Fuller House bei US-Zuschauern beliebter als The Walking Dead?

08.06.2016 - 15:30 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Fuller HouseNetflix
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Die unabhängige Marktforschungsfirma Symphony Advanced Media hat eine Methode entwickelt, um die Quoten von Netflix zu ermitteln. Glaubt man ihnen, wollen mehr Leute die Familiensitcom Fuller House sehen als den Quotenhit The Walking Dead im Fernsehen.

Laut Indiewire  ist Fuller House die meistgesehene Serie auf Netflix und übertrifft damit sogar die TV-Quoten von The Walking Dead. Da Netflix selbst immer noch ein großes Geheimnis um seine Quoten macht, ist die Marktforschungsfirma Symphony Advanced Media in dieses Informationsvakuum gesprungen und hat angeblich eine zuverlässige Methode entwickelt, Netflix-Quoten zu messen. Was dabei herausgekommen ist, sollte so manchen Senderchef beunruhigen.

Jede Folge des Full House-Sequels hätte demnach in den ersten 35 Tagen nach Veröffentlichung im Durchschnitt 14,4 Millionen US-Amerikaner im Alter von 18-49 Jahren erreicht. Die Zombieserie kam in der sechsten Staffel nur auf 12,1 Millionen Zuschauer durchschnittlich pro Folge. Allerdings ist das auch ein wenig so, als würden wir Äpfel mit Birnen vergleichen. Die Walking Dead-Quoten gelten nur für sieben Tagen nach der Erstausstrahlung, wohingegen Symphony 35 Tage misst. Laut Symphony hat Fuller House trotzdem das Gros der Zuschauer schon in den ersten sieben Tagen eingefahren und war sogar dafür verantwortlich, dass die TV-Nutzung am Premierentag um 3% im Vergleich zur Vorwoche zurückging. Zum Vergleich, die meistgesehene Sitcom im Fernsehen ist The Big Bang Theory mit durchschnittlich 7,4 Millionen Zuschauern in der werberelevanten Zielgruppe pro Folge.

Auch die Doku-Serie Making a Murderer kann mit den Quotenhits im linearen Fernsehen spielend mithalten. Durchschnittlich 13,4 Millionen Amerikaner wollten in den ersten 35 Tagen sehen, ob Steven Avery schuldig oder unschuldig ist. Bei Fernsehhits wie Empire waren das im Vergleich 8,4 Millionen. Allerdings sind das wieder die Zahlen für die ersten sieben Tage. In dieser Zeit interessiert sich für Making a Murderer noch niemand. Erst später explodierten die Zuschauerzahlen um ganze 815%.

Netflix' Programmchef Ted Sarandos hat die Ergebnisse von Symphony einmal als "wirklich bemerkenswert falsche Daten" bezeichnet. Daher sind sie mit Vorsicht zu genießen. Im Grunde funktioniert die Messung über eine App, welche über das Handymikrofon registriert, wann welches Programm von Netflix und anderen Streaminganbietern geschaut wird. Laut Wired  wird das Nutzungsverhalten von 15.000 Netflix-Abonnenten gemessen. Davon ausgehend werden die Zahlen hochgerechnet und ein Durchschnitt pro Folge gebildet. Die Firma Nielsen, welche die Quoten für das klassische Fernsehen misst, kann dagegen auf 40.000 Haushalte  zurückgreifen und wird trotzdem oft dafür kritisiert, zu ungenau zu sein.

Mit dieser Methode kommt Symphony auf 6,3 Millionen Zuschauer für Marvel's Jessica Jones, 4,9 Millionen für House of Cards, 4,8 Millionen für F is for Family und 4,5 Millionen für Master of None. Diese Zahlen gelten für US-Amerikaner im Alter von 18 bis 49 Jahren in den ersten 35 Tagen nach Veröffentlichung.

Seid ihr von den Netflix-Quoten überrascht?

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