Ein Auszug aus dem Lexikon des Internationalen Films verdeutlicht es eigentlich am besten: “Filmisch unbedeutend, bleibt die von Dustin Hoffmans Schauspielkunst beherrschte Adaption des Bühnenwerkes jedoch durch die unverbrauchte Aktualität sozialkritischer Aufdeckungen und humaner Mahnungen diskussionswert”. Regisseur Volker Schlöndorff, bekannt für seine Literaturverfilmungen Die Blechtrommel und Homo Faber, nimmt sich zurück bei der Inszenierung. Keine Effekthascherei. Scheinbar dachte er nicht, dass der Stoff von Arthur Miller angepasst oder aufgehübscht werden müsse.
Willy Loman (Dustin Hoffman) ist ein zunehmend erfolgloser Vertreter, dessen Sohn Biff (John Malkovich) in seine Fußstapfen treten will und ebenso erfolglos ist. Willys toter Bruder Ben war erfolgreich in seinem Beruf. Hoffnungsvoll klammert er sich an die Erinnerungen von dessen Erfolg, so sehr, dass irgendwann Fantasie, Erinnerung und Wahrnehmung zu verschmelzen beginnen. Im Zuge dessen spitzt sich der Konflikt zwischen Vater und Sohn zu. Zudem findet Biff heraus, dass sein Vater eine Affaire hat und die Familie beginnt in immer stärkere Geldnöte abzurutschen. Willy Loman sieht nur einen Ausweg um die Situation wieder in Ordnung zu bringen…
Schlöndorff hätte die Darsteller auch einfach nur in die gewohnte Theaterkulisse setzen und stellen können. Nichts hätte sich verändert. Was uns hier präsentiert wird, ist, obgleich fürs Fernsehen konzipiert, großes Schauspielerkino welches von der Treue der Vorlage lebt. Glück für alle: Der Film läuft bereits zur Prime Time.
Was: Tod eines Handlungsreisenden
Wann: 20:15 Uhr
Wo: 3sat