Fatih Akin protestiert gegen die Schweizer Eidgenossen

04.12.2009 - 09:05 Uhr
Dreharbeiten zu Soul Kitchen
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Dreharbeiten zu Soul Kitchen
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Der Hamburger Regisseur protestiert gegen das Minarett-Verbot in der Schweiz, welches per Volksentscheid beschlossen wurde, und wird nicht zur Premiere seinen neuen Films Soul Kitchen nach Zürich reisen.

Der türkischstämmige Regisseur Fatih Akin ist in Hamburg aufgewachsen. Seine Eltern sind gläubige Mosleme. In einem offenen Brief schreibt er folgendes: “Da ich Kind muslimischer Eltern bin, die in Minaretten keinen politischen Islam, sondern lediglich die vollständige Architektur ihrer Gotteshäuser sehen, fühle ich mich durch den Volksentscheid auch persönlich betroffen.” Er glaube an “ein harmonisches Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Rasse und Religion” und schließt seinen Text mit den Worten: “Ich kann mir das Votum der Schweizer gegen den Minarettenbau nur mit Angst erklären. Angst ist die Quelle allen Übels. Angst essen Seele auf heißt ein Film von Rainer Werner Fassbinder. Vielleicht hat die Angst in der Schweiz schon zu viele Seelen aufgegessen.”

Die Entscheidung der Schweizer Eidgenossen hat Fatih Akin stark getroffen. Sie haben in einer Volksabstimmung gegen den Bau von Gebetstürmen auf Moscheen votiert. Der Filmemacher zieht Konsequenzen und wird nicht zur Premiere seines neuen Films Soul Kitchen nach Zürich reisen. Der Hamburger Heimatfilm soll am 16. Dezember in der Schweiz uraufgeführt werden. Mit seiner Abwesenheit will Fatih Akin seinen Unmut über die Entscheidung zum Ausdruck bringen.

In der kleinen, aber feinen und sehr unterhaltsam Weihnachtskomödie Soul Kitchen erzählt Fatih Akin von griechisch-stämmigen Hamburger Zinos (Adam Bousdoukos). Er ist Besitzer der herunter gekommenen Kaschemme Soul Kitchen im Hamburger Problem-Kiez Wilhelmsburg. Doch er ist vom Pech verfolgt: Erst zieht seine Freundin Nadine (Pheline Roggan) für einen neuen Job nach Shanghai, dann erleidet er einen Bandscheibenvorfall. Als er in seiner Not den exzentrischen Spitzenkoch Shayn (Birol Ünel) engagiert, bleiben auf einmal auch noch die ohnehin schon wenigen Stammgäste aus. Als wäre das nicht schon genug, taucht auch noch sein leicht krimineller Bruder Illias (Moritz Bleibtreu) auf und bittet ihn um Hilfe. Während Zinos noch überlegt, wie er den Laden los wird, um Nadine nach China folgen zu können, locken Musik und die ausgefallene Speisekarte immer mehr Szenepublikum an. Was folgt, sind lustige Verwicklungen, Orgien und der Konflikt mit dem unvermeidbaren Immobilienhai.

Hier ist der Trailer zu Soul Kitchen von Fatih Akin, der am 25. Dezember in unsere Kinos kommt:

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