Trailer zu Videospielen haben immer öfter die Angewohnheit, wie Filmtrailer zu wirken. Sie zeigen Ausschnitte aus einer Geschichte oder die Atmosphäre, die den Spieler erwartet, ohne wirklich etwas über das Gameplay, oder in manchen Fällen über das Spiel, zu verraten. Das konnten wir bereits im ersten Trailer des Tomb Raider Reboots sehen, ebenso wie bei Arkham City. Der Trailer zu Dead Island trieb es sogar so weit auf die Spitze, dass er nun mit Dead Island einen eigenen Film bekommt.
Auch wenn der erste Blick auf das lange erwartete Grand Theft Auto V ebenfalls in die Kategorie cineastischer Trailer gehört, müssen wir auf eine Verfilmung dieses Stoffes wohl noch eine ganze Weile warten, wie Rockstar Games Vize-Präsident Dan Houser während des Tribeca Film Festival hat verlauten Lassen. Auf diesem wurde das von vielen als sehr filmisch angesehene Game L.A. Noir als erstes Videospiel geehrt. Gegenüber The Hollywood Reporter sagte er eines der wohl wahrsten Dinge, die wir je über Videospieleverfilmungen gehört haben, die aber kaum jemand in der Branche ausspricht: “So gut wie alle Filme, die auf Videospielen basieren, sind furchtbar. Das wird sich noch ändern, aber mit einem aufmerksamen Publikum muss das Ziel einer Verfilmung mehr sein, als nur finanzieller Gewinn. Wenn du das Gefühl hast, dass ein Stoff so universal ist, dass er in einem anderen Medium funktionieren würde, dann geht es um mehr als nur schnelles Geld.”
Mit diesem Interview dürfte sich Dan Houser in der Gaming- und Filmcommunity viele Freunde gemacht haben. Er erwähnte außerdem, dass Rockstar Games Adaptionen zwar in Erwägung gezogen habe, aber sich daraus noch nichts ergab, weil sie noch nach den richtigen Talenten und der Zeit dafür suchen würden. Dabei waren sie schon einmal sehr kurz davor, Grand Theft Auto, dessen Verfilmung schon seit über zehn Jahren im Gespräch ist, zu adaptieren. Drehbuchautor und Regisseur Mark Neveldine ist bekannt dafür, Filme zu machen, die nahe am Gaming-Bereich sind, wie er uns mit Crank und Gamer gezeigt hat. Es sollte also niemanden überraschen, dass er das Skript zu Grand Theft Auto – The Movie schreiben sollte. Warum daraus nichts geworden ist? Es gab ein Rechte-Problem mit dem 1977 veröffentlichten Film Gib Gas… und laßt euch nicht erwischen von Ron Howard, der im Original den Titel mit der beliebten Rockstar Games Reihe teilt. Das Projekt ruht seitdem.
Der Trailer zum neuen Grand Theft Auto-Spiel wurde gestern veröffentlicht, der Release-Termin ist aber noch unbekannt. Rockstar Games ist bekannt dafür, die ersten Bilder seiner Spiele lange vor diesen zu veröffentlichen. Der Hype, der um diesen neuen Teil entsteht, dürfte den ein oder anderen Filmemacher hinter dem Ofen hervorlocken, da der Name einer solchen Reihe sehr lukrativ ist. Es ist also nur noch eine Frage der Zeit, bis uns neue Gerüchte um einen GTA-Film erreichen werden. Das Timing würde jedenfalls passen. Wir dürfen gespannt sein, ob Dan Houser seine Meinung noch immer vertritt, wenn GTA5 in die Läden kommt, ein Hit wird und die Filmstudios erneut anfangen, anzurufen …
Wie findet ihr die Einstellung von Dan Houser? Könntet ihr euch die Geschichte von GTA als Film vorstellen? Was haltet ihr von Mark Neveldine als Drehbuchautor?