Kathryn Bigelow verteidigt Kill Bin Laden

12.08.2011 - 15:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Szene aus Bigelows The Hurt Locker
Warner Bros.
Szene aus Bigelows The Hurt Locker
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Für ihren neuen Film Kill Bin Laden arbeitete Kathryn Bigelow mit Beamten des Pentagon und der CIA zusammen. Der Kongressabgeordnete Peter King sorgt sich um die Sicherheit vertraulicher Informationen.

Filme können unglaublich schnell zum Politikum werden, das beweist uns gerade Kathryn Bigelow. Die Regisseurin, die als erste Frau überhaupt den Regie-Oscar für das Drama Tödliches Kommando – The Hurt Locker bekam, befindet sich noch nicht einmal in der Produktion ihres neuen Films Zero Dark Thirty, ach was, noch nicht einmal das Script ist fertig. Und schon befindet sich das Projekt in einer heißen, politischen Debatte, was bei dem Thema auch nicht wirklich verwundert.

Für die Recherche hatte sich das Team, wie bei Produktionen dieser Art üblich, mit Mitarbeitern des Pentagons und der CIA auseinandergesetzt. Dieses Verfahren wurde vom US-Politiker Peter King hart kritisiert. Der Republikaner befürchtet, es könnten zu viele geheime Informationen über den Militäreinsatz durchsickern, bei dem im vergangenen Mai Osama Bin Laden von einem Navy-Seals-Spezialkommando erschossen wurde. Außerdem verdächtigt er Präsident Barack Obama der Aufpolierung seines Images im Vorfeld der nächsten Präsidentschaftswahlen.

Zwar weißt selbst das Weiße Haus alle Vorwürfe als haltlos zurück, und gibt zu bedenken, dass die Absprache zwischen Filmemachern und Regierungsbeamten in den USA ein gängiges Verfahren im Zuge seriöser Recherche darstellt, doch die Debatte befindet sich bereits in vollstem Gange.

Kathryn Bigelow sieht sich nun gezwungen, ihr Projekt zu verteidigen. In einer öffentlichen Erklärung betont sie, dass sie mit ihrem Drehbuchautoren Mark Boal, mit dem sie bereits für Tödliches Kommando – The Hurt Locker zusammenarbeitete, schon seit Jahren in den Vorbereitungen zu Kill Bin Laden steckt. Außerdem sei der Stoff prinzipiell nicht für Obama-Werbung geeignet, da er die Anstrengung drei verschiedener Regierungen nachvollzieht. Sie bezeichnet fernerhin den Kampf gegen Osama Bin Laden ganz patriotisch als heldenhaft und unparteiisch.

Zero Dark Thirty kommt voraussichtlich im Oktober 2012 in die Kinos. Bis jetzt steht Joel Edgerton als Darsteller fest.

Wie seht ihr diese Vermischung von Politik und Filmproduktion?

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