Veronica Ferres - Männermordender Vamp mit Größenwahn

25.08.2010 - 08:50 Uhr
Veronica Ferres in Das Leben ist zu lang
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Veronica Ferres in Das Leben ist zu lang
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In der Komödie Das Leben ist zu lang von Dani Levy ist Deutschlands Grand Dame Veronica Ferres ab morgen als “russische Schauspielerin mit dem Machthunger von Putin und der Grandezza einer Marlene Dietrich” im Kino zu sehen. Im Interview stellt sich das Superweib unseren Fragen.

Veronica Ferres zählt zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen Deutschlands. Berühmt wurde die 45-jährige durch ihren Auftritt in Das Superweib. Danach folgten unzählige und zum Teil sehr erfolgreiche TV-Produktionen, hier und da auch immer mal wieder ein Kinofilm. Ab morgen ist es wieder soweit: In der Komödie Das Leben ist zu lang von Dani Levy spielt die preisgekrönte Mimin eine russische Schauspielerin, die männermordend und sexy für ihren Erfolg über Leichen geht. Im Interview spricht Veronica Ferres über die ungewöhnliche Rolle und plaudert ungehemmt von den Dreharbeiten.

Frau Ferres, warum ist das Leben zu lang?
Veronica Ferres: Das Leben kann einem zu lang erscheinen, wenn man wie in unserem Film Alfi Seliger, gespielt von dem wunderbaren Markus Hering, getrieben wird von seinen eigenen Sehnsüchten, Ängsten und Neurosen, die so weit gehen, dass Alfi am Schluss keine Grenze mehr ziehen kann zwischen seinem eigenen realen Leben und dem Leben als Kunstfigur.

Was fällt Ihnen zur männlichen Midlife-Krise ein?
Veronica Ferres: Die Jungs machen uns ja viel nach und die Pubertät scheint viele Männer weit über die 50 zu begleiten – jedoch gibt es nichts Besseres als einen Mann mit den Ideen und Träumen eines Kindes und dem verschmitztem Lächeln eines Buben.

Gibt es bei Frauen etwas Ähnliches, und wenn ja, warum ist das eigentlich kein
öffentlichkeitsfähiges Thema?

Veronica Ferres: Ist es eben doch: Doris Dörrie hat das ja gerade mit ihrer Serie Klimawechsel gezeigt. Sie hat das Klimakterium salonfähig gemacht – ich habe herzlich gelacht und kann nur jedem die DVD empfehlen – einfach genial.

Kannten Sie Dani Levy vor dieser Zusammenarbeit?
Veronica Ferres: Nur seine Filme – seine Anfrage hat mich deshalb wirklich sehr gefreut. Noch bevor ich das Drehbuch las, war mir klar, hier wäre ich gerne dabei.

Was hat Sie bewogen, Das Leben ist zu lang mit ihm zu machen? Haben Sie gleich
zugesagt?

Veronica Ferres: Eine russische Schauspielerin mit dem Machthunger von Putin und der Grandezza einer Marlene Dietrich – was will man mehr.

Was zeichnet Levy als Regisseur aus?
Veronica Ferres: Seine Art am Set ist einzigartig, sehr geduldig, einfühlsam, liebenswert und immer seiner Vision folgend.

Waren Sie erstaunt über die Rolle, die er für Sie vorgesehen hatte?
Veronica Ferres: Eher dankbar, dass mich jemand auch so sehen möchte. Ich hoffe, auch das Publikum freut sich über diese sehr komische Darstellung.

Solche Rollen spielen Sie sonst nicht – wie haben Sie sich darauf vorbereitet?
Veronica Ferres: Jede Rolle hat ihre einzigartige Geschichte der Einarbeitung – vor allem die intensive Arbeit im Vorfeld mit Dani Levy hat sehr geholfen und dadurch konnte ich dem Charakter den Schuss Wahnsinn geben, den er brauchte.

Gefiel es Ihnen, ein überambitionierter Vamp zu sein?
Veronica Ferres: Und wie, männermordend und sexy bis zum Anschlag – das zu spielen macht mehr als Spaß.

Wie haben Sie sich als Teil eines Ensembles gefühlt?
Veronica Ferres: Es war wie in einer Großfamilie, wir wohnten alle zusammen in einem Hotel, Team und Schauspieler. Dazwischen liefen alle Kinder, die von Zimmer zu Zimmer gingen, um miteinander zu spielen, so wie wir unsere Szenen spielten. Es war ein großes Zusammengehörigkeitsgefühl, auch privat an den freien Abenden. Und Elke Sommer s Anekdoten bleiben unvergesslich.

Welche Situation bei den Dreharbeiten haben Sie in besonders guter Erinnerung?
Veronica Ferres: Dani Levy hatte einen Masseur am Set, so dass jede Drehpause entweder mit Schlange stehen oder mit Tiefenentspannung gekrönt wurde.

Und welche empfanden Sie als besonders schwierig?
Veronica Ferres: Dass irgendwann bei jedem Nachtdreh mit großem Pensum das Tageslicht anbrach und uns in große Hektik und Eile versetzte.

Würden Sie wieder mit Dani Levy arbeiten? Und mit welchen Regisseuren würden Sie noch gern arbeiten?
Veronica Ferres: Dani Levy – immer wieder – Anruf genügt – er hat für alles meine blinde Zusage… gerne sofort mit Fatih Akin, Tom Tykwer oder Wim Wenders.

Mit Material von X Film Verleih

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