Cameos, also Kurzauftritte bekannter Figuren ohne wesentliche Rolle in der Handlung, sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits freuen sich Fans darüber, ihre beliebten Figuren in einem Film zu sehen, in dem sie eigentlich nicht auftauchen müssten, andererseits wirken sie oft deplatziert und wie eine billige Methode, für einen kurzen Lacher oder einen "Aha"-Moment zu sorgen. James Mangold hat viel mit sich gerungen, ob er beim neuesten X-Men-Film Logan - The Wolverine ein paar Mutanten früherer Teile auftreten lassen soll. Letzen Endes hat er sich jedoch dagegen entschieden, erklärte er der Website We Got This Covered :
Es gab Zeiten, ganz am Anfang der Geschichte, in denen ich mit der Idee spielte, dass Hugh [Jackman] umherwandert und ich möchte nicht zu viel verraten, aber ich spielte damit, dass da eine U-Bahn ist, in der sich ein paar Mutanten befinden, die er auf seiner Reise getroffen hat. Es schien immer von dieser Einsamkeit der Geschichte abzulenken und wurde zu einer Art Cameo. Trotzdem war ich immer unsicher. Ich bin sehr vorsichtig damit, obwohl die Fans es so sehr wollen. Es gibt diese Momente, in denen du versuchst, die Leute zufriedenzustellen und du schreibst diese Szenen, in denen sie auf jemanden stoßen, aber es fühlt sich einfach an wie ein plumper Cameo-Auftritt, es sei denn du fügst es organisch ein und der Charakter ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschichte.Verständlich, dass James Mangold bei Logan sich gegen einen Kurzauftritt bekannter X-Men entschieden hat. Schließlich soll Hugh Jackman als Wolverine eine sehr ernste, von Todessehnsüchten geplagte Reise antreten. Ein Cameo könnte uns aus der Geschichte herausreißen und der düsteren Grundstimmung, die James Mangold bewusst einschlägt, im Wege stehen. Ab dem 02.03.2017 können wir selbst beurteilen, ob es die richtige Entscheidung war. Dann läuft Hugh Jackmans letzter und vermutlich brutalster Auftritt als Wolverine im Kino.
Hättet ihr euch X-Men-Cameos in Logan gewünscht?