Gary Oldman glänzt in Dame, König, As, Spion

06.09.2011 - 08:57 Uhr
Gary Oldman als Geheimagent in Dame, König, As, Spion
Kinowelt
Gary Oldman als Geheimagent in Dame, König, As, Spion
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Gestern war es so weit: Die Romanverfilmung Dame, König, As, Spion von Tomas Alfredson mit Gary Oldman, Colin Firth und John Hurt feierte in Venedig Premiere und begeisterte die Kritiker.

Beim Filmfestival Venedig ist schon fast Halbzeit. In den letzten Tagen bekam das Publikum schon einige Highlights zu sehen, von denen viele begeisterten, manche aber auch enttäuschten. Die gestrige Premiere von Dame König As Spion gehörte zur ersteren Kategorie und bekam durchweg positive Kritiken.

Dabei sind die Kritiken ebenso ruhig gehalten wie der Film offenbar selbst, ergehen sich nicht in Lobyhmnen, sondern fassen in sachlichen Worten die positiven Aspekte des Werks zusammen. Der Spionagethriller um den britischen Geheimdienstagenten Smiley, der nach seiner Entlassung einen Maulwurf in den eigenen Reihen enttarnen soll, überzeugt ebenfalls nicht durch ausufernde Action. „Völlig spannungsfrei, dafür aber atmosphärisch unglaublich stimmungsstark“, schreibt Alexandra Seibel für den Kurier und meint das durchaus als Kompliment. Peter Zander (Die Welt) teilt diesen Eindruck: der Regisseur "findet dafür kühle, trübe Bilder; nichts da von den schrillen Farben anderer Filme, die in den Siebzigern spielen. Alfredson baut dabei eine Spannung, eine atmosphärische Dichte auf, die trotz aller Handlungswirre fesselt.“

Dame König As Spion ist kein Thriller für ein breites Publikum, dem nach leichter Unterhaltungskost zumute ist. Das könnte später an den Kinokassen ein Problem sein, in Hinblick auf die Awards aber wohl kaum. Denn für diesen Film scheint das alte Sprichwort zu gelten: In der Ruhe liegt die Kraft. „Es ist einer dieser wenigen, visuell fesselnden Filme, in denen jeder Shot ein Volltreffer ist, so dass ihre emotionale Kälte einem bis zum Schluss nicht auffällt, wenn alle Handlungsstränge in einem einzigen Stück zusammenfließen, in ein Komplettpaket intelligenten Entertainments für ein gehobenes Thriller Publikum“, schreibt Deborah Young für den Hollywood Reporter. Und auch Gazelle Emami von der Huffington Post meint, Dame König As Spion sei „ein großartig gespielter, visuell durchgestylter Thriller, der auf der Awardliste ganz oben steht“.

Auch über die Besetzung zeigten sich alle begeistert, obwohl Gary Oldman als Hauptdarsteller in große Fußstapfen tritt. Denn der Film basiert auf dem gleichnamigen Roman von John Le Carré, der zunächst in einem Fernsehspiel mit Alec Guinness als Geheimagent Smiley verfilmt wurde. John Le Carré zeigte sich über die Performance von Gary Oldman begeistert. Der britische Schauspieler stünde seinem Vorgänger in nichts nach: „Er ruft dieselbe Einsamkeit, das in sich gekehrt Sein, den selben Schmerz und die Intelligenz seines Vorgängers hervor – sogar dieselbe Eleganz.“ Auch Peter Zander findet: „Wie die Serie von Guinness wird die Neuverfilmung indes ganz von Gary Oldman geprägt.“

Oscarpreisträger Colin Firth, der neben der großartigen Performance von Gary Oldman fast ein bisschen untergeht, ist übrigens optimistisch, dass der Film trotz seiner für das Genre ungewohnt ruhigen Darstellung die Leute in die Kinos ziehen wird. "Ich glaube, das Publikum wird einfach immer unterschätzt“, zitiert ihn Alexandra Seibel. Wie die deutschen Cineasten auf Dame König As Spion reagieren, werden wir ab dem 2. Februar 2012 erleben, wenn der Film von Tomas Alfredson in unsere Kinos kommt.

Freut ihr euch auf Dame, König, As, Spion?

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