Was sagen die Kritiker zu... Rush?

03.10.2013 - 08:50 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Rush - Alles für den Sieg
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Rush - Alles für den Sieg
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Daniel Brühl und Chris Hemsworth liefern sich ab dem 3. Oktober im Kino einen Konkurrenzkampf, der es in sich hat. Ron Howards Rush – Alles für den Sieg porträtiert die Formel-1-Legenden Niki Lauda und James Hunt, doch was sagen die Kritiker zu diesem Motorengedöns?

Niki Lauda war nie ein wirklich sympathischer Typ und der mittlerweile verstorbene Formel 1 – Kollege James Hunt wohl auch nicht. Dafür sind die beiden Charaktere umso interessanter und bekamen nun ihren eigenen Hollywoodstreifen, in dem sie noch verbissener und dynamischer konkurrieren dürfen, als sie es im echten Leben vor einigen Jahrzehnten ohnehin schon gemacht haben. Der neue Rennfahrer-Film Rush – Alles für den Sieg proträtiert die beiden Männer – den einen als verbissenen Ehrgeizler, den anderen als lässigen Playboy. Regisseur Ron Howard erzählt den nervenaufreibenden Kampf um Platz 1 im Rennfahrerzirkus 1976 mit Chris Hemsworth als Hunt und Daniel Brühl als Lauda.

Gegenüber der APA (via Ray-) meint Lauda, er wäre überrascht gewesen von seinem negativen Image, als er den Film zum ersten Mal gesehen hat: „Ich habe mir damals gedacht: Boah – wenn ich damals wirklich so unsympathisch war, wie [Drehbuchautor Peter Morgan] das schildert, wundert mich das schon. Aber jetzt habe ich den Film das dritte Mal gesehen, wie ein normaler Kinogänger. Und jetzt hat er mir wirklich gut gefallen, weil der Film auf zwei unterschiedlichen Persönlichkeiten aufgebaut ist, die um die Weltmeisterschaft kämpfen.“ Einmal hatte Lauda den Film mit den aktuellen Mercedes-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg gesehen und bei der legendären Unfallszene und den Krankenhausbildern hätten sie ihn ganz ängstlich angeguckt. Doch Lauda meinte zu Hamilton bloß: „Mach dir keine Sorgen, ich bin eh da.“

Der Motorsport-Streifen Rush – Alles für den Sieg läuft am 3. Oktober in unseren Kinos an und wir haben uns die Filmkritiken durchgelesen.

Mehr: Rush-Trailer – Rasante Rivalität zwischen Niki Lauda & James Hunt

Hier die harten Fakten zu The Call – Leg nicht auf!:
112 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,4
19 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,7
19 Kommentare und 17 Kritiken
0 x Lieblingsfilm und 0 x Hassfilm
395 haben den Film vorgemerkt und 8 sind uninteressiert

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Rush
Niki Lauda-Landsmann Simon Hadler lobt im Österreichischen Rundfunk, dass Howard und sein Team viel recherchiert hätten: „’Rush’ lebt nicht zuletzt von der detailverliebten Authentizität, von den Rennautos über die Mode bis hin zur 70er-Jahre-Ästhetik des Films. Ein paar Details wurden dramaturgisch verändert, der persönliche Konflikt zwischen Hunt und Lauda deutlich zugespitzt. Sonst scheint alles zu passen – dafür garantierte Lauda selbst, der eng mit Howard und Lauda-Darsteller Daniel Brühl zusammenarbeitete.“

Christoph Huber schreibt in der Presse von den guten Leistungen der beiden Hauptdarsteller und garantiert für die Authentizität von Brühls antrainiertem Akzent: „Schönling Chris Helmsworth spielt Hunt mit selbstbewusstem Bond-Charisma unter der blonden Mähne, nicht zuletzt, wenn er sich als ‘Hunt, James Hunt’ vorstellt. Hingegen verströmt Brühl in seiner gelungenen Verkörperung des jungen Lauda – auch in Originalfassung mit überzeugendem österreichischem Akzent.“

Beim Tagesanzeiger weiß Florian Keller um die Dramatisierung der Begebenheiten: "… in einem Punkt hat ein Spielfilm gegenüber dem echten Sport einen entscheidenden Vorteil: Die Fahrer im Kino reden schnoddriger daher, und böser. Im richtigen Leben haben die Sportler halt keinen Peter Morgan, der ihnen die Dialoge schreibt.“

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Rush
Beim Empire Magazine ist zu lesen, dass Rush sich an herkömmliche Drehbuch-Traditionen hält, aber dennoch sehr unterhaltsam ist: „[Der Film] weicht kaum von der bewährten Formel ab, aber Rush macht das gut, indem er das aufregendste F1-Material für einen Film kreiert, das es gibt. So wie Hunt ist er sexy, witzig und voller Spannungsmomente. So wie Lauda ist er intelligent, ein bisschen ungehobelt, aber äußerst berührend.“

Susan Wloszczyna kann auf “RobertEbert.com” nichts mit der Theatralik und dem mächtigen Soundtrack des Films anfangen und erstellt einen interessanten Vergleich: “Ich hätte den Film ohne Ton vielleicht viel eher tolerieren können. Doch mit diesem Soundvolumen fühlt sich dieser Film eher an wie ein (…) Sonntagmorgen-Cartoon – vor allem wie Bugs Bunny, der mit seinem ewigen Verfolger Elmer Fudd herumturnt.“

Todd McCarhty schreibt für den Hollywood Reporter, dass die Zuseher den Charakteren leider nie wirklich nahe kommen: "[Lauda und Hunt] sind viel zu verschieden und kompetitiv, um jemals Freunde zu werden – aber sie verstehen einander auf eine Art, auf die sich vielleicht nur professionelle Kollegen verstehen können. Wir kommen nie wirklich an diese beiden Persönlichkeiten heran, aber sie bieten eine interessante und lebhafte Unterhaltung für zwei Stunden, dank scharfsinnig herausgearbeiteter Leistungen der zwei Hauptdarsteller.“

Fazit:
Die Kritiker-Reaktion zu Rush – Alles für den Sieg reichen von äußerst positiv bis mittelmäßig. Gefallen hat so ziemlich jeder gefunden an dem neuen Rennsportfilm von Ron Howard, auch wenn er von einigen als oberflächliches und kurzweiliges, sowie formelhaftes Action-Spektakel mit viel Motorengeräusch beschrieben wird. Jene, die sich etwas mehr für die Formel 1 und ihre Geschichte interessieren, loben die authentische, wenn auch etwas überspitzte Inszenierung der beiden interessanten Persönlichkeiten und vor allem die einzigartigen Darbietungen von Daniel Brühl mit österreichischem Akzent und Chris Hemsworth als Womanizer James Hunt.

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