Assassin's Creed: Was muss Ubisoft jetzt anders machen?

15.05.2015 - 19:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Assassin's Creed Syndicate
Ubisoft
Assassin's Creed Syndicate
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Mit der offiziellen Vorstellung von Assassin's Creed: Syndicate hat Ubisoft wieder einmal für Aufsehen gesorgt. Das viktorianische London wirkt schon sehr schick, aber wie kann der Entwickler ein Debakel á la Assassin's Creed: Unity dieses Mal verhindern?

Bis heute knabbert Ubisoft an der Kritik und dem Gelächter, das nach dem Release von Assassin's Creed: Unity  auf den Entwickler einprasselte. Zwar wurde stets Besserung gelobt, aber die technischen Unzulänglichkeiten und Glitches haben ordentlich an der Glaubwürdigkeit der Assassin's Creed -Reihe gerüttelt. Und nun soll also Assassin's Creed: Syndicate  wieder alles vergessen machen und das Franchise zu alter Stärke verhelfen: Aber was muss Ubisoft dafür unbedingt tun?

Bevor wir uns nun aber unseren Wunschlisten hingeben, fassen wir noch einmal die letzte Community-Frage zusammen, in der es um die Reaktivierung alter Franchises am Beispiel der Tony Hawk's Pro Skater -Reihe ging, deren Comeback nicht immer vorteilhaft ausfällt.

Christian Ritter sind Remakes eigentlich lieber, aber trotzdem beschwert er sich nicht über verspätete Fortsetzungen:

Ein HD-Remake der alten Teile, wie es bei der PS3 war, hätte es auch getan. Tony Hawk ist einfach Kult und ein absolutes Muss. Freu mich aber trotzdem wie Wolle auf den neuen Teil. Heult ja auch keiner rum, wenn jedes Jahr ein neues FIFA raus kommt.

Thyred fasst sich kurz und bringt es auf den Punkt:

Es kommt nicht drauf an, die Spiele neu aufzulegen, sondern darauf, ihren Geist zurückzubringen.

Jetzt lasst uns aber mal unsere Denkkästen anstrengen und überlegen, wie Ubisoft ihre Assassin's Creed-Reihe wieder nach vorn bringen können!

Hannes findet, dass Unity nicht nur Grafikprobleme hatte

Auch wenn das technische Fiasko von Assassin's Creed: Unity wochenlang die Schlagzeilen beherrschte, glaube ich, dass diese Probleme relativ einfach zu vermeiden sind. Viel eher sorge ich mich um das Gameplay von Assassin's Creed: Syndicate, denn spielerisch wurde die Reihe zuletzt leider kaum hinterfragt. Dabei liegt gerade in der generischen Aufgabenflut des Franchises die größte Gefahr für Syndicate.

Was nützen mir ein spannendes Setting und interessante Figuren, wenn ich mich zugleich auch wieder mit herzlosen Nebenaufgaben herumschlagen muss? Ubisoft muss weg von inflationären Sammelquests und sollte die Zwillingsgeschwister Frye lieber stärker in den Fokus rücken. Eine neue Erzählweise aus der Perspektive zweier Haupfiguren könnte sogar mich hinter dem Anti-Assassin's Creed-Ofen hervorlocken.

Tim sieht das Problem nicht bei den Inhalten, sondern den Strukturen

Mit Ubisoft und Assassin's Creed ist es wie mit einem Lieferdienst, der mir meine Lasagne einem Uhrwerk gleich immer zu selben Zeit liefern will. Solange die Qualität stimmt, freue ich mich darüber. Wenn der Käse etwas fade schmeckt, nehme ich es im Zweifel aus purer Faulheit hin. Aber sobald Käfer in der Soße schwimmen, läuft irgendwas ziemlich schief.

Die Probleme, die die Assassin's Creed-Reihe plagen, mache ich daher nicht an einzelnen Gameplay-Elementen, sondern den Rahmenbedingungen fest. Wie soll denn auch ein in sich geschlossenes Werk entstehen, wenn zahllose Studios, quer über den Erdball verteilt und festen Deadlines unterworfen, daran arbeiten?

Optimistisch stimmt mich zumindest einmal, dass Ubisoft bei Syndicate auf einen Mehrspieler-Modus verzichtet. Auch der Entwickler-Wechsel von Montreal nach Québec könnte einen wichtigen Perspektivwechsel mit sich bringen. Wobei Activision mit der Call of Duty -Reihe bekanntlich ähnlich verfährt.

Rae will Assassin's Creed mögen, aber ...

Assassin's Creed ist für mich wie Tomaten: Ich mag einzelne Bestandteile verarbeitet in anderen Dingen, kann mit der Sache an sich aber wenig anfangen. Trotzdem versuche ich es immer wieder, in der Hoffnung, dass es mir irgendwann doch schmeckt – bisher aber vergeblich.

Ich mag die Idee von Assassin's Creed wirklich gerne und habe jeden Teil zumindest ein paar Stunden lang gespielt, kann aber einfach nicht mit dem Franchise warm werden. Hauptcharaktere und Stories konnten mich nie lange fesseln und auch die Welten, die auf den ersten Blick zwar detailverliebt wirkten, zerstörten für mich schnell mit ihren leblosen Bewohnern jede Atmosphäre. Gerade Unity hat mich hier stark desillusioniert.

Was soll ich also von Syndicate halten? Das Setting im viktorianischen London finde ich großartig und es stört mich auch nicht sonderlich, dass alles ein wenig wie The Order: 1886  trifft auf Sherlock Holmes trifft auf Batman: Arkham Asylum  (Grapplinghook!) gewirkt hat. Dass ich endlich eine weibliche Assassinin spielen kann, freut mich ebenfalls. Trotzdem bleiben die Zweifel, dass es letztlich wird wie immer, nur in einem neuen Gewand.

Aber vielleicht schafft es Assassin's Creed: Syndicate ja tatsächlich, meine Meinung zu ändern. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und vielleicht klappt es dann auch noch mit den Tomaten.

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