Eklat in Sundance - Proteste gegen Red State von Kevin Smith

26.01.2011 - 09:37 Uhr
Kevin Smith am Set von Cop Out
Warner Bros.
Kevin Smith am Set von Cop Out
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Beim Screening von Red State, dem neuen Film von Kevin Smith, kam es beim Sundance Film Festival zu Protesten. Kevin Smith reagierte auf seine unnachahmliche Art und Weise: mit Gegenprotesten.

Mit handfesten Kontroversen hat Kevin Smith schon seine Erfahrungen gemacht. Dogma bescherte ihm Hunderttausende von hasserfüllten E-Mails und den Vorwurf, einen anti-katholischen Film gedreht zu haben. Zuletzt war der Regisseur mit Filmkritikern aneinander geraten, die seinen Streifen Cop Out – Geladen und entsichert verrissen hatten. Prompt hatte er deren Recht in Frage gestellt, Filme umsonst in Pressevorführungen zu sehen. Nun steht Kevin Smith erneut im Zentrum eines Eklats.

Bei einem Screening seines religiös angehauchten Horrorfilms Red State beim Sundance Film Festival kam es zu Protesten von Mitgliedern der Westboro Baptist Church, die sich durch den Film angegriffen fühlt. Kevin Smith reagierte darauf mit einem Gegenprotest samt mehr oder weniger sinnvollen, selbstgemachten Schildern mit Sätzen wie “Praise the Gods! Only one hates me!” Der für den Regisseur ungewöhnlich blutige Red State handelt von ein paar Teenagern, die wegen ihre pubertären Nöte von einer Gruppe von christlichen Fundamentalisten verfolgt wird. In diesen Fundamentalisten scheint sich die Westboro Baptist Church wiederzuerkennen.

Für Red State ist der Eklat zweifellos ein hervorragendes Marketing-Event, dass Kevin Smith in gekonnter Manier auszunutzen weiß. Noch bevor der Film überhaupt gezeigt wurde, sorgten die Proteste für einiges an Aufmerksamkeit. Kevin Smith, der auf Grund seiner verbalen Ausfälle bei Twitter in letzter Zeit viel Zorn auf sich gezogen hat, ist nun erneut in den Medien. Das schadet ganz sicher nicht seinem neuen Film, den er ganz allein vermarkten möchte.

Nach Aussagen des Regisseurs hat Red State nur 4 Millionen Dollar gekostet. Da Kevin Smith sich mit den Vermarktungsstrategien der Studios unzufrieden zeigt, wird er Red State auf eigene Kosten unabhängig in die Kinos bringen und das ohne Werbung und ohne Pressescreenings. Da kommt ihm ein Skandal bei einem der wichtigsten Filmfestivals in Amerika ganz gut gelegen. Seinen Durchbruch hat der wortgewaltige Regisseur übrigens auch in Sundance gefeiert. 1994 hatte er seinen kleinen Film Clerks – Die Ladenhüter in Park City gezeigt. Nun könnte dort für Kevin Smith ein zweiter Karrierefrühling anfangen.

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