Der Ghostwriter - Kritiker überschlagen sich mit Lob

18.02.2010 - 08:50 Uhr
Pierce Brosnan und Ewan McGregor in Ghostwriter.
Kinowelt
Pierce Brosnan und Ewan McGregor in Ghostwriter.
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Heute startet Der Ghostwriter in deutschen Kinos. Kritiker sind absolut begeistert von Roman Polanskis neuem Thriller.

Alle paar Jahre veröffentlicht Roman Polanski einen Film, der Wellen schlägt. Als Mensch und als Regisseur polarisiert er. Sein neustes Werk Der Ghostwriter, der auf der Berlinale im Internationalen Wettbewerb Premiere feierte, loben Kritiker. Der Thriller setze endlich neue Akzente in dem eingefahrenen Genre, loben die Fachleute. Nach dem oscarprämierten Der Pianist ist Der Ghostwriter wieder ein Film, der hohe positive Wellen schlägt.

Ein britische Ghostwriter (ein Autor, der nicht namentlich genannt wird) (Ewan McGregor) soll die Memoiren des früheren Premierministers Adam Lang (Pierce Brosnan) fertig stellen. Der Verlag hat eine hohe Millionengage für das Buch zugesagt und die Zeit drängt. Nachdem er den Auftrag entgegen genommen hat, erfährt der Ghostwriter vom Tod eines Beraters des Premierministers. Trotzdem reist er auf die Atlantikinsel Martha’s Vineyard, wohin sich der Ex-Premierminister mit seiner Frau Ruth (Olivia Williams) und einem kleinen Stab um seine Assistentin Amelia Bly (Kim Cattrall) zurückgezogen hat. Es beginnt ein nervenaufreibender Thriller, der einige Geheimnisse offenbart.

Begeistert bis überschwenglich äußern sich die meisten Kritiker über den neuen Roman Polanski Thriller. “Die Handlung nimmt immer heftiger Fahrt auf, die dünnen Erkenntnisfäden werden weiter verwirrt und während der Zuschauer noch nach Atem ringt, steuert der Film auf eine Auflösung zu, die so sehr dem wirklichen Leben abgeschaut ist, dass man sie für banal halten könnte wenn wir nicht alle wüssten, dass die Realität fast immer krimineller ist als die Crime Story”, urteil Gellerman von rationalgalerie.de.

Thierry Chervel von perlentaucher.de reflektiert über das gesamte Genre: “Thriller sind im Grunde stets nur inszenierte Verschwörungsthoerien. Man muss es als ein Grundmuster nehmen, vor dem Roman Polanski seine Subtilitäten entfaltet. Polanski ist intelligent genug, das Muster nicht auszuwalzen, sondern eher ironisch zu variieren. Er schafft es, das Knistern der Haarrisse länger dauern zu lassen als den falschen Rausch der Auflösungen. Der Schluss in seiner pessimistischen Ironie ist wieder ganz von ihm.”

Wie Der Ghostwriter seine stille Wucht entfaltet, indem er laufend Paranoia im Zuschauer erzeugt – das ist schlichtweg meisterhaft, lobt Anke Westphal von der Berliner Zeitung: “Die Welt ist ganz und gar feindselig in Roman Polanski s neuem Film. Mehr noch, sie ist ein Monster, das einen zu verschlingen droht. Ständig regnet es Strippen auf der Insel (gedreht wurde auf Sylt), und der das Eiland umgebende Ozean malmt dunkel und drohend unter der Fähre. Immer schmaler werden die Zugänge, Straßen und Tore, die zu Adam Lang führen, und in der Strandvilla des Ex-Premiers herrscht dann ein rauer Ton. Roman Polanski verwickelt das Publikum ins Spinnennetz der Beunruhigung, das ist seine große Kunst.”

Ewan McGregor als Jedermann-Held und Pierce Brosnan als sich wie ein Schauspieler aufführender Ex-Premier ragen aus dem Ensemble hinaus; nur Kim Cattrall als Lang-Sekretärin ist eine Fehlbesetzung, denn für sie hätte kaum einer die intelligente, attraktive Olivia Williams verlassen, die Langs Gattin gibt. In einer Nebenrolle entdecken wir sogar Eli Wallach wieder”, meint Hanns-Georg Rodek von der Welt

“Gerade in der ersten und der letzten Szene setzt er starke Akzente in Form brutaler Unmittelbarkeit. Der Film ist Entertainment auf höchstem Niveau, ist düster, ohne den Sinn für Humor zu verlieren, konzis und mit genug versteckten Anspielungen, um das etwas enge Korsett des Genres hie und da zu lockern”, resümmiert Nino Klingler von critic.de.

Alle Ungeduldigen können sich hier nochmal den Der Ghostwriter Trailer anschauen.

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