Studio Ghibli produziert erstmals TV-Serie

05.02.2014 - 10:00 UhrVor 10 Jahren aktualisiert
Ronja Räubertochter als Anime
NHK, Studio Ghibli
Ronja Räubertochter als Anime
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Goro Miyazaki adaptiert Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker Ronja Räuberstochter und greift damit eine alte Idee seines Vaters wieder auf. Dies stellt die erste eigens gemachte TV-Serie des berühmten Ghibli Studios dar.

Es klingt nach einem astreinen Culture Clash. Ein schwedisches Kinderbuch trifft auf japanischen Anime. Es ist bloß eine vage Vermutung, dass Ghibli-Gründervater Hayao Miyazaki seinem ältesten Sohn regelmäßig Ronja Räubertochter von Astrid Lindgren zum Einschlafen vorgelesen hat und dieser daraus Inspiration für seine neue Idee schöpfte. Sicher ist aber, dass Goro Miyazaki die Geschichte um ein kleines Räubermädchen aus den skandinavischen Wäldern nun als Anime-Serie ins japanische Fernsehen bringt. Außerdem ist es eine schöne Vorstellung, wie Hayao den kleinen Goro in den Schlaf liest.

Ronja als Samurai?
Es ist das erste Mal, dass eine Serie aus dem Hause Ghibli das Licht der Welt erblickt. In Japan wird das Projekt am 31. August 2014 Premiere feiern und unter dem schönen Titel Sanzoku no Musume Ronia laufen. Obwohl der japanische Titel so klingt, als würden wir die kleine Ronja mit Samurai Schwertern bewaffnet gegen die Harpyien vorgehen sehen, wird die Serie hoffentlich Groß und Klein gleichermaßen beigeistern. Eben so, wie wir es von den Miyazakis gewohnt sind. Nachdem sein Vater im letzten Jahr den allmählichen Rückzug aus der Filmproduktion erklärte, liegt es nun am Erstgeborenen Goro Miyazaki die großen Fußstapfen seines Vaters auszufüllen. Filme wie Die Chroniken von Erdsee und Der Mohnblumenberg haben den Weg bereitet und wir dürfen ihm und Ronja gespannt in die dunklen Wälder und Burgen aus Astrid Lindgrens Geschichte folgen.

Wie Topf und Deckel
Ronjas Geschichte scheint maßgeschneidert für Studio Ghibli. Es gehe nicht bloß um das Älterwerden, sondern auch um die Entstehung und Entwicklung von Beziehungen zwischen Eltern, Kindern und Freunden, verkündete Goro Miyazaki dem Hollywood Reporter. In diesem Licht erscheint Ronja schon jetzt wie eine Filmschwester von Chihiro, Ponyo und Mei. Wenn die Gerüchte stimmen, dass Hayao Miyazaki lange mit dem Gedanken spielte, mit Pippi Langstrumpf ebenfalls eine Heldin aus dem Lindgren-Universum auf die Leinwand zu bringen, dürfte er nun mehr als stolz auf seinen Sohn sein.

Die Messlatte liegt hoch
In Deutschland genießt allerding die Verfilmung von Tage Danielsson aus dem Jahre 1984, für die Astrid Lindgren damals auch das Drehbuch verfasste, immer noch unangefochtene Popularität und gewann 1985 sogar den Silbernen Bären in Berlin. Ob Miyazaki Juniors Adaption des Stoffes auch hierzulande überzeugen kann, wird sich zeigen. Das unerwartete Projekt schürt große Erwartungen.

Was ist eure Meinung dazu? Wächst da zusammen, was zusammen gehört, oder ist das Experiment eher zum Scheitern verurteilt?

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