Mit Sleeping Beauty gibt die australische Romanautorin Julia Leigh ihr Debüt als Regisseurin und landet gleich im Wettbewerb vom Festival Cannes. Sleeping Beauty ist der englische Titel von Dornröschen. Uns erwartet allerdings keine Märchen-Modernisierung im Stile von Red Riding Hood – Unter dem Wolfsmond, sondern ein verstörender Erotik-Thriller mit Emily Browning, dem Star aus Sucker Punch, in der Hauptrolle.
Die Studentin Lucy übernimmt in einem Edel-Bordell eine ungewöhnliche Aufgabe. Sie arbeitet im wahrsten Sinne des Wortes als Schläfer. Mit Drogen in Tiefschlaf versetzt, liegt sie in einer “Dornröschen-Kammer”, wo die Kunden mit ihr tun können, was sie wollen. Lucy erinnert sich nie daran, was in dem Raum passiert. Wie die Stimme der Bordell-Inhaberin im Trailer erklärt, gibt es allerdings strenge Regeln für den Umgang mit der schlafenden Schönen und schwere Bestrafungen für Regelbrüche. Doch mit der Zeit will Lucy doch erfahren, was mit ihr geschieht, während sie schläft.
Freunde von japanischen Pink-Filmen fühlen sich jetzt vielleicht an Hisayasu Satos The Bedroom von 1992 erinnert. Inwieweit dieser Erotik-Streifen Einfluss auf Sleeping Beauty hatte, wissen wir allerdings nicht. Im Trailer sehen wir Emily Browning leider mit ähnlich ausdruckslosem Gesicht wie in Sucker Punch. Wir können also nur hoffen, dass die Story in diesem von Jane Campion präsentierten Thriller für Emily Brownings leere Mimik aufkommen kann. Aus den veröffentlichten Szenen bekommen wir immerhin schon einen Eindruck von der Stimmung in Sleeping Beauty, die stark an die Filme von Sofia Coppola erinnert.
Was denkt ihr, kann Emily Browning von der Action zum mysteriösen Thriller wechseln? Und hat Sleeping Beauty Chancen auf die Goldene Palme?