Im Sequel zum Monster-Found-Footage-Film Cloverfield wacht die Überlebende eines schweren Autounfalls (Mary Elizabeth Winstead) hinter einer verriegelten Metalltür in einem Keller auf. Ihr vermeintlicher Retter (John Goodman) behauptet, sie vor einem feindlichen Angriff in Sicherheit gebracht zu haben, die Außenwelt sei mittlerweile unbewohnbar. Mehr wollen wir an dieser Stelle über die Handlung nicht verraten, denn das von J.J. Abrams unter striktester Geheimhaltung produzierte Debüt 10 Cloverfield Lane des Regisseurs Dan Trachtenberg ist definitiv ein Film, über den man im Vorfeld so wenig wie möglich wissen sollte. Bleibt nur die Frage, ob der Genre-Mix die Kritiker schocken konnte oder eher schockiert hat.
Wie immer hier zunächst die harten Fakten zu 10 Cloverfield Lane:
- 14 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,8
- 157 Community-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,3
- 10 Kritiken und 27 Kommentare
- 4 x Lieblingsfilm
- 548 Vormerkungen, 10 sind nicht interessiert
Das sagen die Kritiker zu 10 Cloverfield Lane:
Bill Zwecker von der Chicago Sun-Times lobt die hervorragenden Leistungen der Schauspieler, die seiner Meinung nach maßgeblich zum Erfolg des Films beitragen:
Dies ist ein unheimlich guter Film, bei dem sich die Zuschauer von Anfang bis Ende an ihre Sitze klammern werden, und das liegt vor allem an den großartigen Darbietungen von Goodman, Winstead und Co-Star John Gallagher Jr.
Für Justin Chang von Variety unterhält der Film in klassischer Thriller-Manier:
Die Spannung wurzelt eher in Psychologie als in Effekthascherei und bekundet ein handwerkliches Geschick, das im erquicklichsten Sinne altmodisch wirkt.
Bryan Bishop von The Verge hebt in seiner Kritik die abwechslungsreiche Dramaturgie hervor:
Der Film bietet eine Vielzahl emotionaler Farben: Schrecken, Lacher und Momente seelischer Verwundbarkeit. Es ist ein Beleg für Regisseur Dan Trachtenbergs Können, dass sich alles so nahtlos zusammenfügt.
Für Time -Kritikerin Stephanie Zacharek hat der Film wenig mit dem Vorgänger gemein, was ihm allerdings zum Vorteil gereicht:
10 Cloverfield Lane [...] ist kein unverblümtes Cloverfield-Sequel, sondern eher, wie Abrams es formuliert hat, ein 'geistiger Nachfolger.' Er ist auch ein besserer Film, der über sich selbst und sein Genre lachen kann.
Robbie Collin von The Telegraph fühlt sich an Jean-Paul Sartre erinnert:
Die meiste Zeit spielt der Film in einer abgeschlossenen, an Sartre gemahnenden Hölle aus anderen Menschen, die Trachtenberg, seine Besetzung, die Schreiber und Crew mit beklemmender Wirksamkeit heraufbeschwören. Jedes Geräusch und jede Dialogzeile klingen mit einem dichten, blechernen Echo nach. Jeder Raum wird bis in seine Ecken ergründet.
Der gleichfalls begeisterte Marc Savlov vom Austin Chronicle schreibt in seiner Rezension:
10 Cloverfield Lane ist eine filmische Puzzle-Box, die eure Geduld mit drei herausragenden Leistungen, einem einprägsamen, nervenaufreibenden Soundtrack des Komponisten Bear McCreary und einem eskalierenden Gespür für orientierungslose Verwirrung belohnt.
Patrick Heidmann von epd-Film bläst in ein ähnliches Horn:
Was sich im Folgenden entspinnt, ist zunächst ein Psychothriller als klaustrophobisches Kammerspiel, der seine Spannung zu weiten Teilen aus einer geschickt montierten Tonspur und vielen Schockmomenten gewinnt.
Fazit zu 10 Cloverfield Lane:
Die Kritiken zu 10 Cloverfield Lane fallen mit großer Mehrheit sehr positiv aus. Gelobt wird die ebenso kluge wie solide Erzählweise des Films, die den Zuschauer bis zum Ende zu fesseln vermag. Auch das atemberaubende Spiel der drei Hauptdarsteller Mary Elizabeth Winstead,
John Goodman und John Gallagher Jr. trägt viel zum positiven Feedback bei. Die Kritiker sind sich einig, dass Goodman selten so furchteinflößend wie hier war. Betont wird außerdem, dass 10 Cloverfield Lane auch ohne jegliches Wissen über den Vorgänger funktioniert, dem er eher ein Verwandter im Geiste ist. Wer also gerne ein intelligentes Filmerlebnis haben möchte, das geschickt mit den eigenen Genretropen spielt, wird an dem Debütfilm von Dan Trachtenberg nicht vorbeikommen.