28 Days Later - Mein erstes Mal mit einem Zombiefilm

10.08.2015 - 08:20 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Aktion Lieblingsfilm 2015
Twentieth Century Fox
Aktion Lieblingsfilm 2015
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Mit 28 Days Later hatte ich gleich mehrere erste Male. Erster Horrorfilm im Kino, erster Zombiefilm, erste Horrorfilm-DVD, erste große Kunstblut-Liebe. Wenn auch du bei der Aktion Lieblingsfilm 2015 mitmachen willst, schicke uns bis zum 23.8. euren Text.

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Ihr kennt das. In jungen Jahren schon entdecken viele ihre Liebe zum Film. Ich wollte mich jedoch nicht so gerne festlegen, guckte nach links und nach rechts, wollte jedes Genre ausprobieren, war aufgeschlossen und experimentierfreudig. Warum auf ein Genre festlegen; warum etwas von Äußerlichkeiten abhängig machen, wenn der eigentliche Film das ist, was zählt? Schon in der Grundschule dachte ich jahrelang, dass dieses Kribbeln, welches ich bei Charlie verspürt habe, nie wieder kommt. Ich wurde eines Besseren belehrt. Die Filme kamen und gingen. Manche hinterließen einen bleibenden Eindruck, veränderten mich, andere zogen an mir vorbei, beschäftigten mich kaum. Doch mit einem Film verbinde ich ein paar ganz spezielle Erlebnisse. Und ja, ich weiß, dass es sich hier, rein faktisch, um einen Science-Fiction-Film mit Infizierten handelt wegen Pandemie und Virus, etc., aber das Subgenre gleicht jenem des Zombiefilms.

Das erste Mal im Kino

Irgendwann war ich einmal 14: jugendlicher Leichtsinn, Identitätskrisen, heimliches Horrorfilmegucken. Mit 14 entdeckte ich, was ich mir mit 16 eingestehen musste: Ich bin ein Mädchen und ich mag auch Horrorfilme. Was eigentlich nicht der Rede wert sein sollte - aber immer noch viel Aufsehen erregt - war damals auch vielen suspekt. Meine Freundinnen verstanden es nicht. Viele guckten mich komisch an, wenige waren mir gleichgesinnt; die meisten Jungs fanden diese Offenheit super. Und dann kam sie. Meine erste Zombiefilm-Liebe. 28 Days Later und es war sehr intensiv und auch beängstigend. Mein erster Kinobesuch bei einem Horrorfilm, mein erster Zombiefilm überhaupt und dann, wie ich im Nachhinein feststellen durfte, ein filmgeschichtlich nicht uninteressanter.

Das erste Mal zu Hause

Nicht ganz 28 Monate später hatte ich dann auch die DVD in meinem Zimmer liegen und lud das Erlebnis in meine eigenen vier Jugendzimmer-Wände ein. Ich hielt sie erstmals in Händen - meine erste selbstgekaufte Horrorfilm-DVD und konnte nicht aufhören den Film anzusehen. Es gab so viel zu entdecken, doch wie es mit Jugendlieben so ist, verlor ich 28 Days Later aus den Augen, die Auswahl an Filmen war zu groß, ich wollte alle Genres ausprobieren, entwickelte Vorlieben. Doch Zombies, Gore, Postapokalypse, Pandemie, Kunstblut, Naomie Harris, Cillian Murphy und Danny Boyle behielt ich stets in guter Erinnerung und versuchte Filme zum Thema und die Karrieren von Darstellern und Regisseur so gut es geht zu verfolgen.

Das erste Mal an der Uni

Gegen Ende der Schulzeit, mit 17, dachte ich, ich hätte denjenigen gefunden, der mich glücklich macht: der Actionfilm. Männer, Muskeln, Explosionen und Bruce Willis bestimmten meine Samstagabende. Immer, wenn ich nichts mit mir anzufangen wusste, flüchtete ich mich in seine Arme. Die Jahre zogen ins Land und ich fing an, mir Gedanken zu machen, was für mich eigentlich zählt. Ich studierte Filmwissenschaft, um mich eingängig mit meiner Liebe zum Film in seiner Gesamtheit auseinandersetzen zu können und im besten Fall sogar etwas über mich selbst zu erfahren. Ich streckte meine Fühler zu Performancetheorie und Neuen Medien aus. Als ich mir dann ein Thema für meine erste, ausführliche wissenschaftliche Arbeit suchen musste, stöberte ich in meinem Regal und meine erste Liebe flog mir in die Hände. Als ich 28 Days Later nach einigen Jahren wieder sah, war es noch intensiver als damals. All die Bilder waren vertraut und neu gleichzeitig. Ohne dass ich mich wehren konnte, wurde ich in den Bann des Films gezogen. Ich schaute jede Szene mehrmals, machte mir Gedanken über die Details und konnte eine völlig neue Perspektive auf die Geschehnisse einnehmen. 28 Days Later lehrte mich auf diese Art sehr viel über das Medium und dass jeder Film etwas Besonderes ist und nicht die Verpackung, sondern Machart und Ausdruck zählen.

Als ich diese Arbeit über 28 Days Later schließlich ausdruckte, fragte mich am Kopierer ein neugieriger junger Mann, warum ein Mädel wie ich sich denn mit so etwas beschäftige. Es hatte sich wohl nicht viel geändert seit der Schulzeit, ich jedoch schon. Und die Liebe zu 28 Days Later bleibt. Nicht das Genre zählt, sondern der Film.

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