Kuhurin riss tiefe Krater ins Camp. Viel ist nicht nötig, um diese Gruppe wieder auseinanderzutreiben.

Eine Verschwörung: Führen Elena und Danni das Publikum an der Nase herum?

Aber können wir das überhaupt so hinnehmen, die neue Einmütigkeit? Klar, wir sehen längst nicht alles. Eine Ich bin ein Star-Ausgabe ist die Verdichtung und Verkürzung von 24 Stunden gefilmten Materials auf eine Stunde Sendezeit. Viele Zwischentöne fallen unter den Tisch. Was wir vom Camp mitkriegen, ist die RTL-Version der Realität.

Aber selbst wenn wir jetzt zu der bekannten Ausgangslage intensive Versöhnungsverhandlungen mit Unterhändlern usw. hinzurechnen, wirkt die neue Harmonie doch reichlich unplausibel. Ja, als Zuschauer konnten wir uns von der offensiv ausgestellten Sympathie eigentlich nur angewidert abwenden.

Moderator Daniel Hartwich, sichtlich angefasst von dem Schauspiel, machte der Verwirrung sämtlicher Zuschauer Luft: "Ihr habt es geschafft?", fragt er das Freudenknäuel. Genau, was haben sie eigentlich geschafft?

Ein gestellter Konflikt für mehr Sendezeit?

Das Gefühl, als Zuschauer einem fingierten Konflikt auf den Leim gegangen zu sein, lässt sich kaum abschütteln. Ging hier gerade ein Plan auf, der Danni und Elena die größtmögliche Sendezeit einbrachte?

Der Danni-Elena-Streit wirkt nach den neuen Bildern gestellt. Zwei Menschen, die sich so aufrichtig verachten, kneten sich doch nicht wenige Stunden später den Rücken durch.

Danni Büchner

Ihr Konflikt war ein perfekter Sturm aus leeren Drohungen und haltlosen, emotionalen Vorwürfen. Beide Seiten verdächtigten sich gegenseitig, ein falsches Spiel zu spielen, Masken zu tragen, die Aufmerksamkeit bewusst auf sich lenken zu wollen. Das Wichtigste: Sie zogen Mitcamper auf ihre Seite, fanden Anhänger.

Spannend ist auch die wechselseitige Anklage, Erfahrung im Reality-Genre zu haben. Es stimmt, Elena und Danni sind Profis, wissen, wo die Spotlights des Reality-TV am liebsten hinleuchten. Was also, wenn beide ihre Expertisen bündelten?

Wie viel Kalkül und weitsichtiges Gestaltungsvermögen ist den beiden Frauen, die sich als aggressive, verblendete Knallchargen präsentierten, wirklich zuzutrauen? In Staffel 5 wollte Jay Khan eine künstliche Liebesgeschichte mit Sarah Knappik dem Publikum unterjubeln. Inzwischen wissen wir: Ein Konflikt bringt mehr Sendezeit als Harmonie und Liebe.

Die nächste Folge heute Abend wird Aufklärung bringen. Bis dahin müssen wir uns mit dem größten Cliffhanger in der Dschungelcamp-Geschichte herumquälen.

Team Elena oder Team Danni?

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