Inception mag mittlerweile acht Jahre alt sein, ganz werden die Diskussionen um das Ende des Films aber nie enden. Mehrdeutigkeit kann im Internet nie stehen gelassen werden, alles braucht eine Antwort, und so wird auch das Ende von Inception immer wieder aufgegriffen, auf der Suche nach einer endgültigen Antwort. Die hat sich nun vielleicht dank Michael Caine gefunden.
Inception und der kontroverseste Kreiseldreh der Filmgeschichte
Achtung, Spoiler zu Inception: Zur Erinnerung, Inception endete mit einer erfolgreichen Ideen-Einpflanzung durch Cobb, der daraufhin seine Gegenleistung erhält: eine Freisprechung von seinen Mord-Anschuldigungen, die Rückkehr in die Vereinigten Staaten und das Wiedersehen mit seiner Familie. Aus Gewohnheit nutzt er sein Totem, einen Kreisel, um zu überprüfen, ob er sich wirklich in der Realität befindet. Dreht sich der Kreisel unentwegt weiter, ist Cobb immer noch in einem Traum. Hört der Kreisel auf, sich zu drehen, befindet er sich in der Realität. Das Ergebnis wartet er allerdings nicht ab, und auch die Zuschauer werden im Dunkeln gelassen, was den Test angeht.
Doch Darsteller Michael Caine hatte eine ziemlich eindeutige Orientierungshilfe und enthüllte gleich noch ein geheimes Totem: seinen eigenen Filmcharakter. Bei einer Vorführung von Inception im Londoner Somerset House schilderte Caine eine Orientierungshilfe, die ihm Regisseur Christopher Nolan gab, und Syfy reichte sie weiter:
Als ich das Drehbuch für Inception bekam, war ich etwas verwirrt, und sagte ihm [Nolan]: 'Ich verstehe nicht, wo der Traum ist. Wann sind wir im Traum, und wann in der Realität?' Er antwortete: 'Nun, wenn du in der Szene bist, ist es die Realität.' Also, bin ich drin, ist es die Realität. Bin ich es nicht, ein Traum.
Dass Caine als Miles derjenige war, der Cobb zu seiner Familie zurückbrachte, müsste damit bedeuten, dass die letzten Szenen in der Realität spielten. Wurde diese brennende Frage nun nach acht Jahren endgültig geklärt? Möglicherweise, sofern Nolan diese Erklärung auch wirklich durchgehend anwandte und nicht einfach als einfache Orientierungshilfe nutzte. Letzten Endes war das aber von vornherein egal. Cobb entschied sich, sein neues Leben als Realität zu akzeptieren, und ließ sein Totem stehen, ohne das eigentliche Ergebnis abzuwarten. Vor einigen Jahren sagte Nolan schon etwas ähnliches, indem er Träume und Wirklichkeit auf eine Stufe setzte. Nicht alles muss wie eine Formel gelöst werden, etwas Unklarheit kann manchmal auch ganz angenehm sein.
Wie steht ihr zur größten Frage aus Inception?