Juliane (Nina Hoss) hat sich ganz frisch in August (Mark Waschke) verliebt. Gemeinsam wollen sie eine schöne Zeit in Finnland verbringen. Doch dann wacht Juliane eines Tages auf. Es ist Winter. Sie befindet sich in Berlin, ein halbes Jahr bevor sie August treffen wird. Sie ist immer noch mit ihrem Chef Philipp (Lars Eidinger) zusammen und auch ihre Freundin Emily (Fritzi Haberlandt) lebt noch. Kann Juliane deren Tod verhindern oder lässt sich mit dem Schicksal so einfach nicht spielen? Und wird sich August noch einmal in sie verlieben?
Fenster zum Sommer von Hendrik Handloegten (Liegen Lernen) nutzt die Zeitschleife-Thematik à la Und täglich grüßt das Murmeltier zwar als Ausgangspunkt, verfängt sich aber nie zu tief in den großen Fragen, die sich daraus ergeben. Stattdessen wird Heldin Juliane mit einer ereignisreichen Phase ihres Lebens konfrontiert und vor die Frage gestellt, ob sie alles noch einmal genauso machen würde.
Hendrik Handloegten, der zuletzt den surrealen Polizeiruf 110: Fieber inszenierte, drehte in Fenster zum Sommer wieder mit dem Kameramann Peter Przybylski, der für seine Arbeit für den Deutschen Filmpreis nominiert wurde. Hätte der Film dank des Themas schnell schwerfällig und philosophisch ausfallen können, verleiht Przybylski ihm mit seinen warmen, verspielten Bildern eine Schwerelosigkeit, wie sie im jüngeren deutschen Film viel zu selten zu sehen ist. Wer Nina Hoss vor allem in den spröden Rollen der Marke Berliner Schule kennt (Yella, Barbara), kann im wesentlich entspannteren Fenster zum Sommer ergründen, warum sie eine der fasziniserendsten Leading Ladies des hiesigen Kinos ist. Unterstützung durch fähige Darsteller wie Lars Eidinger, Mark Waschke und Fritzi Haberlandt in bester Fritzi Haberlandt-Laune ist auch nicht zu verachten.
Heute im TV: Fenster zum Sommer
Wann: 20:15 Uhr
Wo: arte
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