Der Hype um Inception ist riesig. Berauschende Kritiken aus den USA, der Nachfolgerfilm des Christopher Nolan nach dem Kassen- und Fanerfolg The Dark Knight und ein Sommer-Blockbuster mit einer einzigartigen Geschichte. Allein diese drei Dinge sollten Euch genügen, um sich den Traum-Thriller Inception anzuschauen. Wir haben aber nach Sichtung des Films noch sieben weitere Gründe für Euch.
Es lohnt, sich Inception zu sehen, …
… weil Inception originär ist.
Nach all den Remakes, Spinoffs und Fortsetzungen des Kinojahres, jenen die schon waren und jenen, die noch kommen, gibt es mit Inception etwas wirklich Originäres zu sehen, einen Stoff, den wir filmisch so noch nie präsentiert bekommen haben. Dabei geht es um große Themen, wie Trauer und Schuld, wie Realität und Traum. Unterhaltung auf höchstem Niveau.
… weil Inception gradlinige Action zeigt.
Trotz aller philosophischen Spielerei, trotz aller Intellektualität, die hinter, auf und über der Geschichte stecken, vergisst Christopher Nolan nicht, dass er einen Unterhaltungsfilm dreht. So sehen wir Actionszenen, die fesseln, die aus Inception einen actionreichen Heistfilm machen, der im Gegensatz zu seinen Vorbildern eben nicht in eine Bank, sondern in einen Geist einbricht.
… weil Inception eine Herausforderung ist.
Das komplexe Konstrukt Inception wirklich und wahrhaftig zu begreifen, bleibt wohl den Machern vorbehalten. Es ist wie mit den Gedanken eines anderes Menschen, denen immer auch etwas Unenträtselhaftes bleibt. Für uns als Zuschauer ist es aber eine Herausforderung, die Schichten dieses Traum-Thrillers freizuschaufeln und uns in ihm zurecht zu finden. Auch wenn das Ende für manchen Zuschauer schnell vorhersehbar ist, ist es doch spannend und überaus fesselnd, den Weg dahin zu verfolgen.
… weil Inception einen intelligenten Zuschauer voraussetzt.
Ständig bekommen wir Filme präsentiert, die uns für dumm halten oder uns für dumm verkaufen wollen. Christopher Nolan wählt einen anderen Weg. Er baut auf die Intelligenz des Zuschauers und spielt mit ihr. In unserem Kopf gilt es die logischen Löcher zu stopfen, die Chronologie zu bauen, die Geschichte zu Ende zu denken. Ein Hoch auf jenen, der uns zum Denken auffordert.
… weil Freud seinen Spaß an Inception hätte.
Psychoanalyse im Film gibt es in vielen Beispielen. Meistens sitzen sich Psychologe und Patient auf Sessel und Couch gegenüber und es wird endlos palavert. Nichts oder nur wenig davon gibt es in Inception zu sehen, eher wird bebildert, was Menschen träumen könnten oder was sich in ihrem Unterbewusstsein ereignet. Allein das ist aufregend und der Stammvater der Psychoanalyse würde wohl auf seinem Sessel erfreut hin- und herrücken.
… weil Inception unentdeckte Räume erschafft.
Was geht im Kopf eines Menschen vor? Das weiß keiner. Interessant, was Christopher Nolan daraus macht: Er zeigt uns Räume, die sich ineinander falten; Dinge, die sich entgegen den physikalischen Gesetzen verhalten; ausgesetzte Schwerkraft und Paradoxe gibt es gratis dazu. Genau hier, in der Visualisierung von Gedanken, steigt Inception zur wahren Meisterschaft auf.
… weil Inception zur Diskussion einlädt.
Inception ist ein Film, der in der nächsten Zeit – wie damals Matrix – philosophische Seminare und Stammtische gleichermaßen beherrschen wird. Fans, Cineasten und Otto-Normalverbraucher werden für ihre Version des Films heftig streiten. Schön, dass ein Film das schafft.
Die sieben Gründe, die für Inception sprechen, können jederzeit ausgehebelt werden. Aber diesen Text möge ein anderer schreiben.
Update: Natürlich haben wir auch sieben Gründe gefunden, warum Ihr Inception unter allen Umständen meiden solltet.