FAST & FURIOUS 7 - Kritik und Analyse

07.04.2015 - 00:00 Uhr
Filmanalyse Fast 7moviepilot
Die Filmanalyse ergründet das Erfolgsphänomen der Fast-And-Furious-Reihe, legt deren paradoxe Struktur offen, und zeig, wie die Zuschauer getäuscht werden.

Auch der Tod ist in Hollywood ein lukratives Geschäft. Diese Erkenntnis ist nicht neu und so ist der Hype um Fast & Furious 7 wenig überraschend. Das Paul Walker-R.I.P.-Marketing ist der verzweifelte Versuch, einer völlig belanglosen Filmreihe irgendwie Bedeutung zu verleihen. So durchschaubar das auch ist, es funktioniert dennoch. Schon der erste Teil wollte mehr sein als er ist und dieses Begehren zieht sich wie ein roter Faden durch die nunmehr sieben Filme. Als besonders lächerlich ist vielen Zuschauern sicherlich noch The Fast and the Furious: Tokyo Drift in Erinnerung, der mit dem angereichert war, was der Westen gerne unter fernöstlicher Philosophie verstehen will. Auch im siebenten Teil drängt sich ein Vergleich der Figuren mit denen aus Ödön von Horvaths Dramen auf, in denen sich die Kleinbürger regelrecht ‚nach oben‘ sprechen wollen und aber dann nur sinnlose Phrasen voller Pathos produzieren. So sind passenderweise auch die schauspielerischen Leistungen allesamt auf einem grottenschlechten Niveau; deutlich wird dies besonders, wenn die Akteure krampfhaft Tiefe erzeugen wollen, wo beim besten Willen keine ist.

Man müßte lachen, wenn es nicht so traurig wäre (für Wochen wird dieser Schund die Kinosäle blockieren und gute Filme müssen leider draußen bleiben). Doch irgendetwas scheint in dieser ganzen teuren Blockbuster-Erbärmlichkeit zu liegen, das diese Filme so erfolgreich macht. „Fast and Furious 7“ ist nicht einfach ein schlechter Film, es ist ein interessanter schlechter Film, weil es ihm gelingt, beim Zuschauer ein Begehren zu aktivieren, das er bereits dank „Playboy“, „Bunte“ und „Autobild“ internalisiert hat, und ihn zugleich um die Befriedigung dessen zu bringen, ohne dass er es merkt. Der Zuschauer soll sich mit den Figuren und der Weltanschauung identifizieren und wird zugleich – sagen wir es in aller Offenheit – verarscht.

Wir haben es hier nicht mit einem banalen Unterhaltungsfilm zu tun; das wäre nicht weiter problematisch. Vielmehr haben wir es hier mit einem Film zu tun, der Volksnähe spielt und aus dem in Wahrheit eine tiefe Volksverachtung spricht.

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