Wenig zu lachen bei Wickie und die starken Männer

09.09.2009 - 08:55 Uhr
Wickie und die starken Männer
Constantin Film
Wickie und die starken Männer
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Der neue Film von Michael Herbig ist rundweg brav und ohne doppelten Boden. Mit wahrem Ernst hat der Komiker die Geschichte verfilmt und manchem Kritiker ist das irgendwie zu öde, den Kindern wird es aber gefallen.

Bereits heute kommt Wickie und die starken Männer in unsere Kinos. Michael Herbig, genannt Bully, verfilmte die Geschichte des klugen kleinen Wikingerjungen, der sein Dorf immer wieder vor dem bösen Sven und den Dummheiten der Bewohner retten. Damit geht für den Regisseur ein Traum in Erfüllung, den mit Wickie ist er aufgewachsen – wie Millionen andere auch. Wickie und die starken Männer wird wohl einer der erfolgreichsten deutschen Filme des Jahres und das, obwohl die Kritiker nicht wirklich begeistert sind. Der Familienfilm ist irgendwie zu brav und bieder, lautet das Gesamturteil.

Abenteuerfilmzutaten gibt es zwar laut Maurice Lahde von critic.de reichlich – eine Schatzinsel, ein Geisterschiff, ein geheimnisvoller Nebel –, und nebenbei erfindet der Titelheld noch die bemannte Luftfahrt. Als Diskursstoff mag Wickie und die starken Männer, rundweg brav und ohne doppelten Boden, wenig hergeben (höchstens Zitatesucher haben einiges zu tun), doch einwenden kann man gegen diesen liebevoll gemachten Film wenig. Und 90 Minuten Bully ohne einen Schwulenwitz, das ist doch auch schon mal was."

Erstaunlich ernst nimmt Michael Herbig die ganze Sache, befindet Peter Zander von der Welt. Wickie und die starken Männer ist “ein ganz und gar ernsthafter Versuch, aus der Trickfilmserie einen so genannten Realfilm mit echten Schauspielern zu machen. Keine Parodie. Kein heititei. Kein tuntiges Gebaren … Das Ganze wird herrlich altmodisch erzählt, ohne all die Computertricks, die möglich gewesen wären und die die heutigen Kinderfilme so erdschwer dominieren. Da zeigt ein Kind gebliebener Erwachsener, wie man damals noch Kinderfilme erzählt hat und wie das einen ganz eigenen Charme hat, gerade durch das Unvollkommene, Unperfektionierte von damals.”

Dagegen hätte sich Isabella Reicher vom Standard mehr gewünscht. Sie ist etwas enttäuscht. “Bei Wickie und die starken Männer handelt es sich nicht um eine Parodie. Bei Wickie hört der Spaß diesbezüglich offenbar auf. Lieber vertraut man auf die bewährten Figuren und die immer noch gültige Botschaft. Würde das alles nicht so viel Kalkül und so wenig eigenen Charme verströmen, wäre es vielleicht sogar abseits der Kasse wirklich ernsthafte Konkurrenz für unseren Cartoon-Liebling.”

Auch Thomas Klein von der Berliner Zeitung hat keine Überraschungen ausgemacht. “Dem großen Wurf steht letztlich nur der Filmemacher selbst im Weg. Immer wieder streut Michael Herbig matte Witzeleien und schale Popkultur-Anspielungen ein, zu viele unnötige Gastauftritte lenken von der Geschichte und Herbigs Schauspiel-Entdeckungen ab. Am lästigsten werden aber die Auftritte des Regisseurs als lispelnder spanischer Reporter: Ob nun Ego oder Wunsch der Geldgeber, weniger Bully wäre hier deutlich mehr gewesen.”

Wenn Ihr wissen wollt, wo Wickie und die starken Männer in Eurer Nähe läuft, dann schaut doch in unser Kinoprogramm.

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