Peter Jackson unterstützt Heimkino-Dienst Screening Room

15.03.2016 - 15:00 UhrVor 9 Jahren aktualisiert
Peter Jackson steht für großes Kino
Universal/Allaccess
Peter Jackson steht für großes Kino
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Mit Sean Parkers Modell Screening Room wäre es möglich, aktuelle Kinofilme zeitgleich zum Kinostart daheim auf dem Sofa zu sehen. Ausgerechnet Blockbuster-Regisseure wie Peter Jackson und Steven Spielberg verbrüdern sich nun mit dem Heimkino-Konzept.

Letzten Freitag bekamen wir Wind von dem Heimkino-Service Screening Room, den der milliardenschwere Napster-Gründer Sean Parker daheim in der New Media-Ideenschmiede Kalifornien ausheckt. Demnach sollen potentielle Kunden des Dienstes Screening Room aktuelle Filme simultan zu ihrem Kinostart vom Wohnzimmer-Sofa aus sehen können - damit wäre die Entwicklung hin zum ultimativen Heimkino de facto abgeschlossen. Ein Geschäftsmodell dieser Art würde die Filmbranche in ihrer derzeitigen Form revolutionieren. Und bei einer Revolution gibt es immer mindestens eine Interessengruppe, die was dagegen hat. Beim Modell "Screening Room" ist das offenbar nicht der produzierende Sektor der Branche.

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Wie sich herausstellt, weiß Sean Parker eine gewaltige Hollywood-Lobby hinter sich, die sein Projekt unterstützt. Der Hobbit-Regisseur Peter Jackson zum Beispiel hatte, so gibt er gegenüber Variety  an, 2011 gegen den vergleichbaren Dienst DirecTV noch Vorbehalte gehegt. Bei Screening Room sieht die Sache anscheinend anders aus. Denn: "Screening Room ist sorgfältig auf eine Weise konzipiert, ein Publikum zu generieren, das derzeit nicht ins Kino geht." Screening Room werde, so glaubt Jackson, das Filmpublikum ausweiten und nicht den Kinos die Zuschauer abknapsen. "Es spielt nicht die Kino-Betreiber gegen die Studios aus. Stattdessen berücksichtigt es beide Seiten und ist so strukturiert, dass es auf lange Sicht die Gesundheit sowohl von Film-Vertreibern als auch die von Kino-Betreibern gewährleistet."

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Vier Eigenheiten des Screening Room-Konzeptes dürften Peter Jackson ins Grübeln gebracht haben. Da ist zum einen der Preis, den Parkers Heimkino-Modell für seine Dienste vorsieht. 50 US-Dollar soll ein aktueller Kinofilm für 48 Stunden fürs Wohnzimmer kosten, zuvor müssten geneigte Kunden eine entsprechende Set-Top-Box für 150 US-Dollar erwerben. Von diesen 50 Dollar sollen 20 Dollar als Entschädigung für etwaige Einbußen an die Kinobetreiber fließen. Überdies erwirbt der Screening Room-Kunde mit den gezahlten 50 Dollar zwei Kino-Freikarten für den entsprechenden Film, womit die Heimzuschauer an die teuren Snackbars in die Mulitplexe gelockt würden. Auch die "robuste Anti-Filmpiraterie-Strategie", die das Projekt pflegt, habe ihn zum Umdenken bewegt, so Jackson.

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Dem Guardian  zufolge halten einige der renommiertesten Regisseure Hollywoods Aktien an Parkers Screening Room. So etwa Steven Spielberg, J.J. Abrams, Ron Howard und Martin Scorsese. Sie alle scheinen den Standpunkt, den Jackson hier so ausführlich ausgebreitet hat, zu teilen. Der Guardian beruft sich außerdem auf einen früheren Artikel von Variety, in dem es heißt, die Studios Universal, 20th Century Fox und Sony hätten ernsthaftes Interesse an dem Heimkino-Modell geäußert.

Peter Jackson ist von Screening Room überzeugt. Ihr auch?

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