In American Pie – Das Klassentreffen kommen unsere geliebten Jugendhelden aus American Pie – Wie ein heißer Apfelkuchen 13 Jahre nach ihrem Abschluss wieder zusammen. Wie es sich für ein Klassentreffen gehört, wird nicht nur in Erinnerungen geschwelgt, jeder erzählt auch wie weit und wohin er es gebracht hat. Im Film reichen die Karrieren von Praktikant (Stifler), über Hausmann (Kevin) und Büroangestellter (Jim) bis Nachrichtensprecher im Sportkanal (Oz). Und aus Finch, unserem Lieblingsheimscheißer, ist sogar eine Art Indiana Jones für Arme geworden. Diese Storyline schreit förmlich danach, auch im echten Leben Tabula Rasa zu machen. Als American Pie im Jahr 1999 gedreht wurde, bestand das Cast aus einer Reihe äußerst vielversprechender Jungschauspieler, von denen in Hollywood noch einiges zu erwarten war. Doch was ist, 13 Jahre nach dem Welterfolg der Teeniekomödie, aus den Darstellern geworden? Wie sind ihre Karrieren tatsächlich verlaufen? Wir versuchen einen kleinen Überblick.

Natürlich beginnen wir mit Jason Biggs alias Jim, unvergessen für eine der erotischsten Sexszenen der Filmgeschichte (Achtung Ironie) – mit einem Apfelkuchen. Womöglich war es genau Jason Biggs’ Pech, dass die Szene unvergessen blieb. Denn er wurde sein Image nicht los und in seiner Karriere meist als Loser in leichten Komödien besetzt. Zum Beispiel im gleichnamigen Film (Loser – Auch Verlierer haben Glück), in den American Pie-Nachfolgern oder in Männer sind Schweine. Immerhin hat er es 2004 mit Anything Else zu einer Zusammenarbeit mit Woody Allen gebracht, mit Christina Ricci als Leinwandpartnerin. Leider fiel dieses Experiment bei den Kritikern und an der Kinokasse durch.

Jims engster Kumpel in American Pie ist Kevin, gespielt von Thomas Ian Nicholas. Auch seine Schauspielkarriere hat durch die Teeniekomödie keinen Schub bekommen. Außer in den American Pie-Nachfolgern hat er hauptsächlich Nebenrollen (zum Beispiel in Die Regeln des Spiels – Rules of Attraction) gespielt und seine Filmografie liest sich nicht besonders beeindruckend. Das mag aber auch daran liegen, dass er an seiner Musikerkarriere gefeilt hat. Erst mit seiner Band T.I.N.men., dann als Solokünstler, hat er es zu einigen Veröffentlichungen gebracht und auch einen Song zum Soundtrack von American Pie: Das Klassentreffen beigetragen.

Chris ‘Oz’ Ostreicher ist im Film der erfolgreichste der Jugendfreunde: Er ist Fernsehstar und mit einem Supermodel zusammen. Im seiner echten Schauspielkarriere kam Chris Klein nicht über Rollen als muskelbepackter Schönling hinaus (unter anderem in Nebenrollen in Rollerball oder Er steht einfach nicht auf Dich). Immerhin gibt es eine Parallele zu seiner Rolle als Oz, bis 2005 war er mit Katie Holmes liiert.

Eddie Kaye Thomas, besser bekannt als Paul ‘Heimscheißer’ Finch, hat seine Karriere vor allem im amerikanischen Fernsehen fortgesetzt. So lieh er in der Serie American Dad von Seth MacFarlane Barry, einem Freund von Stanleys Sohn, die Stimme. Außerdem spielt er in der Comedy-Serie How to make it in America mit.

Auch der Stifler alias Seann William Scott ist seiner Rolle aus American Pie treu geblieben. Das allerdings mit durchaus ansehnlichem Erfolg. In Hollywood wird er gerne als vorlauter, etwas dämlicher Partyhengst besetzt. Damit hat es zum Leinwandpartner von einigen prominenten Darstellern gebracht: Ashton Kutcher (in Ey Mann, wo is’ mein Auto?), David Duchovny und Julianne Moore (Evolution), Dwayne Johnson (Welcome to the Jungle) oder Luke Wilson und Will Ferrell (Old School – Wir lassen absolut nichts anbrennen).

Doch nicht nur die fünf Jungs galten als Talente am Hollywoodhimmel. Auch einigen weiblichen Darstellern aus American Pie wurde eine große Karriere vorhergesagt. Zum Beispiel Mena Suvari. Sie spielte Heather, die Freundin von Oz. Im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen, hatte sie ihren Durchbruch eigentlich schon vor ihrem Auftritt als Teenieschwarm. An der Seite von Kevin Spacey überzeugte sie, ebenfalls im Jahr 1999, in American Beauty. Ihre Karriere nahm zwar nicht so intensiv an Fahrt auf, wie nach diesem erfolgreichen Jahr zu erwarten war. Trotzdem kann sich ihre Filmografie sehen lassen. Highlights sind Traumata mit Colin Firth oder Domino mit Keira Knightley und Mickey Rourke.

Ähnlich verlief die Karriere von Tara Reid, die in American Pie Vicky, Kevins Freundin, dargestellt hatte. Auch sie hatte den Durchbruch mit Rollen in The Big Lebowski oder Eiskalte Engel eigentlich schon geschafft. In den 2000ern machte sie aber eher mit mißgeglückten Schönheitsoperation als mit guten Filmen auf sich aufmerksam. Im Gedächtnis blieb sie durch ihre Nebenrolle in Scrubs – Die Anfänger oder durch weitere Teeniefilme wie Party Animals – Wilder geht’s nicht! und Partyalarm – Hände weg von meiner Tochter.

Bleibt noch die erfolgreichste Darstellerin aus der American Pie-Riege: Alyson Hannigan. Sie spielte Jims Partyeroberung und spätere Ehefrau Michelle, deren ganz persönlicher Apfelkuchen die Blockflöte war. Schon vor American Pie war sie als Vampirjägerin aus buffy–im-bann-der-damonen bekannt. Heute wird ihr Gesicht vor allem mit der Sitcom How I Met Your Mother verbunden, in der sie mit großem Erfolg die Kindergärtnerin Lily Aldrin darstellt.

Letztendlich fallen zwei Punkte auf. Erstens: American Pie war für die Jungdarsteller eher Fluch als Segen. Ihre Karrieren haben sich nach dem Megaerfolg der Teeniekomödie nicht so positiv entwickelt wie erwartet und sie haben es nicht geschafft, sich aus dem Schatten ihrer bekanntesten Rolle zu lösen. Zweitens: Die weiblichen Hauptdarsteller haben den American Pie-Stempel besser abwischen können. Das zeigt vor allem das Beispiel von Alyson Hannigan, die heute als einzige der langen Darstellerriege als wirklich etabliert gelten kann.

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