Was sagen die Kritiker zu .... Seelen?

12.06.2013 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Saoirse Ronan in The Host
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Saoirse Ronan in The Host
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Ab morgen läuft eine weitere Jugendbuch-Verfilmung der Twilight-Autorin Stephenie Meyer in unseren Kinos an. Wir haben uns die Kritiken zu Seelen angesehen und verraten euch, ob sich ein Gang ins Kino lohnt.

Morgen startet Seelen von Andrew Niccol (In Time – Deine Zeit läuft ab) in unseren Kinos. Der Science Fiction-Film basiert auf dem Roman The Host von Stephenie Meyer, Autorin der Twilight-Bestseller. In Seelen wurde die Menschheit von den titelgebenden Seelen, einer besonderen Alien-Art, die sich in den Körpern der Menschen einnistet, beinahe ausgerottet. Eigentlich löschen sie dabei das alte Bewusstsein ihres Wirts, doch als die junge Widerstandskämpferin Melanie Stryder (Saoirse Ronan) befallen wird, bleibt ihr Bewusstsein bestehen und kämpft fortan gegen die Vorherrschaft des Besetzers an.
Und was sagen die Filmkritiker nun zu dieser Jugendbuch-Verfilmung? Wir haben uns einmal umgesehen und ein paar Meinungen gesammelt.

Was sagen die englischsprachigen Kritiker?
Owen Gleiberman stellt in Entertainment Weekly fest, dass alle, die die Twilight-Reihe gehasst haben, ihren Hass lieber für diesen drögen, absurden, langweiligen und stumpfen Film aufgehoben hätten. Als Saoirse Ronan dann auch noch Zwiesprache mit dem Wesen in ihr hält, fühlte sich der Kritiker an einen “bizarren Saturday Night Live -Sketch erinnert”.

Auch Claudia Puig (USA Today) ist unzufrieden. Die wenigen guten Aspekte “können den Film nicht vor einem Abstieg in die Eintönigkeit bewahren.” Besonders schlimm findet die Kritikerin jedoch, dass nicht klar ist, wem sie Sympathien gelten sollen. “Denn die Aliens sind eigentlich ein angenehmer Haufen, die die Erde von ihren Problemen befreit haben. Was sollte man daran nicht mögen? Dagegen wirkte die Rebellion der Menschen, als hätten sich einige Hinterwäldler zusammengetan, um ohne triftigen Grund für Unruhe zu sorgen.”

Manohla Dargis findet in der New York Times ebenfalls klare Worte: “Dämlich und langweilig, Seelen ist eine dreiste Kombination aus unoriginellen Science-Fiction-Elementen und der Anbiederung an die Grundbedürfnisse von jungen Erwachsenen. Die Geschichte ist so leblos wie die rammdösigen Aliens”. Hingegen meint Ty Burr, Boston Globe, dass “Seelen für 12-jährige Mädchen durchaus Sinn macht, während ihre älteren Schwestern sich totlachen werden und die Mütter sich fragen werden, wann sie so alt geworden ist”. Besonders positiv ist jedoch, dass der Zuschauer das Buch nicht lesen muss. “Demnach ist der Film ein perfekter Ersatz für die Vorlage: Viel weniger Adjektive und eine bessere Ausstattung”.

Und welche Meinung vertreten die deutschen Filmkritiker?
Auf Texte zum Film schreibt José García über Seelen: “Trotz der durchaus guten schauspielerischen Leistung von Saoirse Ronan und insbesondere auch von William Hurt, deren zwei Figuren sich von den eher eindimensionalen Charakteren der anderen Akteure abheben, betont Regisseur Niccol jedoch zu sehr die emotionale Geschichte der zwei Frauen, die zwei verschiedene Männer lieben, sich aber einen Körper teilen müssen. Dadurch treten die tieferen Fragen wie die nach der schönen, neuen Welt oder nach dem Menschlichsein zu sehr in den Hintergrund.”

Mit Saoirse Ronan wurde eine bravouröse Schauspielerin ausgesucht, “die es versteht, den so gegensätzlichen Charakteren eine ganz eigene Ausdrucksweise zu geben, ohne dabei künstlich zu wirken”, lobt hingegen Ulrike Braun (filmrezension.de), die die Verfilmung gelungen fand. “Ein Abenteuer, das in keiner Sekunde langweilt. Eine Liebesgeschichte für die Schmachtenden und ein Denkanstoß für alle von uns.”

Das Kritiker-Fazit zu Seelen:
Größtenteils sind sich die Kritiker einig: Seelen ist ein eintöniger Science-Fiction-Streifen, dessen stumpfsinnige Geschichte auch durch die guten Schauspieler keine Aufwertung erfährt.

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