Brett Ratner findet, Proben ist für Schwuchteln

08.11.2011 - 15:00 Uhr
Spielt mit seinem Oscar-Job - Brett Ratner
New Line Cinema
Spielt mit seinem Oscar-Job - Brett Ratner
Brett Ratner ist Regisseur und außerdem Produzent der kommenden Oscargala. Jetzt hat er sich in einem Q&A nach seinem Film Die Aushilfsgangster einen Fauxpas gegönnt. Er meinte, dass Proben was für Schwuchteln sei. Der Mann bringt sich in Gefahr.

Brett Ratner macht Filme, meist actionlastige Komödien. Er dreht auch Musik-Videos für Madonna und Mariah Carey. Der Regisseur von der Rush Hour-Trilogie und Money Talks – Geld Stinkt Nicht hat zuletzt die Aushilfsgangster in die Kinos gebracht. Zur Zeit steht er vor allem im medialer Aufmerksamkeit, weil er die kommende Oscar-Fernsehshow produzieren wird. Die Oscar-Show ist eine relativ konservative Veranstaltung. Ungünstig, dass Brett Ratner, ohnehin kein Kind von Traurigikeit, in letzter Zeit gehäuft durch seine bunte, geschmacksunsichere Medienpräsenz auffällt. Vulture berichtet, dass er in einem Q&A zu seinem neuen Film Die Aushilfsgangster gefragt wurde, ob er vor den Szenen-Drehs proben würde. Ratner entgegnete: ‘Proben ist was für Schwuchteln’ (‘fags’).

Erst kurz vorher war der Regisseur durch einen öffentlichen Zickenkrieg mit Schauspielerin und Moderatorin Olivia Munn (Der ganz normale Wahnsinn – Working Mum) aufgefallen. Öffentlich wurden pikante Sex-Facts und Streitigkeiten ausgetragen. Sie hatte ihn in einem Buch verunglimpft. Er ließ sich in einer Talk-Show über sie aus. Nichts von diesen Paradies-Vogel-Angelegenheiten mabg so richtig ins Oscar-Format passen. Viele haben sich ohnehin gefragt, ob der Action-Comedy-Hallodri der richtige ist. Mit der schwulenfeindlichen Aussage im Q&A hat sich Brett Ratner jetzt auch noch politisch fragwürdig gemacht. Eine Schwulen- und Lesbenvereinigung hat sich sofort zu Wort gemeldet und die Aussage klar verurteilt. Mit solchen Statements dürfe 2011 keiner mehr davonkommen.

Brett Ratner hat ernsthafte Probleme, seinen Oscar-Job zu behalten. Es ist einfach ein ungünstiges Timing als Verantwortlicher für eine so traditionelle Veranstaltung alle Register in Sachen Privatleben zu ziehen und darüber hinaus verquere politisch inkorrekte Bemerkungen über Homosexuelle zu machen. Offiziell steht Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) noch hinter Bret Rattner. Doch muss die Academy jetzt zusehen, dass sie das Gerede um ihren hauseigenen Rockstar schnell unterbindet. Ansonsten steht bald der Ruf des populärsten Filmpreises unter einem ganz zweifelhaften Stern. Brett Ratner hat sich zwar förmlich für seine Aussagen entschuldigt, doch ob das schon an Zerknirschung reicht, um weiterhin als ehrwürdiger Oscar-Produzent zu arbeiten?

Was meint ihr? Ist die Diskussion, um Brett Ratner übertrieben? Oder sollte der prollige Regisseur wirklich seine Oscar-Verantwortung abgeben.

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