Nymphomaniac von Lars von Trier doch in zwei Versionen

27.11.2013 - 19:00 UhrVor 11 Jahren aktualisiert
Charlotte Gainsbourg Nymphomaniac
Zentropa
Charlotte Gainsbourg Nymphomaniac
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Im Vorfeld sorgt Lars von Triers neuer Film Nymphomaniac für Stimmung im internationalen Pressewesen: Poster mit Darstellern beim Orgasmus, ein expliziter Trailer. Nun ist klar: Es wird zwei Schnittfassungen geben. Produzentin Louise Vesth hat es bestätigt.

Nachdem Gerüchte kursierten, dass es zwei Versionen von Nymphomaniac 1, dem neuen Film von Lars von Trier, geben soll, herrscht nun Klarheit. Wie seine Produzentin Louise Vesth von Zentropa mitteilte, kommt an Weihnachten zunächst in Dänemark eine vier stündige Variante in zwei Teilen in die Kinos. In anderen Länder läuft er dann im ersten Quartal des kommenden Jahres an. Lars von Triers Originalfassung, die etwa fünfeinhalb Stunden umfasst, soll dagegen erst in ein paar Monaten erscheinen (sreendaily.com).

Mehr: Expliziter Trailer zu Skandalfilm Nymphomaniac

Louise Vesth räumt mit dem Gerücht auf, dass die Entscheidung, zwei Schnittfassungen zu erstellen, gegen Lars von Triers Willen beschlossen wurde. Dem sei nicht so, versichert sie. Im Gegenteil: Der Filmemacher sei froh darüber, denn so könne der Film auch in anderen Ländern gezeigt werden. Andernfalls wären zu viele Kompromisse nötig gewesen, die dem Film geschadet hätten. Demnach entspricht die längere Fassung, für die Gespräche mit Verleihern noch laufen, der künstlerischen Vision des Regisseurs, während die kürzere ein Zugeständnis an die Verleiher ist – das heißt nicht an die Zuschauer. Beide erstellte Molly Marlene Stensgaard, die auch am Schnitt von Melancholia arbeitete. Louise Vesth bekräftigt, dass Lars von Trier sein Okay zu beiden Fassungen gegeben habe.

Die Produzentin verkündet nicht ohne Stolz, dass Nymphomaniac Lars von Triers bestes Werk bisher sein. Viele Themen seines Filmschaffens kommen hier zusammen: die (sexuelle) Beziehung zwischen Menschen, Religion, Kunst und Musik und Grundsätzliches über Mensch und Natur. Gerahmt wird der Film durch die Geschichte einer Frau (Charlotte Gainsbourg), die rückblickend aus ihrem Leben als Sexbesessene erzählt. Anfang Dezember gibt es erste Pressevorführungen, in der die kurze Version zu sehen sein wird, sodass Journalisten Interviews mit den Darstellern vorbereiten können. Lars von Trier selbst hat erklärt, nie wieder Interviews geben zu wollen. Später im Dezember gibt es dann Vorführungen für Kritiker, allerdings mit einer Sperrfrist für Veröffentlichungen über den Film.

Was haltet ihr davon, dass es zwei Versionen von Nymphomaniac geben soll? Wenn schon explizit, dann richtig, oder?

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