In den 1990er Jahren war das Science-Fiction-Franchise Star Trek im Fernsehen auf der Höhe des Erfolgs. Doch mit dem Start der Prequel-Serie Enterprise begann der Niedergang. Viele Fans kehrten der Reihe den Rücken und im Gegensatz zu The Next Generation, Deep Space Nine und Voyager brachten es die Abenteuer der Enterprise unter Captain Archer nur auf 4 Staffeln. Hauptdarsteller Scott Bakula konnte eine Sache selbst nicht leiden.
Scott Bakula hasste die Länge von Star Trek: Enterprise
In heutigen Serienzeiten ist es kaum noch vorstellbar, aber in den ersten zwei Seasons brachte es Enterprise pro Jahr auf eine gewaltige Zahl von 26 Episoden pro Staffel. Für Archer-Darsteller Scott Bakula war das selbst damals zu viel, wie er im Rahmen eines Reunion-Specials resümierte:
26 Folgen pro Jahr sind dumm. Was zur Hölle sollte das? Du hast zu viel vom Produkt, kaum Platz für die Ausstrahlung und der Cast ist erschöpft.
Für Cast und Crew wurde die Produktion damit zur Akkordarbeit. Auch Serien-Co-Schöpfer Brannon Braga sah die Folgenmasse als Problem, das seinen Höhepunkt in der zweiten Staffel erreichte:
Es ist schwer, 26 Episoden zu machen, die das Potenzial der Serie voll ausschöpfen [...] In der Mitte der zweiten Staffel hieß es dann: Entweder wir hören auf oder wir machen etwas Radikales.
In der 3. Staffel musste das Team zwar immer noch 24 Folgen produzieren, jedoch wurde mit dem Auftritt der Alien-Gruppierung der Xindi erstmals ein Staffel-übergreifender Handlungsbogen eingeführt, der das Format der Serie grundlegend – und zum Besseren – veränderte.
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Voyager ist Schuld: Mit Enterprise begann die Star Trek-Müdigkeit
Die Episodenanzahl ist natürlich nicht der einzige Grund, warum Enterprise zu Beginn von vielen Fans missachtet wurde. So kritisiert Scott Bakula auch die Drehbücher und Geschichten, welche die Prequel-Serie anfangs kaum von anderen Star Trek-Serien unterscheiden. Ein weiterer Grund für das spätere Scheitern war der Zeitpunkt der Veröffentlichung von Enterprise: Die Serie startete nur ein Jahr nach dem Ende von Voyager.
Die andere Sache war: Wir hätten nicht direkt nach Voyager starten sollen. Aber ich weiß, wie die Welt war. Die Welt war: 'Wir müssen UPN nach oben katapultieren, wir müssen UPN aufrechterhalten.' Aber in einer perfekten Welt hätten wir warten und den Rauch abziehen lassen können.
Zu Beginn der 2000er stellte sich eine gewisse Star Trek-Müdigkeit ein. Nach einem Jahrzehnt voller fantastischer Sci-Fi-Geschichte schien das Franchise nicht mehr an alte Höhenflüge anknüpfen zu können. Der TV-Sender UPN (United Paramount Network) geriet in dieser Zeit in die Krise, womit Enterprise ein riesiger Erfolgsdruck aufgelastet wurde. Das Resultat: 2005 wurde Enterprise vorzeitig abgesetzt und der Sender stellte ein Jahr später den Betrieb ein.
Podcast für Sci-Fi-Fans: Star Trek ist so gut wie seit 20 Jahren nicht mehr
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Nach dem Ende von Enterprise dauerte es schließlich 12 weitere Jahre, bis erneut eine Star Trek-Serie an den Start ging. Star Trek: Discovery war allerdings nicht mehr im TV zu sehen, sondern begann eine neue Ära für das Sci-Fi-Franchise im Streaming-Bereich – und eine Ära der Star Trek-Serien mit weitaus weniger Episoden pro Staffel.
Alle vier Staffeln von Star Trek: Enterprise können Trekkies hierzulande im Abo bei Paramount+ sowie bei Netflix streamen.