Entwarnung: Deprimierende Vorgeschichte zu Andys Dad in Toy Story ist Humbug

26.06.2017 - 15:00 Uhr
Toy StoryBuena Vista
7
0
Letzte Woche wurde eine traurige und durchaus glaubhafte Geschichte zu Andys Vater aus Toy Story verbreitet. Ein Pixar-Autor erwidert: Sie ist völliger Humbug.

Auch nach über 20 Jahren bleibt eine der wichtigsten Fragen des Toy Story-Franchise ungeklärt: Was ist mit Andys Vater passiert? Da wir ihn niemals zu Gesicht bekommen, wurde einfach davon ausgegangen, dass er entweder tot oder die Eltern geschieden sind. Aber eine klare Antwort hat es darauf nie gegeben. Vergangenen Donnerstag hat dann schließlich ein YouTube-Video  von SuperCarlinBrothers die Runde gemacht, dass diese Frage aufgeklärt haben wollte. Allerdings nicht wie möglich mit einer Fan-Theorie, sondern mit vermeintlich glaubwürdigen Aussagen von Mike Mozart: Der Spielzeugentwickler und -kritiker war ein Freund von Joe Ranft, der die Geschichte des ersten Toy Story-Films mitentwickelte. Nach der Veröffentlichung von Toy Story 2 sollen die beiden zusammen zu Mittag gegessen haben, als Ranft die Vorgeschichte von Andys Vater erzählte.

Demnach gehörten die Spielzeuge Andys Vater, der ebenfalls Andy hieß. Seine Woody-Figur soll dabei nicht nur selten - wie in Toy Story 2 erzählt - sondern ein einzigartiges Stück sein. Die Figur, die aus einer Cowboy-Serie stammt, sollte mit Cornflakes-Coupons zu erwerben sein, doch als Ende der 50er das Weltall-Fieber ausbrach, interessierte sich niemand mehr für Cowboys. Die Serie wurde abgesetzt und die einzige Woody-Figur, die für Marketingzwecke entworfen wurde, landete bei Andy Senior. Der erkrankte allerdings an Kinderlähmung und musste in ein Krankenhaus eingeliefert werden, infolgedessen alle seine Spielzeuge vernichtet werden sollten. Drei Figuren konnte er jedoch retten: Woody, Slinky und Mr. Potato Head. Er versteckte die drei auf seinem Dachboden. Die Krankheit konnte geheilt werden, allerdings erwischte der Vater im Erwachsenenalter das Post-Polio-Syndrom und starb daran. Kurz vor seinem Tod gab er Andy Jr. jedoch die Kiste mit dem Spielzeug und der Rest ist Geschichte.

Die Geschichte ist stimmig und räumt einige Unklarheiten aus der Welt: Warum Woody sich nicht erinnern kann, Teil der Serie Woodys Roundup gewesen zu sein; warum die Schrift auf Woodys und Buzz' Fuß sich voneinander unterscheidet; warum Woody so wertvoll ist. Doch sie ist nicht wahr, anscheinend. Die Geschichte verbreitete sich so schnell, dass sich Andrew Stanton, der bei allen drei Filmen Co-Autor war, genötigt sah, ein kurzes Statement dazu abzugeben:

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Twitter Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

"Völlige Fake-News. Es können jetzt alle nach Hause gehen. Es gibt hier nichts zu sehen, Leute."

Es ist natürlich denkbar, dass die Vorgeschichte zu Andys Vater vor allem Joe Ranfts eigene Idee war und er sie nicht mit den anderen Autoren geteilt hat. Er kann leider nicht mehr befragt werden, weil er 2005 bei einem Autounfall starb. Also müssen wir uns wohl auf das Wort von Andrew Stanton verlassen. Eine stimmige Geschichte ist es trotzdem.

Was haltet ihr von der Toy Story-Vorgeschichte?

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News