Kindheitserinnerungen mit Full House

03.09.2012 - 08:00 Uhr
Full House
Warner
Full House
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Wie es eine Fernsehserie mühelos schafft, Zuschauer in ihre Kindheit zurückzuversetzen, zeigt uns dieser Text zu Full House aus unserer Aktion Lieblingsserie.

Nostalgieschalter an, hier kommt Full House

Ich öffne morgens die Augen und sehe die Welt in bunten Farben, schwelge in Tagträumen,
baue Luftschlösser und auf meinem Gesicht prangt ein zufriedenes und sorgenloses Lächeln.
Ich bin jung, ich bin unerfahren. Die Welt scheint mir zu Füßen zu liegen und ich scheine
nichts sehnlicher zu wollen, als im Gras zu liegen und die Bienen zu beobachten, während
zwischen meinen Lippen ein leises Summen sich den Weg in die Freiheit bahnt und die Töne
meines Gesanges die Luft surren lassen. Ich bin ein Kind.

Heute erwache ich morgens und die Welt hat sich um 180° gedreht, die Farben sind beinahe
verloren und ein grauer Schleier verdeckt nun ihre volle Pracht. Ich habe die Schwermut
entdeckt und nun ist meine Unbeschwertheit dahin. Doch gibt es diese Momente, die kleinen
Dinge im Leben, die einen die Zeit zurück drehen lassen, einen noch einmal Kind sein und
heutige Sorgen vergessen lassen.

Zu diesen Momenten zählen auch Kinderfilme aus der „Disney-Reihe“, aber auch Serien, die
ich als Kind verschlang wie ein Verdurstender. Und weil es sich gerade so anbietet, möchte ich einer Serie huldigen, die ich als Kind liebte und kürzlich feststellte, dass sie mir meine Kindheit direkt wieder ins Wohnzimmer gebracht hatte. Full House.

Das Konzept ist einfach, schlägt aber ein wie eine Bombe. Danny Tanners (Bob SagetHow I Met Your Mother) Ehefrau kommt bei einem Autounfall ums Leben. Fortan muss er sich als alleinerziehender Vater seiner drei Töchter DJ (Candace Cameron Bure – She Cried No), Stephanie (Jodie SweetinDie verrückte Reise der Pinguine) und Michelle (Ashley Olsen und Mary-Kate OlsenEin verrückter Tag in New York) durchschlagen. Um ihm zu helfen, ziehen sein bester Freund Joey (Dave CoulierEine Familie zu Weihnachten) und auch sein Schwager Jesse (John StamosA Raisin in the Sun) bei ihm ein.

Zu Anfang war den Machern der Serie nicht ganz klar, in welche Richtung das Ganze gehen
sollte, bis sie sich einig wurden, dass es eine Familienserie sein soll. So liegt der Focus auf der Entwicklung der drei Mädchen. Kindergarten, Freunde die kommen und gehen, der erste Schultag, die erste Liebe und so fort.

Warum ICH diese Serie so liebe? Weil sie mich an meine Kindheit erinnert, denn schließlich bin ich mit DJ, Stephanie und Michelle aufgewachsen. Außerdem wirken viele Situationen in Full House so nah am Leben, dass man sich selbst dort wiederfinden kann. Jeder, der Geschwister hat, wird denken, ich spreche ihm aus der Seele. Natürlich muss das älteste Kind immer auf seine jüngeren Geschwister acht geben und Fakt ist auch, dass das Jüngste immer das kleine Engelchen ist. Ich kenne mich aus, habe ich doch selbst eine ältere und eine jüngere Schwester. So kann ich mich in die Lage von Stephanie sehr gut hineinversetzen, aber auch in die von DJ. Ich selbst habe immer zu meiner älteren Schwester aufgesehen, wollte die gleichen Klamotten wie sie tragen und die gleiche Musik hören. Auch sind wir alle durch die Phasen der ersten Liebe gegangen, haben beste Freunde mit denen wir uns streiten und Eltern, die auf uns achten. Mit Full House wird man erwachsen und wenn man erwachsen ist, macht die Serie noch genau so viel Spaß. Man guckt hinein und denkt sich „Hach, ich erinnere mich, als das bei mir so war“, oder „Diese Situation habe ich auch schon erlebt.“ Was mir aber noch besonders an dieser Serie gefällt ist der musikalische Touch. Jesse (John Stamos) träumt von einer Musikkarriere seit er im zarten Alter von 5 Jahren lernte Gitarre zu spielen. So besitzt Full House eigentlich selten Episoden, in denen kein Rockklassiker gesungen oder einfach mal mit der Gitarre angestimmt wird. Einfach herrlich, wenn man lauthals „My Sharona“ von The Knack oder Elvis Presleys „Can’t Help Falling In Love“ mitsingen kann.

Durch Joey (David Coulier), den besten Freund von Danny (Bob Saget) erhält Full House den komödiantischen Hauch, den eine Sitcom braucht, denn Joey ist Komiker und ein klasse
Popeye-Imitator. Es gelingt ihm immer Lacher beim Publikum zu erzielen, selbst wenn es nur ein kleines Schmunzeln ist. Außerdem wirken die komischen Szenen nicht zu gestellt und oftmals bekommt man den Eindruck, es handele sich hier um eine spontane Einlage.

Full House wirkt „echt“ und „zwanglos“, wenn man die Glotze einschaltet fühlt man sich
wie zu Hause. Die Sitcom ist das pure Familienleben, man kommt praktisch „nach Hause“.
Das Geheimrezept ist einfach, nämlich dass die Chemie zwischen den Darstellern stimmt.
Man merkt die Harmonie, die am Set herrscht, auch in den Episoden. Man fühlt eine enge
Verbundenheit, nicht nur zwischen den Mädchen, sondern auch zwischen den Erwachsenen.

Schon damals wünschte ich, mein Vater wäre Moderator einer Talkshow und bringt mal
David Hasselhoff als Gast zum Essen mit nach Hause. Außerdem träumte ich davon, von meinem Onkel Elvis-Songs auf der Gitarre zu lernen und über die Witze eines guten Freundes zu lachen. Wer wollte damals nicht mit den drei Mädchen tauschen? Aber mal ehrlich, als Kind träumt man doch ständig. Heute hat mich die Realität fest im Griff, ich gehe einer Arbeit nach, finde Hasselhoff nicht mehr cool und ja, ich bin mit meinen Eltern vollkommen zufrieden. Trotz allem möchte ich die damalige Zeit nicht missen und schwelge gerne in Erinnerungen mit und an meinen Schwestern.

Full House ist meine Kindheit, und wenn ich wieder Kind sein will, dann schalte ich zu den Tanners und erinnere mich daran, wie schön es doch war, Kind zu sein.


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