Das Vermächtnis der Wanderhure im Live-Blog

13.11.2012 - 20:10 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Sag mal, hast du das Drehbuch gelesen?
Sat.1
Sag mal, hast du das Drehbuch gelesen?
62
9
Es wanderhurt wieder fröhlich im TV. Heute 20:15 zeigt Sat.1 Das Vermächtnis der Wanderhure, das Ende der Trilogie nach den Büchern von Iny Lorenz.

Es ist soweit. Das Vermächtnis der Wanderhure mit Alexandra Neldel, Götz Otto, Bert Tischendorf und Julie Engelbrecht startet 20:15 Uhr bei Sat.1. Damit geht die Saga der Wanderhure Marie zu Ende, die einst in einer Intrige Stand und Ehre verlor, als Die Wanderhure ein neues Leben begann, bevor Die Rache der Wanderhure übers Land zog. Am Ende des zweiten Teils der unheimlich epischen TV-Historiensoap wurde Marie mit ihrem Ritter und Ehemann Michel vereint. Doch das Glück kann nicht von langer Dauer sein, sonst müssten wir in Teil 3 90 Minuten zusehen, wie Alexandra Neldel glücklich auf der Veranda entspannt. Langweilig!

Stattdessen geht das Mittelalterdrama heute von Neuem los. Wenn ihr auch vorm Fernseher sitzt, um der geschichtsträchtigen Ausstrahlung von Das Vermächtnis der Wanderhure beizuwohnen, dann beschreibt eure wundersamen Eindrücke der verwickelten Geschehnisse rund um Marie, Michel und König Sigismund doch einfach in den Kommentaren, ganz nach dem Motto Zusammen ist man weniger allein!


20.10 – Gleich geht’s los. Dann kehrt die Frau zurück, die mit ihrem Gesang eine Horde Soldaten in die Knie zwingen kann.

20.15 – Schnaufende Pferde, einfallslos hingekrakselte Wappen? Wir müssen uns im Mittelalter befinden! Die Anzahl der Förderfonds im Vorspann macht mir allerdings Angst. Kommt hier Qualität auf uns zu? So wie der böse Ritter sehen übrigens alle Sachsen aus. (mit oder ohne Rüstung)

20.20 – Hulda von Hettenheim stellt sich und ihren manischen Kinderwunsch vor. Michel wird zum Ritter geschlagen und bekommt als Belohnung ein altes Umhängeschloss. Als nächstes zählt er die Vorteile auf, die die Geburt eines Sohns mit sich bringt. Mädchen sind auch so unheimlich unpraktisch! Frage am Rande: Was für ein Tier lebt da eigentlich auf Huldas Köpfchen?

20.25 – Oooooh, ein Abgesandter der Tartaren spricht so … überhaupt nicht wie ein Abgesandter der Tartaren sprechen sollte. Jedenfalls will er Ungarn von Sigismund und wirft ihm zum Zeichen der Freund-äh-Feindschaft einen Handschuh vor die Füße. Modisch gesehen, können sich die Deutschen von den gelben Höllenhunden aus dem Osten noch was abschauen (die Trichter-Helme!).

20.30 Als überraschende Plot-Wendung des Tages muss Michel mit seinem König in den Krieg ziehen. Das hat er zwar schon im zweiten Teil mit unschönen Ergebnissen versucht, aber danach litt er ja auch an einer Kopfwunde. Amnesie und so. Währenddessen plauscht Marie mit Marat (nicht dem Franzosen) und wird – noch größere Überraschung! – überfallen! Dahinter steckt Hulda, dabei wirkte sie doch so unheimlich ausgeglichen und sympathisch!

20.32 – Schlechtes Timing nennt man das wohl. Maries Kind drängt es ebenso nach Freiheit wie seine Mutter und… es flutscht im Kerker des Grauens. Nun aber zügig den Kita-Platz anmelden.

20.35 – Hulda, die Bitch vom Dienst hat Maries Kind geklaut. Wenn das mal nicht den Zorn der Wanderhure entfacht. Ihr Plan? Dem König das Balg unterjubeln. Zumindest scheint es so. Ich kann sie ja irgendwie verstehen, in Zeiten zurückgehender Geburtenraten muss man zu drastischen Mitteln greifen. Und so oft wie sich die Wanderhure und ihr Macker immer in Gefahr bringen? Dann doch lieber ein feines Leben am Hofe.

20.40 – Hulda, ein richtiger Familienmensch, klaut erst das Kind einer anderen, dann vergiftet sie ihren Daddy: Niemand zwingt mich mehr in anderer Männer Betten. Haben wir es hier mit einer bösen Doppelgängerin der Wanderhure zu tun? Und was würde Jacques Lacan dazu sagen? Wie dem auch sei: Die intellektuell aufgeladene Chronik frühfeministischer Bestrebungen sieht vor, dass Hulda sich mit dem adoptierten Tartaren Andrej gegen Sigismund verbündet und zu den Klängen einer fürchterlichen Schmonzette wird Neldel, äh, Marie ins Tartarenland verschleppt. Marie wird also wieder verwanderhurt, oder wie auch immer der Fachbegriff dafür lautet.

20.45 – Die blonde Hulda erinnert mich irgendwie an Cersei aus Game of Thrones (also wenn auf Cerseis Kopf ein Tier leben würde).

20.50 – Erste Pause, erstes Fazit: Der Plot ist more of the same, so richtiges Tartaren-Flair will bei mir noch nicht aufkommen. Bis jetzt sehen die aus wie Deutsche, die komischere Kostüme tragen als die anderen Deutschen. Wir können aber schon Wetten abschließen, wann die obligatorische Vergewaltigungsszene eingebaut wird.

21.00 – Da die Wanderhure nicht mehr wandern will, wird sie hinter einem Pferd hergeschleift. Fieser Andreij! Die Darstellung der blonden Menschen in diesem Film schreit nach einem Aufreger der Woche! Während wir noch die Ausschmückungen des Dusterwalds bewundern, schleichen sich echte Tartaren in den Bildhintergrund. Das ist hier alles so exotisch, ich muss erstmal ein Bier trinken!

21.05 – Warum haben Hexen eigentlich immer milchige Augen? Gibt’s für da irgendwie einen Rabatt drauf? Kaum muss unsere Wanderhure mal unverfängliche körperliche Arbeit leisten, versucht sie auch schon zu fliehen. Was ist denn das für eine Moral?

21.10 – Die von Florence Kasumba gespielte Haremsdame ist schon irgendwie cool. Das heißt, sie wird garantiert abkratzen. Marat taucht auf und mit ihm die Flashbacks zu Ereignissen, die wir erst vor zehn Minuten gesehen haben. Clever. Zitat des Tages: Es gibt Frauen, die sind so wertvoll wie eine Ziege und es gibt Frauen, die sind so wertvoll wie ein gutes Pferd. Und dann gibt es solche, deren Wert wir noch gar nicht kennen.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News