Der Fluch scheint noch nicht gebannt. Noch im Mai durften wir Euch die erfreuliche Nachricht verkünden, dass das seit Jahrzehnten in Planung befindliche Lieblingsprojekt The Man Who Killed Don Quixote von Terry Gilliam im September in die Drehphase übergehen soll. Robert Duvall steht schon seit längerem als Titelheld bereit, und Ewan McGregor wurde als Sancho Panza für das Fantasyabenteuer verpflichtet, das auf dem klassischen Roman von Miguel de Cervantes y Saavedra basiert. Darin reist ein Werbemanager aus der Gegenwart in der Zeit zurück und landet im Spanien des 17. Jahrhunderts. Don Quixote hält ihn für Sancho Panza und zusammen erleben sie einige Abenteuer.
Der Traum droht jedoch wie eine Seifenblase zu platzen: Gestern erreicht uns über movieweb die traurige Nachricht, dass die Arbeiten an The Man Who Killed Don Quixote auf unbestimmte Zeit zurückgestellt werden. Als Grund für die neuerlichen Verzögerungen macht Terry Gilliam finanzielle Gründe aus: “So ist das Geschäft. Das ist das Problem. Ich hatte mich mental bereits voll und ganz auf ein kreatives Level gebracht – und Bumm: Schluckauf. Plötzlich ist die Energie wieder weg. Das frustriert mich. Ich werde das Projekt wieder aufnehmen, wenn ich [von meiner Zusammenarbeit mit Arcade Fire] zurück bin.”
Seit Jahren versucht Terry Gilliam, sein Herzensprojekt The Man Who Killed Don Quixote in die Wege zu leiten. Bereits im Jahr 2000 war mit dem Dreh des Film begonnen worden – damals mit Johnny Depp in der Hauptrolle – doch einige unvorhersehbare Umstände ließen das Projekt noch vor Beendigung der Dreharbeiten scheitern. Aus dem damals entstandenen Bildmaterial ging zumindest die Dokumentation Lost in La Mancha hervor. Um die Finanzen scheint es allgemein nicht sehr gut zu stehen. Im Vergleich zum Versuch von 2000 wurde das Budget für die jetzige Produktion von The Man Who Killed Don Quixote um etwa die Hälfte gekürzt. Statt 35 Millionen Dollar hätte Terry Gilliam diesmal nur 20 Millionen Dollar zur Verfügung gehabt. Doch selbst daraus wird nach dem neuesten Stand wohl nichts werden.
Beim angesprochenen Projekt mit Arcade Fire handelt es sich um einen Live-Mitschnitt des gestrigen Konzerts der Band im New Yorker Madison Square Garden, bei dem Terry Gilliam die Regie übernimmt. So lange dürfte das ehemalige Monty Python-Mitglied da ja nicht beschäftigt sein.
Die Hoffnung auf ein baldiges Gelingen von The Man Who Killed Don Quixote hat Terry Gilliam noch nicht aufgegeben. Vielleicht wird es ja doch etwas mit dem geplanten Kinostart im nächsten Jahr. Wir drücken auf alle Fälle die Daumen.