Bei diesem Titel entbrennt eine sich ausufernde Leidenschaft in mir, allein schon bei dem Anblick auf das Batsymbol. Es stapelt sich ein unsägliches Grinsen in mir auf, so wie pure Aufregung, wenn ich das Batsymbol aus den Rauchschwaden heraus erkenne. Von diesem Zeitpunkt an entschwinde ich aus der Realität und bin 152 Min. im Bann meines Lieblingsfilms. Was folgt ist eine Story, in der Chaos, Anarchie und Terror die Hauptstadt des Verbrechens brennen lassen, sie auf den Kopf stellen, in dessen Schatten ein… Grinsen steht. Ein Grinsen, das dem Symbol der Gerechtigkeit gegenübersteht. Was einem in Gotham City erwartet ist das Duell “Verbrechen vs. Gerechtigkeit”, “Terror vs. Ordnung”, der Kampf um die Seele der kaputtesten und korruptesten Stadt, die die Welt besitzt. Es ist der epische Kampf: “Batman vs. Joker”…
Mit einer der hervorragendsten Besetzungen überhaupt, läuft ein Film voller Anspruch, Tragik, raffinierter Action, visueller sowie akustischer Brillanz aus der Feder von zwei begnadeten Drehbuchautoren mit dem vielversprechenden Namen Nolan.
Die Gebrüder Nolan schaffen ihre eigene einzigartige Version von Batmans Geschichte und deren Charakteren darum.
Dem Protagonisten haben sie ihr Heldenimage genommen und es in Frage gestellt. Batman geht für Gerechtigkeit durchs Feuer. “Blut haftet an seinen Händen”. Das, worauf sein Butler und treuer Freund Alfred von Anfang an drauf behaart, verbleibt zum Ende mit bewegender Überzeugung und der Erkenntnis: “Batman ist kein Held, er ist viel mehr als das. Er ist ein dunkler Ritter.Er tut das, was nötig ist.”
Batman muss sich seinen schärfsten Grenzen stellen und entwickelt sich zu einer noch tragischeren und vielfältigeren Rolle als zuvor in Batman Begins. Auf der einen Seite ist er der dunkle Ritter, der für Gerechtigkeit steht. Auf der anderen Seite ist er der psychisch zernagte Bruce Wayne, der schwer damit zu kämpfen hat, dass Menschen seinetwegen sterben. Christian Bale spielt großartig und zutiefst gefühlvoll. Nur Heath Ledger kann ihn überbieten.
Ledger lebte den Joker, er war der Joker. Für mich eine der herausragendsten Darstellungen aller Zeiten. Grandioses Vermächtnis und eine würdige posthume Ehrung durch den Oscar und zahlreichen weiteren Preisen. Mit seiner Darstellung hat er mich begeistert, regelrecht überwältigt. Diese Charakterzeichnung ist schlicht und ergreifend phänomenal, was natürlich auch am Drehbuch liegt. Mit dem Joker haben die Nolan-Brüder einen der verstörendsten und faszinierendsten Charaktere überhaupt erschaffen.
“Manche Menschen wollen die Welt einfach nur brennen sehen.” Damit ist der Grundstein für diese undurchschaubare Figur entstanden. Der Joker verkörpert Verkommenheit, Intelligenz, Zerstörung, Wahnsinn und vollkommene Verachtung gegenüber der Welt und ihren Prinzipien, unter anderem gezeichnet durch ein unvergessliches Ereignis, dessen Schilderung wir Zeuge werden: “Willst du wissen, woher diese Narben stammen?” Der Joker hat etwas Legendäres in Gotham City geschaffen. Er hat Gotham bis ins dunkelste Loch gestürzt und Gothams weißen Ritter, Harvey Dent, zu Two-Face gemacht. Von Rache an Rachel zerfressen rächt dieser sich, knöpft sich jeden vor, der für Rachels Tod verantwortlich ist, und verschreibt sich dabei dem “Zufall”, als dem einzigen fairen Wert in dieser Welt. Sein Absturz ist Gothams Absturz und den hat der Joker episch herbeigeführt. Glaubwürdig und berührend.
Beim Ende verbleibe ich inzwischen gar nicht mehr ohne Gänsehaut oder sogar feuchten Augen. Verstärkt wird das vor allem bei mir durch Gordons letzte Worte, untermahlt von Hans Zimmer & James Newton Howard s Score. Die beiden Komponisten haben einen unglaublich brillanten Score komponiert mit gnadenlosen Gänsehaut Tracks. Des Jokers Lebensphilosophie wurde sehr gut getroffen. Sein Thema bringt Unbehagen, Boshaftigkeit und besonders die Anarchie super rüber. Mit dem Track “Like A Dog Chasing Cars”, der leider nicht im Film verwendet wurde, habe ich meine musikalische Nr. 1 gefunden. Nichts höre ich lieber. Der gesamte Soundtrack ist zum Dahinschmelzen. Zimmer und Howard haben meinen absoluten Lieblingssoundtrack zu meinem absoluten Lieblingsfilm geschaffen. Die Ohren feiern ein wahre Freudenfest. Nicht nur wegen der Musik, auch ganz besonders wegen der genialen Soundeffekte: Jede einzelne Waffe, der Motor des Bat-Pods, Prügeleien und, und, und…
Aber das Visuelle übersteigt die Sache noch einmal. Nathan Crowley hat ein ungeheuer atmosphärisches Gotham City geschaffen. Die Skyline, die Wolkenkratzer sind atemberaubend. Wally Pfister verschafft dem Zuschauer einige unglaublich schöne Kamerafahrten über die Stadt, erst recht in den Action Szenen. Der Einsatz des Bat-Pods zeigt dies für mich am besten. Anspruchsvolle Action! Der Truckflip ist einfach überwältigend. Eigentlich jagt ja ein Highlight das nächste. Joker und Batman stehen sich auf der Straße gegenüber und dann kommt schon die Verhörszene. Aus wie vielen Szenen besteht der Film genau? Damit müssten wir alle Highlights haben. Doch allein die Kostüme sind ein Augenschmaus.
The Dark Knight ist mein persönlicher Oscar-Favorit, der Der seltsame Fall des Benjamin Button und die anderen Mitstreiter locker in die Tasche stecken konnte.
The Dark Knight bietet unvergessliche Momente, ganz besondere Action, herausragende Charakterzeichnungen mit glänzenden Schauspielleistungen von den umwerfenden Hauptrollen bis zu den super Nebendarstellern, eine erstklassige Optik, berauschende und eindringliche Musik, klasse Soundeffekte und eine Geschichte gigantischen Ausmaßes voller Gefühl, hochgradigem Thrill und schlichtweg bombastische Unterhaltung der Superlative.
… der Titel des Films erscheint: The Dark Knight. Und jeder einzelne Name, der im Abspann eingeblendet wird, verleitet mich zu einem donnernden Applaus.
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