In Vietnam lief Fifty Shades of Grey in einer um stolze 20 Minuten gekürzten Fassung, die praktisch gar keinen Sex mehr zeigte. Das soll am besten auch für alle anderen Filme gelten, wenn es nach dem vietnamesischen Amt für Filme geht. Zensoren in Vietnam haben vor Kurzem nämlich eine Regel vorgeschlagen, die Sex-Szenen verbietet, die länger als 5 Sekunden dauern. Außerdem sollen pro Film nur noch drei Szenen dieser Art erlaubt sein. Die vietnamesischen Filmemacher protestieren dagegen vehement und befürchten einen Einschnitt in ihre künstlerische Freiheit.
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Studio A Vietnam-Chef Nguyen Van Nhiem sagt gegenüber Thanh Nien , es sei einfach zu schwer, die Länge einer Filmszene auf 5 Sekunden zu begrenzen. Außerdem sei Sex eine natürliche Sache und es gebe keinen Grund, Künstler darum zu bitten, künstlerische Szenen kurz zu halten. Der Regisseur Nguyen Thanh Van gibt zu bedenken, dass eine Filmszene aufgrund ihres Produktions- und Kunstwertes bewertet werden sollte und nicht aufgrund dessen, wie lang sie technisch ist.
Einige Szenen sind weniger als eine Sekunde lang und trotzdem nicht auszuhalten.
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Die vorgeschlagene Regel definiert obendrein eine Sex-Szene dadurch, dass eine nackte Frau in ihr sichtbar ist. Kritiker des Entwurfs prangern das an, weil es so wirkt, als sei männliche Nacktheit völlig in Ordnung, während es die weibliche anscheinend nicht ist. Der Regelvorschlag gehört zu einer großen Überarbeitung des gesamten Filmbewertungssystems in Vietnam. THR berichtet, das neue Regelwerk soll Anfang 2016 an den Start gehen und erstmalig auch eine Alterseinstufung umfassen, die manche Filme erst ab einem Alter von 18 Jahren zugänglich macht. Das nationale Filmamt von Vietnam will aber die Kommentare der Öffentlichkeit berücksichtigen, bevor das Gesetz finalisiert wird.