Was sagen die Kritiker zu ... The Walk?

22.10.2015 - 11:40 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
The WalkSony Pictures Releasing GmbH
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Robert Zemeckis’ neustes Regie-Werk nutzt den 3D-Effekt so gekonnt, dass sich manche Zuschauer im Kino übergeben mussten. Wie es den Kritikern im Kino erging, erfahrt ihr hier.

In The Walk zeigt Regisseur Robert Zemeckis (Zurück in die Zukunft, Der Polarexpress) die Geschichte des französischen Akrobaten Philippe Petit, der in schwindelerregender Höhe über ein Drahtseil balanciert, das zwischen den Twin Towers in New York City gespannt wurde. Joseph Gordon-Levitt spielt die Rolle des Petit, Ben Kingsley seinen Mentor, Charlotte Le Bon ist in der Rolle der Annie Allix zu sehen. Das Drehbuch stammt von Zemeckis und Christopher Browne nach einem Buch von Philippe Petit. Was die Kritiker zu The Walk sagen, könnt ihr hier sehen.

Mehr: Interview mit The Walk-Stars Joseph Gordon-Levitt und Charlotte Le Bon

Hier die harten Fakten zu The Walk:

  • 9 Kritiker-Bewertungen mit einem Durchschnittswert von 7,3
  • Community-Durchschnitt von 7,1
  • 17 Kommentare und 8 Kritiken
  • 0x Lieblingsfilm, 0x Hassfilm
  • 391 haben den Film vorgemerkt und 5 sind uninteressiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu The Walk:

David Rooney vom Hollywood Reporter  ist vom Anfang des Films nicht überzeugt, dafür aber umso mehr vom Ende. Für ihn funktioniert The Walk wortwörtlich vor allem wegen des "walks":

In Robert Zemeckis' The Walk geht es nur um den "walk". Das vorausgeschickt: Der Film erwacht in den spektakulären finalen 40 Minuten zu überwältigender Lebendigkeit, wenn Philippe Petit, gespielt von Joseph-Gordon-Levitt, auf einem Kabel schlendert [...] Die Zauberei von 3D-Imax [wird] genutzt, um das schiere Wunder zu verstärken, der "du bist mitten drin"-Nervenkitzel dieser Erfahrung kompensiert [...] den holprigen Aufbau, vollgeladen mit gefühlsduseliger Voiceover-Erzählung und erzwungener Laune.


A.O. Scott von der New York Times  ist begeistert von Zemeckis neustem Werk - doch den Beginn des Films kritisiert er stark:

"The Walk" findet sich nicht auf Anhieb. [...] Die erste Hälfte des Films überschreitet die Grenzen zwischen leicht irritierend und komplett unerträglich. Mr. Petit, ein elfenhafter Franzose mit einem fürchterlichen Haarschnitt, wird gespielt von [...] dem manischen Kobold Joseph Gordon-Levitt als unbezähmbarem Wicht [.] Mr. Zemeckis hat es Mr. Petit nachgemacht und mit all seiner Dreistigkeit und seinem Können etwas so Lebendig-Gegenwärtiges gemacht, dass es sich der Schwerkraft und der Zeit widersetzt, sobald es den Boden verlässt.


Matt Zoller Seitz von rogerebert.com  ist vom Handwerk des Film beeindruckt, bemängelt aber Story-Umsetzung und Dramaturgie:

Handwerklich ist The Walk ein wahres Meisterwerk, die Geschichtsführung kann man allerdings fast als ein Desaster bezeichnen. [...] Es ist schwer vorstellbar, wie [die finalen 30 Minuten] einen besseren Job dabei hätten leisten können, sich jedes physische Detail der unvergleichlichen physischen Errungenschaften des Helden auszumalen. [...] Was "The Walk" fehlt, leider, ist die Fähigkeit, zu erkennen, wann Poesie und Mysterium genug sind und Raum zum atmen bekommen sollten.

Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu The Walk:

Für Martin Schwickert von epd Film  bleibt hinter den 3D-Effekten die Magie und die Wirkungskraft auf der Strecke, die Petits Story beinhaltet:

Gnadenlos blickt die Kamera in die Tiefe und kostet die Höhenangstvorstellungen beim Hin und Her über der Hochhausschlucht gründlich aus. Natürlich sind die digital generierten Bilder spektakulär, und wenn man aus dem Kinosaal hinauswankt, ist man für den festen Boden unter den Füßen dankbar. Aber bei der dreidimensionalen Zurschaustellung bleibt dennoch die Poesie, die Petits Drahtseilakt auszeichnete, auf der Stecke.


Für Andreas Fischer von Radio Köln  funktioniert der Film sowohl auf der Erzählebene, als auch durch die Reflexion der eigenen visuellen Möglichkeiten:
"The Walk" ist eine fesselnde Biografie, die einen hollywoodtauglich dramatisierten Ausschnitt aus dem Leben eines im positiven Sinne Verrückten zeigt. Eines Mannes, dem es vor allem darum geht, Grenzen zu überschreiten[.][...] Das Unmögliche möglich machen: "The Walk" ist auch eine Verbeugung vor dem steten Streben der Kunst, den Menschen neue Horizonte zu eröffnen. [...]
417 Meter über den Straßen New Yorks findet Zemeckis den Zugang zu Philippes Innerstem, inszeniert mit erhabenen 3D-Bildern und federleichter Ernsthaftigkeit.


Maurice Lahde von critic.de  schätzt vor allem die ruhigen Momente des Films:

Der „sorglos“ beginnende Lauf gerät durch auf die Dächer stürmende Polizisten und ein aufziehendes Unwetter immer mehr unter Druck, und mehrere Herausforderungen, auf die Philippe in seiner Lehrzeit vorbereitet wurde, begegnen uns nun als Plot Point auf dem Seil. Zugleich aber feiert der Film den „Walk“ schwelgerisch als Kunstwerk und als audiovisuelles Ereignis, dessen immersiver Überwältigungskraft man sich im Kinosessel kaum entziehen kann – und ist dabei immer dann am schönsten, wenn er zu Momenten des Innehaltens findet[.]


Fazit zu The Walk:

Die Reaktionen der Kritiker zu The Walk waren insgesamt positiv. Die Kritiker loben die 3D-Effekte als beeindruckend und spektakulär. Auch die Story um Philippe Petit mit seinem Drahtseilakt und die Darstellung dessen kommen gut bei den Kritikern an. Doch manche bedauern, dass der Fokus zu sehr auf den Effekten und leider weniger auf der Story und der Dramaturgie liegt, die manchen in der ersten Hälfte auch nicht genug in Fahrt kommt. Die Effekte sind ohne Frage beeindruckend, doch die Story und deren Wirkungsfähigkeit kommt dabei zu kurz. Dafür sind sich die Kritiker einig, dass die 3D-Umsetzung und das spektakuläre Finale es allemal wert sind, The Walk anzusehen.

Werdet ihr euch The Walk ansehen?

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