Non-Stop am Himmel - Flugzeuge als Handlungsträger

13.03.2014 - 08:50 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Mit der Airport-Reihe rückte das Flugzeug verstärkt in den Mittelpunkt der Dramaturgie
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Mit der Airport-Reihe rückte das Flugzeug verstärkt in den Mittelpunkt der Dramaturgie
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Seit gestern können wir Liam Neeson als Air-Marshall in Non-Stop auf der Leinwand bestaunen. Darin versucht er Terroristen in luftiger Höhe das Handwerk zu legen. Der Ort hätte für das Unterfangen nicht besser gewählt sein können.

Obwohl Reinhard Mey in seinem Klassiker Über den Wolken doch jene Freiheit so anpries, kann Liam Neeson das Loblied wohl nicht anstimmen: „Ich hasse das Fliegen", raunzt er in seiner bekannt liebenswürdigen Art. Doch ironischerweise ist dies in Non-Stop sein Job: Als Air-Marshall sorgt Bill Marks (Neeson) dafür, dass alle Passagiere heil und sicher das Flugzeug wieder verlassen. Abgesehen von der Besatzung wird ihm damit die wichtigste Rolle in diesem Luftfahrzeug zuteil. Doch nicht zu vergessen ist das Flugzeug an sich. Ein Fortbewegungsmittel, welches geradezu prädestiniert ist, in Action-Filmen auf diverse Arten genutzt zu werden und mit einer Grundangst des Menschen in luftigen Höhen spielen.

Das Flugzeug als Zugpferd der Katastrophenfilme
Als Denzel Washington vor einem Jahr ein Flugzeug vorübergehend auf den Kopf stellte, hielten wir den Atem an. Obwohl riskante Flugzeugmanöver schon oft dargestellt wurden, war diese Sequenz in Flight nicht minder packend. Doch der Film ist das Ende einer Reise, die begann, als sich ein Pilot im betrunkenen Zustand an Bord einer Passagiermaschine begab. Was in diesem Text thematisiert wird, ist die Zeit zwischen dem Boarding und dem Absturz – das Fliegen an sich. Das Flugzeug spielt die, im wahrsten Sinne des Wortes, tragendste Rolle in diesem Subgenre des Katastrophenfilms. Als in der zweiten Hochphase des Desasterfilms in den 1970er Jahren Filme wie Airport und dessen Fortsetzungen Airport ’75 – Giganten am Himmel, Airport ’77 – Verschollen im Bermuda-Dreieck und Airport ’80 – Die Concorde Flugzeuge zu Todesfallen machten, trafen die Filmemacher einen Nerv, der bis heute zwischen Faszination und Grauen liegt.

Mit zahlreichen anderen (Natur-)Katastrophenfilmen formten die Airport-Filme ein Sensationskino, welches im neuen Stil das Kino der Attraktionen bezeichnend beeinflusste. Die großen Produktionsstudios setzten der neuen Generation des New Hollywood Katastrophenfilme entgegen, die als Vorläufer des heutigen Blockbuster-Kinos die Massen an Zuschauern mit bombastischen Bildern und vielen Stars anlockten. Dabei verlor das Flugzeug als Handlungsort nie seine Wirkung. Im Gegenteil: Es förderte eine Handlungsgrundlage, auf die die Regisseure und Drehbuchautoren aufbauen konnten.

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