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Oh Captain, mein Captain!

29.08.2015 - 09:00 Uhr
Der Club der toten Dichter
Buena Vista International
Der Club der toten Dichter
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Es braucht, glaube ich, nicht mehr, um einem Filmfan klar zu machen, dass es sich hier um "Der Club der toten Dichter" handelt. Warum dieser Film einer meiner Lieblinge ist und weshalb er unbedingt bei der "Aktion Libelingsfilm 2015" Erwähnung finden muss.

"Oh Captain, mein Captain!" Dieses Zitat genügt vielen, um zu wissen von welchem Film die Rede ist: Natürlich Der Club der toten Dichter. Für mich ist das einer der legendärsten, brillantesten, genialsten Filme, die je gedreht worden sind. Hier geht es mir aber nur nebensächlich um die grandiosen Leistungen von den Darstellerinnen und Darstellern (unter anderem Robin Williams, Robert Sean Leonard und Ethan Hawke). Mir sind die vielseitigen, vielschichtigen Aussagen des Films enorm wichtig. Das macht ihn für mich zu etwas ganz Besonderem und zu einem unverzichtbaren Werk der Filmgeschichte.

"Carpe Diem. Nutze den Tag." So überzeugt der für das Jungeneliteinternat "Welton Academy" unkonventionelle Lehrer John Keating (Robin Williams) seine Schüler, aus dem Schulalltag auszubrechen, das Leben zu genießen, Träume zu entwickeln und diese auch zu Leben. Es nutzt nichts, seine Tage damit zu verbringen, auf ein Studium hinzulernen, das man mit ebenso hervorragenden Noten abschließt, wenn man sonst nichts hat, wofür es sich zu leben lohnt. So unterstütz er seine Schützlinge auch in ihren Vorhaben, ihren außerschulischen Interessen nachzugehen - sehr zum Missfallen der Eltern, die ihre Jungen eher früher als später in den wichtigsten Positionen sehen möchten.

"Damit das Spiel der Mächte weiterbesteht und du deinen Vers dazu beitragen kannst. Was wird wohl euer Vers sein?" Er lässt die Schüler Seiten aus Schulbüchern reißen, lässt sie im Innenhof marschieren, bittet sie, selbst Gedichte zu schreiben, lässt sie schließlich auf den Lehrertisch steigen. Warum das alles? "Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! " Das ist zwar kein Zitat aus dem Film, trifft es aber genau. Keating will, dass seine Schüler aus dem Gedankengefängnis der Schule, der Lehrer, der Eltern ausbrechen und sich langsam selbst Gedanken machen, selbst denken, das Leben auch aus einer anderen Perspektive sehen - nichts anderes als Aufklärung. Es zeigt, dass Aufklärung nicht aufhört, dass auch wir Dinge hinterfragen sollen, dass es mehr gibt, als das, was wir sehen können, was wir kennen, was uns erzählt wird. John Keating lehrt, wie wichtig es ist, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen und es sich nicht von anderen diktieren zu lassen.

Und schließlich: "Oh Captain, mein Captain." Mit der richtigen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit formt John Keating Jungen, die nach diesem Schuljahr die Welt ganz anders sehen als zuvor. Natürlich ist es die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ihre Schützlinge auf das Leben vorzubereiten. Doch Mr. Keating zeigt, dass das es nicht immer nur um den "Ernst" des Lebens gehen muss. Man kann auch mit einer Portion Humor an sein Ziel gelangen, die Welt, die eigene Existenz soll auch leichtsinnigen, unbekümmerten Handlungen beinhalten, man muss nur dazu stehen. Man soll für seine Freiheiten, sein Tun und Denken kämpfen und die Konsequenzen tragen. Sind das nicht Ideale, für die es sich zu kämpfen und zu leben lohnt?

Ich bin davon überzeugt, dass es noch viele weitere Filme gibt, die uns zeigen (sollen), wie wichtig es ist, Träume zu haben und selbstständig zu denken. Doch genau die schauspielerischen Leistungen der Darstellerinnen und Darsteller (allen voran: Robin Williams) und die nötige Mischung aus Humor, Ernsthaftigkeit und Tragödie machen diesen Film so wichtig und besonders. Danke, dass es so einen - diesen - Film gibt.

"Der Club der toten Dichter"

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Dieser Community-Blog ist im Rahmen der Aktion Lieblingsfilm 2015 entstanden. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Medienpartnern und Sponsoren für diese Preise:


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