Es kommt der Tag der Abrechnung für Iris Berben

12.11.2010 - 14:45 Uhr
Ungewisse Zukunft
Zorro Medien GmbH
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Im atmosphärisch dichten Drama Es kommt der Tag wird Iris Berben von ihrer einst weggegebenen Tochter Katharina Schüttler mit ihrer Vergangenheit als RAF-Terroristin konfrontiert. Der Film erschien am 29.10. auf DVD und wir haben sie für euch getestet.

Es gibt viele deutsche Filme, die sich mit der RAF und dem Terror des militanten Flügels der 68er auseinandergesetzt haben. Doch selten standen dabei die Nachwirkungen der terroristischen Aktivitäten auf die Folgegeneration im Mittelpunkt. Susanne Schneider, die auch das Drehbuch zu Es kommt der Tag geschrieben hat, inszeniert in ihrem ersten Kinofilm den Konflikt zwischen einer ehemaligen RAF-Terroristin (Iris Berben), die untergetaucht ist, und ihrer einst zu einer Pflegefamilie gegebenen Tochter (Katharina Schüttler).

Berührendes Drama, das sich einfache Lösungen spart
Es kommt der Tag liefert bewusst keine simplen Lösungen für die Probleme, die er aufwirft. Was ist von einer Frau zu halten, die ihr Kind weggibt, um im Untergrund für eine bessere Welt zu kämpfen? Durch ein Bild in der Zeitung kommt Alice (Katharina Schüttler) hinter den Aufenthaltsort ihrer leiblichen Mutter Judith (Iris Berben) und findet sie im Elsass. Sie kann es kaum fassen, als sie entdeckt, dass Judith eine ganz normale Familie mit zwei Kindern hat und ein idyllisches Leben auf einem Weingut führt, als hätte es Alice nie gegeben. Durch einen vorgetäuschten Unfall verschafft sie sich Einlass und konfrontiert schließlich die Famile nach und nach mit der Vergangenheit ihrer Mutter.

Das packende Drama wird vor allem von den beiden großartigen Hauptdarstellerinnen Iris Berben und Katharina Schüttler getragen, die ihren Rollen Glaubhaftigkeit verleihen. Auch für politisch weniger Interessierte ist dies ein sehenswerter Film über verdrängte Schuld und die Frage, wie man sich für frühere Fehler zu verantworten hat.

Was die DVD noch bietet
Das einzige Bonusmaterial der DVD besteht aus Interviews mit den beiden Haupt- darstellerinnen und der Regisseurin, die insgesamt 13 Minuten dauern. Diese sind auch recht sehenswert. Iris Berben und Katharina Schüttler reflektieren über ihre Rollen und deren Motivationen und Susanne Schneider erzählt, was sie an der 68er-Generation interessiert. Da in Es kommt der Tag recht oft französisch gesprochen wird, werden viele, die des Französischen nicht mächtig sind, wohl aber des Englischen, begrüßen, dass es englische Untertitel gibt.

Wenn ihr gefühlvolle Familiendramen mögt oder euch für die deutsche Geschichte interessiert, dann werft doch einen Blick auf die DVD und sagt uns was ihr von dem Film haltet!

Hier noch der Trailer zu Es kommt der Tag:

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